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Zölibat
31.08.2016

Sollen Priester heiraten dürfen?

Die Debatte um eine mögliche Lockerung des Zölibats hat mittlerweile auch die Politik erreicht.
Foto: Grzegorz Michalowsk, dpa /Symbolbild

Die Debatte um den Zölibat zieht Kreise und hat nun auch die Politik erreicht. Das sagen Kirchenvertreter und Politiker zum Vorstoß des Chefs katholischer Laien.

Die Debatte um eine Lockerung des Zölibats, also der Ehelosigkeit von katholischen Priestern, hat die Politik erreicht. So sagte der Kirchenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung, in der Rheinischen Post vom Mittwoch: Er empfinde es zwar als falsch, den Zölibat allein deswegen als hinfällig darzustellen, weil er manchen nicht nahe genug am Zeitgeist sei. „Gleichwohl sollte sich die Kirche dieser wichtigen Frage, von der auch die Zukunft der Institution abhängen könnte, zuwenden.“

Zuvor sagte bereits die kirchenpolitische Sprecherin der SPD, Kerstin Griese: „Wer von den islamischen Moscheevereinen und Verbänden verlangt, sich intern nach den Prinzipien unseres Grundgesetzes zu organisieren, darf auch bei der katholischen Kirche Veränderungen einfordern.“

Lockerung des Zölibats wegen Personalmangel?

Angesichts des Priestermangels hatte Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, im Gespräch mit unserer Zeitung gefordert: „Wenn es nicht mehr anders geht, dass wir personell in der Seelsorge ausbluten, und wenn es so ist, dass der Zölibat ein Hindernis darstellt, dann muss er, weil weniger wichtig, gelockert werden.“ Zudem forderte er die Weihe von viri probati, bewährter Männer, zu Priestern sowie die Einführung des Diakonats der Frau.

Unterstützung erhält er dabei nun auch vom Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf. Der sagte unserer Zeitung: „Ich würde es durchaus begrüßen, wenn die viri probati zu Priestern geweiht werden könnten.“ Zum Thema Frauendiakonat verwies der oberste Repräsentant von mehr als 20000 Ordensbrüdern und -schwestern auf die Kirchengeschichte. In der habe es etwa Äbtissinnen gegeben, die mehrere Bischöfe unter sich hatten. „Es war schon immer vieles in Bewegung.“

Ehelosigkeit der Priester solle nicht über Bord geworfen werden

Der Kölner Kardinal Woelki will am Zölibat festhalten.
Foto: Maja Hitij, dpa

Kritik am Vorstoß Sternbergs übte neben dem „papsttreuen“ Forum Deutscher Katholiken vor allem der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. In einer am Mittwoch auf domradio.de veröffentlichten Stellungnahme schrieb er, solch „scheinbar direkte Lösungen“ würden nicht auf Dauer tragen. Der Mangel an Berufungen junger Menschen zum Priesteramt sei Symptom einer „Krise unserer Kirche“. Die Ehelosigkeit des Priesters als „scheinbar unzeitgemäßes Zeichen der Liebe Gottes“ sollte nicht „aufgrund geringer Nachwuchszahlen über Bord geworfen werden“.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

02.09.2016

Ihr seid gut... bei den Sachsen diskutieren die prot. Kirchengemeinden grade ob der schwule Lebenspartner des Pfarrers in das Pfarrhaus einziehen darf... Und ihr macht euch Gedanken ums Zölibat. @ Günter Z wenn die Frauen nun vom Gesetz dazu verdonnert werden die Väter preiszugeben was dann? und son Priesernachkömmling hat ja auch ein Recht darauf seine Eltern kennenzulernen...wat nu?

01.09.2016

Nein. Eine 2000 Jahre alte Kirche hat sich nicht an einem aktuellen Mainstream zu orientieren.

02.09.2016

Und vom Islam erwarten Sie, dass er seine alten Zöpfe abschneidet?

02.09.2016

PUH - 2000 Jahre, das klingt doch nach sehr verstaubtem Mittelalter. Man darf ja gerne mal an längst vergangene Zeiten, Sitten und Gebräuche denken - aber gelebt wird doch im JETZT und HEUTE . . .

Die Zeiten ändern sich. Wenn die Kirche eines Tages nicht völlig leer sein will, ja dann müssen die von Menschen gemachten Gesetze auch von Menschen erneuert und dem Heute angepasst werden.

Stimmt, leer werden diese grandiosen Dome und Kulturstätten nie sein - denn als Touristenattraktionen werden sie allzeit neugierige Menschen anziehen . . .

02.09.2016

Sie unterliegen einem Irrtum, wenn Sie annehmen, die röm.kath. Kirche wäre 2.000 Jahre alt (bis sie sich von der apostolischen Zeit über die s.g. "frühchristliche Kirche" zu einer "offiziellen Institution" organisiert hatte, hats ein paar Jährchen gedauert und so nebenbei auch dem "konstantinischen Wunder" bedurft).

Sie unterliegen auch einem Irrtum, wenn Sie annehmen, die Diskussion um den Zölibat wäre nur ein Phänomen des akutellen "Mainstream". Wie ich weiter unten bereits ausführlich dargelegt habe, wurde der Zölibat von Anfang an sehr kritisch diskutiert, immer wieder in Frage gestellt, zeitweise gar aufgehoben.

Ich wiederhole es hier gerne nochmal: Es gibt keine einzige Bibelstelle, die den Zölibat definitiv fordert - es sind lediglich die eine oder andere "Empfehlung" zu einem enthalsamen Leben zu finden. Ein verpflichtender Zölibat lässt sich also mit keiner einzigen stichhaltigen Begründung rechtfertigen. Das wusste - auch hier wiederhole ich mich gerne - bereits der heilig gesprochene Bischof Ulich von Augsburg (ja, der von der Lechfeldschlacht 955), der den Zwangszölibat als "schriftwidrig" (also nicht mit der Bibel in Einklang stehend) verurteilt hat.

02.09.2016

1. Also: die römisch katholische Kirche beruft sich auf die Grünundung durch Jesus Christus. Im ersten Jahrhundert n.Ch. haben sich die ersten Gemeinden, die Urkirche gebildet. Und diesen Zeitraum betrachtet auch die katholische Kirche als ihren Beginn.

2. Es ist auch nicht erforderlich, daß eine Bibelstelle das Zölibat fordert. Auch z.B. das GG gibtr den Rahmen vor. Details werden un untergeordneten Gesetzen oder Verordnungen geregelt.

Ob es keine stichhaltigen Begründungen dafür gibt - ist Ansichtssache

02.09.2016

Nach Ihrer Logik - "keine einzige Bibelstelle, die den Zölibat definitiv fordert" - wären die biblischen Schriften lediglich historische Dokumente, deren Aussagen der Gegenwart nichts mehr zu sagen hätten. "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde"? Ja, sagen Sie, "am Anfang". Heute aber schaffen wir etwas anderes. Auf jeden Fall schaffen wir das.
Doch auch, wenn Sie das nicht sagen sollten, so scheint für Sie nur das von Belang zu sein, was glasklar formuliert ist wie eine Vorschrift für den Straßenverkehr.
Es sei lediglich die eine oder andere "Empfehlung" zu einem enthaltsamen Leben zu finden? Es findet sich weit mehr als lediglich eine "Empfehlung". Schon die Berufung der ersten Jünger ist keine Empfehlung, sondern eine Forderung: "Kommt, mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen" (Mt 4, 19). Nimmt man den nächsten Satz hinzu, dürfte man sehen, daß diese Fischer wohl nicht nur bereit waren, sich ihrer Netze zu "enthalten".
Sie finden die buchstäbliche Anweisung nicht, Sie und viele andere. Wären sie denn froh darüber, wenn Sie die finden würden? Im Johannes-Evangelium heißt es: "Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, deshalb haßt euch die Welt" (Joh 15, 19).
Dieses "Nicht von der Welt sein" zeigt sich zwar nicht nur am Zölibat, doch ein Dorn im Auge ist es für nicht wenige allemal.

01.09.2016

Dem Eindruck der Schlagzeile nach zu urteilen, stellt sich die Frage ein : Welche Autorität soll denn die Heirat erlauben ? Den Kaiser oder König gibt es nicht mehr, welche dies früher so praktizierten und für sich noch als Dankeschön das Erstlingsrecht einforderten ! Heute ist es der Staat, welcher für das sexuelle Chaos in der Gesellschaft Werbung macht und dies noch als allzu menschlich tituliert! Nein Danke ! Es gibt aber zwei hoffnungsvolle und zukunftsfähige Lebensentwürfe, welche Respekt verdienen : 1. Amtspriester und Ordensfrauen verzichten auf eine eigene persönlich Familie, haben aber als Seelsorger eine vielfach größere Gemeindefamilie. 2. Eine christliche Ehe zur Ehre Gottes ist der geschützte Rahmen um in Treue eine ehrliche Sexualität leben zu können. Dies hat nun aber nichts und auch gar nichts mit dem geschäftsfreundlichem Sex zu tun, der prahlend in aller Munde ist.

01.09.2016

Kein noch so gelehrter Kirchenexperte wird auch nur einen stichhaltigen Beweis anführen können, mit dem er den Zölibat auf ein Gebot Jesu zurückführen könnte, denn selbst in der kanonisierten (also von der kath. Kirche offiziell anerkannten) Bibel finden sich mehrere Stellen, die sich ganz klar FÜR die Ehe aussprechen. Die wohl deutlichste ist wahrscheinlich jene, die im 1. Brief des Paulus an Thimoteus zu finden ist:

„Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren; er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.“

Bibelstellen, die den Zölibat befürworten, wie jene im 1. Brief an die Korither empfehlen die Ehe- und Kinderlosigkeit zwar, fordern sie aber keineswegs als Voraussetzung ein (im u.a. Beispiel aus dem Aspekt einer drohenden Not (= wie soll die Familie versorgt werden) bzw. in Erwartung des Weltendes, das für die Menschen der damaligen Zeit ein in naher Zukunft zu erwartendes Ereignis darstellte):

„Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat. Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.“

und etwas später im selben Koritherbrief:

„Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.“

In den apokryphen Schriften (Bibeltexte, die keinen Eingang in die kanonisierte Bibel fanden - also von der kath. Kirche nicht anerkannt werden), wie z.B. dem Philippus-Evangelium, finden sich sogar Stellen, die Jesus selbst als verheirateten Mann beschreiben (die Hochzeit von Kanaan wird z.B. als die Hochzeit von Jesus selbst - was nicht verwundert, galt es doch in jüdischen Kreisen als selbstverständlich zu heiraten und Kinder zu zeugen. Warum sollte hier also gerade Jesus, der ja Jude war, eine Ausnahme bilden?

Und selbst noch der Heilige Ulrich, Bischof von Augsburg und Held der Lechfeldschlacht im Jahr 955 bezeichnet den erzwungene Zölibat als schriftwidrig. (Descriptio Udalrici).

01.09.2016

Zölibat wie entstanden? Ich weiss nur, dass es erst im Jahr um die 1130 eingeführt wurde. Kommt also nicht aus der Zeit von Jesus. Was sich die kirchlichen Vertreter bei der Einführung damals gedacht haben, konnte ich nicht herausfinden. Warum ist also die jetzige Obrigkeit der Kirche in dieser Zeit so dagegen? Hallo Chef in Rom! Lass die Priester selbst entscheiden, ob Beziehung oder nicht.!!!!!

Richi

01.09.2016

In der Hauptsache dürften es sehr "weltliche" Gründe gewesen sein, die zum Zölibat führten.

Unter anderem ging es um die Bewahrung der kirchlichen Güter und deren Vermehrung. Verheiratete Priester vererbten ihren Besitz an Kinder, die Hinterlassenschaft eheloser Geistlicher fiel an die Kirche.

01.09.2016

Der Zölibat war schon relativ früh ein Thema. Meines Wissens gehen die ersten Quellen auf das Konzil von Elvira zurück, so um ca. 300 n.Chr. Damals wurde ein Zölibat zur sexuellen Enthaltsamkeit festgeschrieben. Die Diskussion darüber könnte sich aus "Reinheits-Ritualen" ergeben haben.

Im späten 4. Jhdt. wurden lediglich Ehen mit Frauen bestimmter Berufe untersagt.

Um 400 wurde auf dem Konzil von Toledo festgehalten, dass Priester nur 2 mal heiraten dürfen, was dann später auf päpstlichen Erlass auf nur 1 mal reduziert wurde.

Auf der Trullanischen Synode 691 in Konstantinopel wurde die Priesterehe ausdrücklich erlaubt und eine Scheidung aus religiösen Gründen ausdrücklich verboten. Sonstige Ehescheidungen und auch Wiederverheiratung nach Bußzeiten wurden ebenfalls bis zu 3 Ehen erlaubt.

Erst 1022 war wieder "Schluss mit lustig" - auf der Synode von Pavia wurde es Priestern verboten zu heiraten (wer aber bereits verheiratet war, durfte es bleiben). Als Begründung wurde "kultische Reinheit" angegeben, aber auch offen zugegen, dass es um Besitzstandswahrung ging - da verheiratete Priester an verwitwete Ehefrauen und Kinder vererben würden und nicht der Kirche.

Richtig ungemütlich wars ab 1031, da wurde sogar den Kindern von Priestern das Heiraten verboten.

Daran hielten sich aber nicht alle. Noch zum 2. Laterankonzil 1139 gab es verheiratete Priester. Das wisse wir vor allem deshalb, weil bei diesem Konzil dieses verheirateten Priestern Enthaltsamkeit aufgetragen wurde und höheren Geistlichen, die sich Geliebte hielten, der Entzug ihrer Pfründe angedroht wurde. Auch wurde erst auf diesem Konzil die Priesterweihe definitiv als Ehehindernis festgelegt.

In weiterer Folge gabs dann immer wieder Versuche, den Zölibat aufzuheben. Die Renaissance-Päpste hatten da ja auch ihre eigene Art, dieses Lusthindernis zu umgehen (ich sage nur "Borgia").

Interessanter Weise stellt sogar das 2. Vatikanische Konzil von 1962-1965 ausdrücklich fest, "dass die Enthaltsamkeit zwar nicht vom Priesteramt selbst gefordert werde (es wird sogar auf die frühchristliche Praxis und die verheirateten Priester der Ostkirche, die sehr löblich erwähnt werden, hingewiesen) , es aber aus vielerlei Hinsicht dem Priestertum angemessen sei." Und so bliebs eben dabei - bis heute :-(

01.09.2016

es ist an der Zeit, dass sich die katholische Kirche öffnet, nicht nur für die Menschen - sondern auch für das von Gott gewollte "Menschliche" - noch besser ausgedrückt: das menschliche Bedürfnis.

Kardinal "Woelki" scheint kein solch menschlich Bedürfnis zu haben.

01.09.2016

Es gibt gewisse Berufe, bei denen es besser ist, wenn man nicht verheiratet ist. Zu diesen zählen alle Berufe, bei denen eine 24-stündige Erreichbarkeit vorausgesetzt wird. Ein Priester sollte für seine Schäflein jederzeit erreichbar und verfügbar sein. Dieser Anspruch wird an einen kath. Priester gestellt. Der kann aber nicht erfüllt werden, wenn außer dem Gemeindeleben auch noch ein intaktes Familienleben stattfinden soll. Nicht umsonst ist die Berufsgruppe mit der höchsten Scheidungsrate die der ev. Geistlichen.

01.09.2016

Sie Schlauerli, "die Berufsgruppe mit der höchsten Scheidungsrate?" ganz bestimmt nicht hier im Ries - oder auch Bayern :-)

Aber egal - dann machen wir es den katholischen Priestern nach - nehmen uns in der 24 stündigen Erreichbarkeit zwischendurch eine Haushälterin für die Fleischeslust - die Alimente wird der Papst dann ja bezahlen - und schon muss man hier nicht von einer Scheidungsrate sprechen . . .

01.09.2016

Erstmal , dies tun Sie ja gern. Muss Ihnen beipflichten, die katholische Kirche sollte sich öffnen. Nun radeln Sie weiter Fr. K. und verschrecken Sie mir den roten Milan nicht!

01.09.2016

:-) jo - ich radle und radle - nicht um den roten Milan zu treffen - sondern den jungen Schwarzstorch.

Er sieht tatsächlich einem Priester und Pfarrer ziemlich ähnlich, lebt hier im Ries und wurde rein zufällig von mir in einem Trupp Weißstörche entdeckt.

Er ist jung, schwarz, am Bauch etwas weiß, brauner Schnabel, braune Beine - sieht also ziemlich bescheiden aus.

Der große Unterschied: seine Eltern sind sehr scheu - sehr schön mit schwarzrotem Gefieder, rotem Schnabel und roten Beinen . . .

. . . und sie haben sich vermehrt. Vermutlich sind sie evangelisch und nicht katholisch . . .

01.09.2016

Sehr richtig.

Das gottgewollte "Menschliche" war übrigens auch der Grund, warum auf der Trullanischen Synode 691 in Konstantinopel nicht nur die Priesterehe, sondern sogar Scheidungen (sofern sie nicht aus religiösen Gründen erfolgten) und Wiederverheiratung (bis zu maximal 3 Ehen) ausdrücklich erlaubt wurden.

01.09.2016

Jetzt bin aber verwirrt. Ich dachte das Ganze ginge um die röm.-kath. Kirche. Wenn ich mich recht erinnere, dann ist die genannte Synode vom byzantinischen Kaiser einberufen worden und die Ergebnisse wurden nicht vom röm.-kath. Papst unterschrieben. Die dort gefassten Beschlüsse vertieften den Graben zwischen den beiden Kirchen. Also verstehe ich Ihre Antwort nicht so ganz.

02.09.2016

Sie haben vollkommen recht, die 2. Trullanische Synode wurde 691 vom byzantinischen Kaiser Justinian II. einberufen - allerdings war auch die römische Kirche bei dieser Synode mit eingebunden, wenn auch die Mehrzahl der anwesenden Bischöfe von der Ostkirche gestellt wurde. Papst Sergius I. weigerte sich jedoch, wie Sie richtig anmerken, die Beschlüsse der Synode zu unterschreiben, was zu zur Vertiefung des Konfliktes zwischen der Ost- und der röm. Kirche führte.

Die Streitpunkte, die zur Unterschriftsverweigerung des röm. Papstes Sergius I. an der 2. Trullanischen Synode führten bezogen sich jedoch NICHT auf die Zölibatsfrage, sondern auf die Verurteilung von Papst Honorius I., dem Verbot der Dastellung Jesu als Lamm Gottes - in erster Linie aber wohl auf die Absicht, den Patriarchen von Konstantinopel mit dem Papst gleich zu stellen.

In weiterer Folge einigte man sich zwischen der Ost- und der röm. Kirche dann aber doch noch auf einen Kompromiss, indem die röm. Kirche die Beschlüsse der Synode grundsätzlich anerkannte - jedoch mit der Einschränkenung "sofern sie den Verordnungen der röm. Kirche nicht widersprechen".