Sozialer Wohnbau im Sinkflug
Bestand schrumpft und kaum neue Projekte
Die künftige große Koalition von Union und SPD will ab 2020 mit zwei Milliarden Euro den sozialen Wohnungsbau wieder ankurbeln. Doch ob Geld allein hilft, die Misere rasch zu beenden, bezweifeln viele Experten. Fehlendes Bauland, lange Genehmigungsverfahren, hohe Baustandards und nicht selten Proteste von Anwohnern gegen Neubauten gelten als hohe Hürden.
Derzeit gibt es nach Angaben des Deutschen Mieterbundes rund 1,2 Millionen Sozialwohnungen. Ende der 80er Jahre waren es noch etwa vier Millionen. Für den Mieterbund ist das ein hausgemachtes Problem, seitdem die Zuständigkeit auf die Länder übertragen wurde. Geschäftsführer Ulrich Ropertz sagt, eine konkrete gesetzliche Verpflichtung für die Länder, vom Bund als Kompensation zur Verfügung gestellte Gelder „für den Bau von Sozialmietwohnungen einzusetzen, gibt es nicht.“ Die Folge: Eine Reihe von Ländern verwendet sie für die Wohneigentumsförderung, Modernisierungen von Bauten oder Infrastrukturmaßnahmen.
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