Spionagesoftware auf Computer im Kanzleramt entdeckt
Auf einem Computer im Kanzleramt ist die Spionagesoftware "Regin" entdeckt worden. "Regin" soll vom amerikanischen und britischen Geheimdienst mitentwickelt worden sein.
Das Bundeskanzleramt ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Spionage-Software "Regin" ist einem Bericht zufolge vor einigen Wochen auf einem Computer im Bundeskanzleramt entdeckt worden. Eine Referatsleiterin aus der Europapolitik-Abteilung habe ein Dokument auf einem privaten USB-Stick mit nach Hause genommen, berichtete die Bild-Zeitung.
Zuhause habe die Referatsleiterin auf ihrem Privat-Laptop an dem Dokument weitergearbeitet und das Speichergerät wieder ins Kanzleramt mitgebracht. Als die Frau dieses in ihren Dienst-Laptop steckte, schlug dessen Viren-Scanner demnach wegen "Regin" Alarm. Eine Überprüfung aller Hochsicherheitslaptops im Kanzleramt habe aber keine weiteren Viren offenbart.
Amerikanischer und britischer Geheimdienst sollen "Regin" mitentwickelt haben
Die Existenz von "Regin" war Ende November von IT-Sicherheitsfirmen öffentlich gemacht worden. Die Software ist besonders schwer zu entdecken. Berichten zufolge wurde "Regin" vermutlich vom britischen und amerikanischen Geheimdienst mitentwickelt.
Die Software breitet sich auf infizierten Computern in mehreren Stufen aus und ist darauf getrimmt, lange unentdeckt zu bleiben. Das verdeckt agierende Trojaner-Programm kann den Sicherheitsforschern zufolge unter anderem Aufnahmen vom Bildschirm machen ("Screenshot"), Passwörter stehlen, den Datenverkehr überwachen und gelöschte Dateien wiederherstellen.
"Regin" wird eingesetzt, um Informationen von Regierungen, Firmen und Forschungsinstituten stehlen
Laut der US-Nachrichtenseite The Intercept wird Regin seit 2008 eingesetzt, um Informationen von Regierungen, Firmen und Forschungsinstituten zu stehlen. Demnach waren der britische Geheimdienst GCHQ und der US-Geheimdienst NSA an seiner Entwicklung beteiligt. dpa/AFP
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