Umfrage zeigt: Die Deutschen interessieren sich kaum für Mode
Jeder dritte Bürger interessiert sich nicht groß für seine Bekleidung - und die Pandemie macht alles nur noch schlimmer.
Gerade im grüblerischen November drängen gerne mal Fragen des menschlichen Seins nach vorne: Wer sind wir Deutsche? Oder noch besser: Was sind wir?
Wer sein Heil in Stereotypen sucht, wird schnell fündig. Man sagt uns ja so einiges nach: Wir seien ordentlich, pünktlich und ziemlich humorlos. Das offenbart schon ein Griff in Klischeekiste.
Kurze Hose, Sandalen, Tennissocken...
Was man schon ahnte, aber aktuell durch eine Umfrage des Modeverbands Deutschland schwarz auf weiß bestätigt bekommt, ist der Tatbestand, dass Deutschland offenbar eine Art Sahel-Zone für Modeinteressierte ist. Jeder dritte Deutsche ist danach ein ausgewiesener Modemuffel und pfeift auf Bekleidungstrends aller Art.
Angesichts solcher Werte fällt einen spontan ein beliebter Urlauberdresscode des deutschen Mannes in den 80er Jahren ein: kurze Hosen, Sandalen und Tennissocken. Wie man diese Modesünde psychologisch deuten kann, bleibt dahingestellt. Für den verstorbenen Modemacher Karl Lagerfeld muss es aber eine Qual gewesen sein, seine Landsleute so zu sehen. Karl der Große war allerdings ein anderes Kleidungsstück ein noch größerer Dorn im Auge. Dessen Trägern attestierte er bekanntlich folgendes: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
Das Homeoffce ist kontraproduktiv
Die Corona-Krise war so gesehen äußerst kontraproduktiv, hat sie doch zur weiteren modischen Verwahrlosung des Landes beigetragen. Motto: Schlabberpulli statt Businesshemd. Wie die Umfrage nämlich auch belegt, mögen die Deutschen es mehrheitlich praktisch: Für sie muss Kleidung zunächst einmal passen und bequem sein. Wichtig ist ihnen überdies das Preis-Leistungs-Verhältnis – und das keineswegs nur in Schwaben.
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