
Jung gegen Alt: Übertreiben es die Jungen mit dem Klimaschutz?

Plus Jungwähler haben zu großen Teilen zum Erfolg der Grünen beigetragen, Union und SPD haben hingegen massiv verloren. Jonathan Mayer (23) und Rudi Wais (55) diskutieren.
Durch Deutschland verläuft eine neue Grenze. Nicht die zwischen Ost und West, auch nicht der Weißwurstäquator, der die Bayern von den Preußen trennt, sondern die Generationengrenze. Bei der Europawahl haben die Grünen vor allem bei Jung- und Erstwählern abgeräumt, während die Union nur noch in der Altersgruppe „60 und älter“ stärkste Kraft war. Haben die Alten das Thema Klimaschutz also verschlafen – oder übertreiben es die Jungen mit ihrem Aktionismus? Darüber diskutieren unser 23-jähriger Volontär Jonathan Mayer und unser Chef vom Dienst Rudi Wais, 55.
Rudi Wais: Herr Mayer, kennen Sie Dagi Bee?
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Endlich hat die Ja-Sager-Generation ein Ende. Wenn ich die Kommentare der Politiker aller Parteien höre oder lese, erinnert mich das an die 68’er Jahre. An den ersten Aufstand der Jugend. Zunächst nicht ernst genommen, endete die damalige Freiheitsbewegung in der Flucht zu „Flower Power“ und „Hippie World“, zu Rauschgift- und Alkohol-Exzessen und nach dem politisch gesteuerten Mord an einem Studenten versank alles, was vorher gut gemeint war, im Terror-Chaos der RAF. So wie damals steht die regierende Politik wieder arrogant über den positiv gemeinten und berechtigten Wünschen der Jugend auf eine lebenswerte Zukunft. Wenn diese jungen Wähler nun in einem Wahlergebnis human und gewaltlos ihren Unmut zum Ausdruck bringen, finde ich das sehr beachtenswert. Bleibt nur zu hoffen, das Schwarz-Gelb-Rot begreift, dass Grün im Moment noch die bessere Lösung, im Gegensatz zu jeglicher links-rechts-radikalen Bewegung, ist. Es ist m.E. an der Zeit, dass auch die digitalen Medien sich offenneutral gegenüber dieser jungen Bewegung verhalten und in den TV-Nachrichten nicht politische Sprecher-Meinungen, außerhalb von Diskussionsrunden, zum Ausdruck gebracht werden. Was soll diese Bevormundung? Angriffe der Politiker „verbotene Schulstreiks unterbinden“ „YouTube Rezo mundtot machen“ u.a.m. führen nicht zur Wahrheit. Vielmehr sollten sich die politisch Verantwortlichen fragen „was ist falsch an der Forderung zeitgerecht die zahlreichen Landes- und EU-Baustellen fertiggestellt zu beenden“, denn an der nicht erbrachten Arbeit werden sie gemessen. Was ist falsch daran begangene Fehler einzugestehen und die bereits angerichteten Schäden aufzuzeigen? Was ist falsch daran der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen und zeitnahe Problemlösungen zu schaffen? Oder ist es schon nach 12 und nichts ist mehr zu retten? Dann wäre allerdings der Aufschrei der Jugend zu spät gekommen und vergebliche ‚Liebesmüh‘. Aber das wollen wir alle nicht hoffen, die Eltern nicht für Ihre Kinder, die Großeltern nicht für ihre Enkel, letztendlich die Jugend nicht für ihren (zukünftigen) Lebensraum, denn dieser ist zur Zeit noch schwer erkrankt, hoch infiziert und stark gefährdet. Die Hilfe zur Selbsthilfe wäre vielleicht die Lösung. Gebt der Jugend eine Chance, sie haben es verdient.
Klimaschutz ist ein globales und nicht lokales Problem. Ich bin sehr viel in anderen Ländern unterwegs und muss sagen, dass beim Klimaschutz, trotz der vielen Beschwerden hierzulande, Deutschland weit vorne ist, auch beim Verständnis der Bevölkerung. Man kann den Schalter nicht einfach umlegen. Man muss die Umstände , Arbeitsplätze, Technologien, usw. miteinander abwägen und das beste Resultat daraus zeihen. Polemische Aktionen und Aufrufe ohne machbare Lösungen nützen da gar nichts und sind nur Populismus.
Sicher ist, dass etwas gemacht werden muss (und auch wird), aber mit Augenmaß und globaler Zusammenarbeit. Schnellschüsse führen meist in die falsche Richtung.
ja, es sind nicht nur die jungen Menschen, die sich auf die "grüne Seite" geschlagen haben. Ich bin über 60, habe immer versucht, umweltverträglich zu leben und habe mir immer gewünscht, dass die Jugend endlich die Stimme erhebt. Nun tut sie es – noch zaghaft, aber das Bewusstsein kann wachsen. Weiter so!
Zum zweiten: es ist müssig, immer auf die anderen zu schauen und zu sagen, Deutschland allein kann nichts tun – einer muss anfangen und mit gutem Beispiel vorangehen. Das zögerliche Verhalten der Regierungsparteien hat die Wirtschaft in ihrem "weiter so" bestärkt und nicht zu Innovation angespornt, sondern nur zu Gewinnmaximierung. Deutschland ist längst nicht mehr das Hochtechnologieland, das es sein will. Andere Staaten werden uns ganz schnell abhängen – auch und gerade China.