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Südafrika
29.07.2021

Mit Ausschreitungen überfordert: Der Keine-Polizei-Staat Südafrika

Die Polizei in Südafrika stand den Plünderern weitgehend hilflos gegenüber.
Foto: Andre Swart, dpa

Bei den Plünderungen in Südafrika zeigte sich die Hilflosigkeit der Polizei. Gründe dafür sind falsche Loyalitäten und mangende Qualifikation der Beamten - aber auch die Geschichte.

Allzu große Sorge vor der Polizei gab es bei den Verantwortlichen der Massenplünderungen in Südafrika Mitte Juli nicht. Bisweilen schlugen die raubenden Gruppen in unmittelbarer Nachbarschaft von Polizeistationen zu, besonders in der Küstenmetropole Durban und den umliegenden Städten gab es aus Sicht vieler Anwohner, die sich in Bürgerwehren den Plünderern entgegenstellten, keinen nennenswerten Widerstand der Polizei. Erst als die Armee mit tagelanger Verzögerung entsandt wurde, ebbten die Plünderungen ab. Die Bilanz des Chaos: 337 Tote, über 3000 geplünderte Geschäfte und ein Sachschaden, der auf 50 Milliarden Rand (2,9 Milliarden Euro) geschätzt wird.

Der Polizei wird mangelnde Neutralität vorgeworfen.
Foto: Shiraaz Mohamed, dpa

Bei der Aufarbeitung der Vorfälle steht die Arbeit der südafrikanischen Sicherheitsbehörden so sehr im Fokus wie lange nicht mehr. Und sie beschränkt sich intern bislang in erster Linie auf gegenseitige Schuldzuweisungen. Regierung und Polizei traf die Schärfe der Unruhen, die offenbar aus dem Umfeld des inhaftierten Präsidenten Jacob Zuma angestiftet wurden, weitgehend unvorbereitet. Polizeiminister Bheki Cele dementierte die Darstellung der Ministerin für Staatssicherheit Ayanda Dlodlo, der Polizei im Vorfeld Informationen über die offenbar systematisch geplanten Zerstörungen gegeben zu haben. Cele hatte schon während der Unruhen mit einer saloppen Bemerkung überrascht: „Ich stehe an der Seite der Polizisten, bravo, gut gemacht.“

Mehr gewaltsame Unruhen, doch die Zahl der Polizisten bleibt gleich

Unstrittig ist, dass die Herausforderung historische Dimensionen hatte. Immerhin über 2000 Plünderer wurden verhaftet, dazu sechs Anstifter. Der aktuelle Polizeibericht 2019/20 vermeldet 3664 Verhaftungen bei gewaltsamen Protesten über das gesamte Jahr verteilt, binnen weniger Tage wurde also mehr als die Hälfte dieses Wertes erreicht. Die Zahl von 190.000 südafrikanischen Polizisten stagniert trotz steigender Bevölkerungszahlen seit rund einem Jahrzehnt, zudem werden nur 6100 bei Protesten eingesetzt. „Das Land hat in den vergangenen Jahren eine Steigerung gewaltsamer Unruhen erlebt, die dringend weitere Interventionen der Polizei erfordern“, heißt es in dem Bericht. Die Situation erfordere „einen erneuerten Fokus“.

Der blieb ganz offensichtlich aus. „Einer der wichtigsten Faktoren war die langsame und unvorbereitete Reaktion“, sagt Lizette Lancaster von der südafrikanischen Denkfabrik Institute for Security Studies (ISS), „die Geheimdienste von Staat und Polizei haben aufgrund schwacher Führung ihre Kapazität völlig verloren“. Bei den zentralen Besetzungen in den Sicherheitsbehörden seien in den vergangenen Jahren Loyalitäten zur Elite des regierenden African National Congress (ANC) wichtiger gewesen als die Qualifikation, sagt die Analystin. Während der Administration von Jacob Zuma hätten rivalisierende Parteiflügel die staatlichen Kapazitäten genutzt, um sich gegenseitig auszuspionieren. „Versuche von Ramaphosa, diese Strukturen zu bereinigen, haben sich bislang als schwierig erwiesen“, sagt Lancaster. Zudem seien Teile der Polizei in der Provinz KwaZulu-Natal, in der sich die Unruhen überwiegend ereigneten und in der Zuma seine Machtbasis hat, nicht politisch neutral. Es fehle bisweilen an der Bereitschaft, politisch ähnlich Denkende zu verhaften.

Polizei-Massaker ist in Südafrika noch in wacher Erinnerung

Dazu passt ein Memorandum, das der stellvertretende Polizeichef vor wenigen Tagen an zahlreiche Einheiten verschickte. Dort wird landesweit zu erhöhter Alarmbereitschaft wegen drohender Angriffe auf Polizeistationen aufgefordert, besonders an Standorten, wo Waffen und Munition gelagert werden. Es bestehe die „identifizierte Gefahr“, dass die Anstifter der aktuellen Gewalt bei geplanten Diebstählen von Waffen mit „als sympathisierend wahrgenommenen Polizisten“ zu kooperieren versuchten. Dieses Szenario beziehe sich aktuell auf die Provinz, könne sich aber auf weitere Provinzen ausweiten.

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Das anfängliche Zögern der Polizei lässt sich teilweise auch mit dem schlimmsten Polizei-Massaker in der demokratischen Geschichte Südafrikas erklären. Im Jahr 2012 erschoss die Polizei in der Ortschaft Marikana 34 streikende Bergarbeiter. Nach der nationalen und internationalen Empörung sind Polizisten bei der Verwendung scharfer Waffen zu äußerster Zurückhaltung angewiesen.

Beziehungen zwischen Volk und Polizei sind in Südafrika angespannt

Die Regierung habe ein weiteres Blutbad verhindern wollen, sagt Lancaster. Eine solche Eskalation hätte, wie von den Anstiftern womöglich geplant, die Situation noch ungleich dramatischer entgleisen lassen können. Allerdings habe es sowohl an Einsatzkräften wie auch geeigneter Form Gummigeschossen, Blendgranaten und Tränengas gemangelt, mit denen man die Unruhen und Zerstörungen vielleicht früh in den Griff bekommen hätte. „Es gab dafür ein kleines Zeitfenster, und das wurde verpasst“, sagt Lancaster. Mit medial begleiteten Beschlagnahmungen von geplünderten Waren in den Townships versucht die Polizei nun mit mäßigem Erfolg, das entstandene Bild zu korrigieren.

Die Beziehungen zwischen Polizei und Bevölkerung sind seit den blutigen Konfrontationen während der Apartheid traditionell äußerst angespannt. Angesichts anhaltend hoher Kriminalitätszahlen bleibt das Misstrauen auch nach 27 Jahren Demokratie bestehen. In einer Umfrage berichtete die Hälfte der Befragten, die Polizei entweder niemals oder maximal einmal pro Monat in ihrer Wohngegend zu sehen.

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Die Diskussion ist geschlossen.

29.07.2021

>> Allerdings habe es sowohl an Einsatzkräften wie auch geeigneter Form Gummigeschossen, Blendgranaten und Tränengas gemangelt ... <<

Man stelle sich die Reaktion in der so aufrechten deutschen Presselandschaft vor, wenn eine politische Splittergruppe Gummigeschosse und Blendgranaten als "geeignete Form" polizeilicher Einsatzmittel bei Demonstrationen bezeichnen würde.

Ansage aus dem weißen Europa - ihr Afrikaner sind zu doof das eurer Polizei zu geben...

29.07.2021

"Defund the police" wirkt...

https://en.wikipedia.org/wiki/Defund_the_police

Übrigens auch in den USA, wo die Waffenverkäufe regelrecht explodieren. 40% der Kunden dort sind Frauen.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-06/usa-waffen-frauen-kauf-umgang-5vor8?

29.07.2021

Lieber Peter P.

Hauptsache mal einen raushauen, oder?

Die Situation in den USA und in Süd Afrika ist komplett unterschiedlich, hat ganz andere Ursachen und auch die gegenwärtige Ausganslage aus der das ganze Chaos entstanden ist definitiv eine ganz andere.

Das hat in SA mit "defund the police" überhaut nichts zu tun.

Bitte informieren Sie sich mal korrekt, bevor Sie in Ihrem Kommentar Dinge vermengen die nicht zusammen gehören.

Liebe Grüße

29.07.2021

Zitate aus dem Zeit-Artikel.

"Covid-19 änderte ihre Einstellung. "Da habe ich beschlossen, dass ich mich mit dem Gebrauch einer Waffe besser vertraut machen sollte." Sieben Prozent nannten in einer Umfrage von A Girl & A Gun die Pandemie und die Sorge, dass Lebensnotwendiges knapp werden könnte, als Grund, sich mit Waffen zu beschäftigen."

"Angst treibt zunehmend auch Angehörige von Minderheiten zum Waffenkauf. Danielle King, eine gesundheitspolitische Beraterin Schwarzer Kongressabgeordneter, legte sich einen Revolver zu, nachdem sie und ihr Mann von einem Einbrecher angegriffen worden waren. Die Polizei verdächtigte zunächst ihren Mann, statt den – weißen – Kriminellen festzunehmen. "Ich glaube nicht, dass die Polizei mich beschützen kann oder will", sagte King nach dem Erlebnis. Dabei räumt sie ein, dass die USA eine Epidemie der Waffengewalt erleben und die Opfer am häufigsten Schwarze und Latinos sind. Sie zitiert die einschlägigen Statistiken: Schwarze Männer werden doppelt so häufig erschossen wie weiße Männer. Latino-Kinder sterben dreimal so häufig durch Schusswaffen wie weiße Kinder."

Wo steht da was, dass "Defund the Police" was mit den Waffenverkäufen zu tun hat?
Ist es nicht eher so, dass Teile der Bevölkerung genau vor dieser Polizei Angst hat? Das diese Polizei sie nicht schützen will aber eigentlich könnte?
Das die Bevölkerung verunsichert wurde durch die Propaganda, dass ein plündernder, vergewaltigender und mordende Mob durch die Straßen ziehen würde, wenn Trump die Wahl verliert?

Meiner Meinung kann man die Zustände in Südafrika nicht mit den der USA vergleichen.
In Südafrika ist nicht "defund the police" der Grund, sondern das Aufstacheln und Aufwiegeln durch einen korrupten Politiker ... OK, ein bißchen kann man Südafrika und die USA doch vergleichen. ;-)

29.07.2021

>> Wo steht da was, dass "Defund the Police" was mit den Waffenverkäufen zu tun hat? <<

Das habe ich die letzten Tage gelesen; war da vielleicht in dem SPON Artikel hinter der Paywall was? Oder Handelsblatt - ich kann es nicht sagen; habe es mir jedenfalls nicht ausgedacht. Für mich gehört "defund police" zum Mob - das ist die komplett falsche Aussage - klassisches linksextremes Denken mit Umsetzung durch Entzug staatlicher Gelder.

Polizei hat überall auf der Welt dort ein Akzeptanzproblem, wo die Polizei zu militärisch ausgerichtet ist. Das ist in den USA zweifelsfrei der Fall - wie auch in weiten Teilen Afrikas. Dieses Denken überträgt sich auch auf die Bevölkerung.

Ein Treiber der Diskussion in den USA war ja dieser Fall:

https://www.spiegel.de/panorama/usa-paar-richtet-waffen-auf-demonstranten-in-st-louis-a-0ad78ae5-8efd-4356-8e52-c6abbce5184b

Es fehlt das Denken der Deeskalation - wer ein Schnellfeuergewehr trägt, muss das zur Abschreckung nicht auf die Menge richten. Man kann sich das einfach vorne hin hängen und gleichzeitig die Pistole in der Hand gegen den Boden richten. Das Gegenüber versteht die gleichzeitig erfolgende Ansage hinsichtlich des Privatbesitzes trotzdem. Gegen einen Heckenschützen haben Sie in dieser aufrechten Situation zumal als gering trainierter Zivilist sowieso keine realistische Chance.