
Verdächtiger der Madrid-Anschläge gefasst

Fünf Jahre nach den islamistischen Anschlägen auf vier Madrider Pendlerzüge ist einer der damals geflüchteten mutmaßlichen Terroristen in Syrien gefasst worden.
Das berichteten spanische Medien am Donnerstag. Bei den Attentaten am 11. März 2004 waren 191 Menschen getötet und mehr als 1800 verletzt worden. Die Polizei in Spanien hatte seitdem mit internationalem Haftbefehl nach Belhadj gefahndet. Zuletzt hatten die Ermittler angenommen, er sei bei einem Selbstmordanschlag im Irak ums Leben gekommen. Ihm soll nun in Marokko der Prozess gemacht werden.
DNA-Spuren des 31-Jährigen waren in dem Haus gefunden worden, in dem die Terroristen die Bomben gebaut hatten. Zudem soll Belhadj die Wohnung gemietet haben, in der die Attentäter sich zuletzt versteckt hatten. Sieben der Bombenleger hatten sich dort drei Wochen nach den Attentaten in die Luft gesprengt, als sie von der Polizei umstellt waren. 21 weitere Mitglieder der Terrorzelle wurden im Oktober 2007 in Madrid zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Vier von ihnen wurden später in einem Berufungsprozess freigesprochen.
Bei einer Razzia in Bilbao nahm die spanische Polizei am Mittwoch 13 Menschen unter dem Verdacht fest, das Terrornetz El Kaida zu finanzieren. Die zwölf Algerier und ein Iraker sollen einer Bande von Drogenschmugglern, Dieben und Kreditkartenfälschern angehören, die größere Summen an die Gruppe "El Kaida im islamischen Maghreb" abführte. Diese gilt als der nordafrikanische Arm des Terrornetzes von Osama bin Laden.
Die Diskussion ist geschlossen.