Tarifverhandlungen in Zeiten von Corona: Bitte keine Warnstreiks!
Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst zu Warnstreiks aufgerufen. Doch in Zeiten von Corona ist das sehr umstritten.
Mit den geplanten Warnstreiks im Öffentlichen Dienst bewegt sich die Gewerkschaft Verdi auf einem schmalen Grat. So legitim sie zur Untermauerung ihrer Forderungen auch sein mögen - in einem Jahr, in dem Deutschland monatelang so gut wie still stand und noch immer Millionen von Beschäftigten kurzarbeiten, ist ein Arbeitskampf in Kindergärten oder Kliniken so überflüssig wie der berühmte Kropf.
Warnstreiks in Kindergärten wären eine Provokation für Eltern
Abgesehen davon, dass die Arbeitsplätze im Staatsdienst ohnehin sicherer sind als andere, fehlt den Verdi-Strategen offenbar auch das Fingerspitzengefühl für die Situation. Warnstreiks in Kindergärten, zum Beispiel, müssen viele Familien geradezu als Provokation empfinden – sie haben nach einem chaotischen halben Jahr nur darauf gewartet, dass die Kinderbetreuung wieder etwas planbarer wird.
Sowohl der Gewerkschaft als auch den öffentlichen Arbeitgebern stünde in diesem außergewöhnlichen Jahr etwas mehr Demut gut zu Gesicht. Besondere Situationen erfordern auch eine besondere Kompromissbereitschaft. Bei der Bahn oder am Bau waren Tarifabschlüsse ohne Warnstreiks möglich. Warum nicht auch im Öffentlichen Dienst?
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Die Diskussion ist geschlossen.
Mehr Demut - oder viel besser ein Quäntchen Fairness - stünde auch Kommentatoren zu.
Hat doch etwas von Hamsterrad:
in der Pandemie als systemrelevant gefeiert will z.B. das Pflegepersonal mehr Lohn/Gehalt. Das Mehr wollen die öffentlichen Arbeitgeber nicht bezahlen, da gerade auch wegen der Pandemie die Kassen leer sind. Da wird noch nicht mal ein Angebot auf den Tisch gelegt.
Und die Meinungsmacher - ja die spielen mit den Gefühlen der Eltern und schüren Vorbehalte wegen derzeit wohl nicht ins Auge gefasste Warnstreiks in Kitas. Nicht gerade seriös meiner Meinung nach.
Ihr Krankenschwestern habt doch Applaus bekommen - wollt Ihr etwa auch Geld?
Aber ja nicht irgendetwas mit Arbeitskampf durchsetzen. Immer schön demütig bleiben. Ihr seht ja, wie sich die Kommentatoren daran stören.
Ich stimme ja den Kommentaren von Rudi Wais selten zu, aber diesmal kann ich seine Ansichten teilen. Auch wenn mir das Wort
"Demut" in diesem Zusammenhang nicht so gefällt. "Zurückhaltung" wäre hier meiner Ansicht nach besser.
Ich bin nur ein bedingter Freund des Streikrechts im öffentlichen Dienst. Entweder geplante Warnstreiks sind legal - oder nicht. Dire Pandemie verändert daran nichts.
Die deutschen Steuerzahler müssen wachsam bleiben, damit sie nicht über den Tisch gezogen werden und verblöden.