Diskussion um Sicherheit bei Weihnachtsmärkten in Deutschland
Im vergangenen Jahr starben bei einem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen. Für dieses Jahr fürchten Schausteller kostspielige Auswirkungen.
Angesichts einer erhöhten Terrorgefahr fürchten Schausteller in Deutschland, dass Städte die Kosten zur besseren Sicherung von Weihnachtsmärkten auf sie abwälzen könnten. "Sicherheit ist eine hoheitliche Aufgabe", betonte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), Albert Ritter, am Donnerstag bei der Hauptvorstandssitzung des Verbandes in Karlsruhe.
Ritter sprach sich erneut gegen komplette Einzäunungen von Märkten aus. Städte sollten vielmehr Straßen und Plätze durch Maßnahmen wie versenkbare Poller sichern. "Feste dürfen keine Festungen werden." Volksfeste, die Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenführten, stünden für einen offenen Umgang miteinander.
Der Anschlag am 19. Dezember 2016 auf den Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten war eine "Zäsur", sagte DSB-Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg. Es habe die Verletzbarkeit solcher Veranstaltungen vor Augen geführt. Die Menschen hätten sich davon aber nicht abschrecken lassen. "Es kamen trotzdem danach so viele, wenn nicht mehr Menschen zu den Weihnachtsmärkten."
Im Schaustellergewerbe arbeiten rund 40.000 Beschäftigte, davon ein Drittel Saisonkräfte. Etwa 5000 Familienunternehmen beschicken bundesweit 9900 Volksfeste und 1450 Weihnachtsmärkte, die jährlich mehr als 230 Millionen Besuche verzeichnen. dpa
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