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Neue Fotos von Julia Timoschenko: Sie zeigen die Oppositionspolitikerin mit blauen Flecken. Doch über den tatsächlichen Gesundheitszustand gehen die Meinungen auseinander.
Neue Fotos zeigen Julia Timoschenko in schlechtem Zustand: Blasse Haut, blaue Flecken und ein ausdrucksloses Gesicht. Timoschenko selbst sagt, man habe sie im Gefängnis misshandelt. Eskaliert ist die Lage nun, nachdem Timoschenko gewaltsam in die Klinik gebracht wurde. Die Gefängnisleitung wies Vorwürfe zurück, dass eine Mitinsassin von Timoschenko verlegt worden sei, weil sie sich geweigert habe, schriftlich zu bestätigen, dass die Politikerin sich bei einem Handgemenge mit ihr verletzt habe.
Funktionäre verdächtigen Timoschenko, die Krankheit vorzutäuschen
Bei Funktionären der regierenden Partei der Regionen steht die Politikerin im Verdacht, Krankheiten vorzutäuschen. Sie halten auch den Hungerstreik für ein politisches Manöver.
Die Behörden in Kiew bezeichneten nun ein Video als echt, das eine Frau, die Timoschenko ähnlich sieht, in einer Haftzelle bestens aufgelegt zeigt. Dann hört die Frau plötzlich ein Geräusch, flüchtet ins Bett und präsentiert sich dem Besucher als Kranke, die nur mit Hilfe gehen kann.
Timoschenkos Lager bezeichnete dieses Material als gefälscht und gezielte Provokation, um die 51-Jährige bloßzustellen. Die Botschaft des Videos ist klar: Die Oppositionsführerin soll als skrupellose Simulantin dargestellt werden, die selbst ihre Nächsten täuscht.
Experten der Charité in Berlin bestätigen, dass Timoschenko krank ist
Dabei haben auch Experten von Weltruf aus der Berliner Charité bestätigt, dass Timoschenko schwer krank sei und dringend eine Behandlung benötige. Die ukrainischen Gesundheitsbehörden haben dagegen stets betont, dass sie den Zustand der Politikern für nicht schlimmer halten als bei anderen erkrankten Gefängnisinsassen. Und für eine Behandlung sei die Klinik Nummer 5 in der Stadt Charkow, wo auch Timoschenkos Straflager ist, ausreichend.
Bei ihren Landsleuten aber findet Timoschenko weiterhin kaum öffentlichen Beistand. Viele Bürger halten die Politikerin - wie auch die heute regierende Führung - für kriminell. Eine Solidaritätsdemonstration auf dem Unabhängigkeitsplatz am Freitag in Kiew kam nach Medienangaben gerade einmal auf 2000 Teilnehmer. Allein Timoschenkos Vaterlandspartei soll 600 000 Mitglieder haben. dpa
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