Tipps vom Altkanzler: Was Gerhard Schröder der CDU rät
Der 75-Jährige ist stets bereit, andere an seiner geballten Lebenserfahrung teilhaben zu lassen. Doch diesmal geht es Schröder ausnahmsweise nicht um die SPD.
Die SPD kann sich darauf verlassen, dass Gerhard Schröder jederzeit als hilfsbereiter Ratgeber zur Verfügung steht – auch dann, wenn weder Hilfe noch Rat gefragt ist. Doch warum soll nicht auch mal die CDU von der geballten Lebenserfahrung des Altkanzlers profitieren? Als Elder Statesman hat sich der 75-Jährige schließlich vom parteipolitischen Klein-Klein längst entkoppelt.
Schröder warnt vor einem harten Bruch mit der Ära Merkel
Das sagt man interessanterweise auch über seine Nachfolgerin – obwohl sie bekanntlich noch im Amt ist. Dass Angela Merkel momentan nicht gerade überpräsent ist, hält Schröder für einen Fehler. Er findet zum Beispiel, die Bundeskanzlerin müsste im Konflikt zwischen den beiden Alphatieren Erdogan und Putin vermitteln. Trotz seiner Kritik an Merkel warnt Schröder die CDU allerdings vor einem harten Bruch mit der Politik der Langzeitkanzlerin. „Wer den Eindruck erweckt, dass alles schlecht war, was die Partei über Jahre beschlossen hat, kann nicht erwarten, dass die Wähler sagen: Na toll, ihr kritisiert euch selbst, wir wählen euch“, sagt Schröder dem Spiegel.
Meint der frühere SPD-Chef auch sich selbst?
Wie so oft, wenn er scheinbar über andere spricht, meint er auch sich selbst. Schließlich hadert die SPD bis heute mit Schröders Vermächtnis – zu dessen Unverständnis, versteht sich. Auf die Frage, ob er sich deshalb in einer Schicksalsgemeinschaft mit Merkel sehe, antwortet der Altkanzler: „Wer in der Politik Dankbarkeit erwartet, ist auf dem Holzweg. Ein Fehler ist es aber, wenn man als Partei in die Tonne tritt, was man in der eigenen Regierungszeit gemacht hat.“
Ob die potenziellen Merkel-Nachfolger sich diesen Tipp zu Herzen nehmen? Kleiner Tipp: In der SPD laufen Schröders Ratschläge schon länger ins Leere.
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Die CDU sollte auf Schröder hören und am besten mal die eigene Klientel so richtig verärgern - der Genosse der Bosse weiß, wie man eine Partei ruiniert . . .
Angela Merkel wäre mit Sicherheit nicht Kanzlerin geworden, wenn Gerhard Schröder von der eigenen SPD alleine gelassen, aber besoffen vor Glück über die erreichten 34% und ein paar Gläser Rotwein am Wahlabend des 18. September 2005 vor laufenden Kameras in der Elefantenrunde Frau Merkel nicht so arrogant attackiert hätte.
Jetzt die CDU zu beraten ist lächerlich.
Man sieht wo die SPD steht wenn sie Schröders Tipps ins Leere laufen lässt. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die SPD mit Schöder nicht zur Splitterpartei degeneriert wäre.