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  3. USA: Wie Reporter Bob Woodward Trump nachts Geheimnisse entlockt

USA
11.09.2020

Wie Reporter Bob Woodward Trump nachts Geheimnisse entlockt

Bob Woodward ist Buchautor und immer noch in Diensten der "Washington Post". Sein jüngsten Werk offenbart die bewusste Täuschung Trumps der amerikanischen Bevölkerung.
Foto: Imago Images

Dass der US-Präsident sich einem Reporter anvertraut, erscheint zunächst seltsam. Aber nicht, wenn dieser Reporter Bob Woodward heißt und eine Legende ist.

Man muss sich fragen, wie kann das sein? Dass ein amerikanischer Präsident einen Reporter immer wieder anruft, sogar nachts, dessen Tonband läuft mit, und der Präsident plaudert über die unglaublichsten Dinge, etwa, dass er ein tödliches Virus bewusst seinen Bürgern verheimlicht habe? Nun, das kann sehr gut sein. Wenn der US-Präsident Donald Trump heißt. Und der Reporter Bob Woodward.

Woodward, 77, ist nicht einfach ein Schreiberling, nicht einfach ein einflussreicher Journalist, er ist eine lebende Legende. Trump hat fast alles verändert in Washington, das wollte jeder Präsident vor ihm. Doch eins ist seit den 1970er Jahren gleich geblieben, egal wer im Weißen Haus wohnte. Irgendwann kommt ein Enthüllungsbuch von Bob Woodward – und dann steht Washington für mindestens einen Tag still. Und der Rest der Welt meistens auch.

Einst deckte er als junger Lokalredakteur den Watergate-Skandal auf

Klar, er ist nicht mehr der Jungspund von einst, der gemeinsam mit Carl Bernstein für die Washington Post den Watergate-Skandal aufdeckte und Richard Nixon stürzte. Sie waren Lokalreporter, die Weltgeschichte schrieben, für den Hollywood-Streifen verkörpert von Robert Redford und Dustin Hofmann. Bernstein und Woodward waren so enge Kumpel, dass der Chefredakteur sie nur "Woodstein" nannte. Danach lebte Bernstein den Ruhm aus, er ließ die Haare wachsen, den Bauch auch, er trank viel und arbeitete gelegentlich für Hochglanzmagazine und das Fernsehen. Woodward dagegen schrieb weiter wie ein Rechercheroboter, veröffentlichte Bücher im Jahrestakt. Über den Geheimdienst, über Hillary, über die CIA, über den Irak. Niemand führte so viele Rechercheinterviews wie Woodward, der sich zum Doyen des US-Journalismus entwickelt hat, obwohl er nie als lebendiger Schreiber galt. Seine Bücher sind oft eher dröge Gesprächsbeschreibungen – die immer den Eindruck vermitteln, er sei mit im Raum gewesen.

Doch das stimmt ja, irgendwie. Schließlich spricht jeder mit Woodward. Das jeweilige Team im Weißen Haus glaubt immer, es sei sicherer mit ihm zu kooperieren als umgekehrt. Auch weil die Reporterlegende selbst im Alter nicht so einfach aufgibt. Als er für sein Buch über die Bush-Regierung von einem General lange keine Auskunft erhielt, klopfte Woodward noch abends um Viertel nach acht an dessen Haustür – laut seinem eigenen Regelbuch die beste Zeit, weil die Leute dann zu Abend gegessen hätten, aber noch nicht im Bett seien. Der verdatterte Top-Militär erzählte ihm alles.

US-Präsident Donald Trump über das Corona-Virus: "Ich wollte es immer herunterspielen."
Foto: Chris Carlson/AP,dpa


Woodward tippt jedes Interview gleich ab, sein Archiv ist legendär. Das Buch, in dem er nun nach 18 Gesprächen mit Trump enthüllt, wie früh der Präsident schon von der Gefahr durch Corona wusste, ist sein zweites über ihn. Das erste sorgte für Aufsehen mit der These, Trump sei eher ein tumber Tor, der von seinen Beratern manipuliert werde. Die hatten auch Woodwards Interviewanfragen abgelehnt, was Trump so fuchste, dass er den Starreporter anrief. Das Gespräch verlief laut Medienberichten so:

Trump: Wie geht es Ihnen? Wie geht’s Ihnen? Okay?

Woodward: Wirklich gut. Mit Ihrer Erlaubnis schalte ich mein Aufnahmegerät ein.

Trump: Oh, das ist okay. Das ist okay. Das stört mich gar nicht.

Woodward: Es tut mir leid, dass wir die Gelegenheit verpasst haben, für das Buch miteinander zu reden.

Trump: Es ist wirklich schade, denn niemand hat mir davon erzählt, und ich hätte liebend gern mit Ihnen gesprochen. Sie wissen, dass ich Ihnen gegenüber sehr offen eingestellt bin. Ich hielt Sie immer für fair. Mal sehen, was passiert.

Was nun passiert ist? Nun, das jüngste Enthüllungsbuch dürfte dem ohnehin schwer angeschlagenen Präsidenten kaum helfen. Doch auch Woodward steht im Kreuzfeuer, was er freilich gewöhnt ist. Kritiker warfen ihm stets vor, sich von Informanten beeinflussen zu lassen. In den Reagan-Jahren übersah er den Skandal um geheime Waffenverkäufe an Iran, während er ein anderes Buch recherchierte. Das erste Werk über die Bush-Jahre geriet hymnisch, weil dessen Top-Berater Woodward in die Irre führten. Als er über Obama schrieb, hieß es, die Regierung habe ihn geschickt gefüttert – um Obama als intellektuell brillanten Präsidenten zu zeichnen.

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Jetzt stellen viele in den USA die Frage, warum Woodward nicht vorher veröffentlicht hat, dass Trump von der Corona-Gefahr wusste. Hätte das gar Leben retten können?

Woodward kontert gelassen, mit all der Erfahrung seiner Reporter-Schlachten, er habe erst noch Fakten prüfen müssen. Trump hat unterdessen seine Corona-Aussagen bestritten. Darüber wird Woodward wohl nur schmunzeln. Er hat ja jedes Wort auf Band, wie immer.

Lesen Sie auch den Kommentar: Trump wollte eine Corona-Panik vermeiden? Das ist eine Lüge

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