Umfrage: Viele Bürgermeister sind Opfer von Hass und Drohungen
Hass und Drohungen gegen Bürgermeister sind in Deutschland weit verbreitet, ergab eine Umfrage von "report München". In manchen Fällen kommt es zu Angriffen.
Hass gegen Politiker im Bundestag ist in den sozialen Netzwerken alltäglich. Aber auch Bürgermeister werden häufig damit konfrontiert, hat eine Umfrage des Magazins Kommunal für das ARD-Politmagazin "report München" ergeben. In vielen Fällen komme es zu Drohungen - in manchen sogar zu Gewalt.
1000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland haben an der Umfrage teilgenommen. Fast die Hälfte gab an, in Kontakt mit Bürgern schon einmal beschimpft oder bedroht worden zu sein. Oft passiere das über soziale Netzwerke, aber auch über Mails oder Briefe.
Knapp zwei Prozent der Bürgermeister sind nach eigenen Angaben seit 2015 schon Opfer körperlicher Gewalt geworden. In acht Prozent der Kommunen habe es bereits Angriffe auf Bürgermeister, Mitarbeiter der Verwaltung, Gemeinderäte oder Stadträte gegeben.
Viele Bürgermeister sprechen wohl nicht offen über Drohungen
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, reagierte besorgt auf die Ergebnisse der Umfrage. "Wenn die Vorfälle weiter so zunehmen, besteht die Gefahr, dass im Ehrenamt der eine oder andere sagt, das tue ich mir nicht mehr an", sagte er.
Landsberg geht davon aus, dass viele Bürgermeister nicht offen über Bedrohungen sprechen - aus Angst vor Nachahmern. Er fordert, dass die Regierungen der Länder Hetze gegen Bürgermeister härter verfolgen müssten.
Das Politmagazin "report München" ist am heutigen Dienstag ab 21.45 Uhr in der ARD zu sehen. (sge)
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