Umweltministerin Schulze warnt Länder vor teuren Folgen bei Bremsen der Energiewende
Exklusiv Svenja Schulze betont: "Wer heute den Ausbau der Erneuerbaren verhindert, der arbeitet gegen seine eigene Industrie." Die gehe dorthin, wo sauberer Strom ist.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert von Ländern deutlich höhere Anstrengungen beim Ausbau des Stromnetzes für die Energiewende. „Es kann nicht sein, dass sich Bayern und Baden-Württemberg da komplett herausziehen“, sagte die SPD-Politikerin unserer Redaktion. Der Netzausbau in Deutschland und Europa sei von zentraler Bedeutung für die künftige Versorgungssicherheit bei der Energiewende. Die Länder müssten deshalb mehr tun, dies gelte auch für Nordrhein-Westfalen.
Svenja Schulze fordert mehr Anstrengung für Ziel der Klimaneutralität bis 2050
„Wer heute den Ausbau der Erneuerbaren verhindert, der arbeitet gegen seine eigene Industrie“, sagte die SPD-Politikerin. „Denn die Industrie geht dorthin, wo der saubere Strom ist – siehe Tesla in Brandenburg“, fügte sie hinzu. „Allein die chemische Industrie hat uns doch schon vorgerechnet, was sie mehr an Energie braucht, wenn sie sich von der Kohle verabschiedet“, sagte Schulze. „Gleiches gilt für Stahlwerke. Der Verkehr wird elektrisch und braucht mehr Strom aus erneuerbaren Quellen.“
Die SPD-Politikerin verwies auf das Ziel Deutschlands, bis 2050 klimaneutral sein zu. „Da muss mehr passieren“, betonte sie und kritisierte den Koalitionspartner CDU/CSU: „Das wird mit diesem Aufbaupfad, den die Union derzeit will, nicht klappen“, sagte Schulze. „Es ist möglich, sich komplett mit Erneuerbaren zu versorgen“, betonte Schulze. „Dafür muss aber der Netzausbau in Europa und vor allem auch in Deutschland weitergehen.“
Lesen Sie auch das Interview mit Svenja Schulze: „Die Industrie geht hin, wo der saubere Strom ist“
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