Umweltverbände: Hambacher Forst ist gerettet
Die Kohlekommission hat sich geeinigt: Der Hambacher Forst soll erhalten werden. Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen zu Vorfällen.
Mit dem Kompromiss der Kohlekommission ist aus Sicht der Umweltverbände der Erhalt des umkämpften Hambacher Forsts in Nordrhein-Westfalen gesichert.
"Was klar ist: Der Hambacher Wald ist gerettet", sagte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser am Samstagmorgen, nachdem die Kommission fast 21 Stunden verhandelt hatte. "Im Westen werden Braunkohlekraftwerke und Steinkohle abgeschaltet bis 2022. Das war uns am wichtigsten, dass ein schneller Einstieg erfolgt." Auch BUND-Chef Hubert Weiger sprach von einem "starken Signal".
Der Wald am Rand des Hambacher Braunkohle-Tagebaus sollte nach dem Willen des Energiekonzerns RWE gerodet werden, um die darunterliegende Braunkohle zu fördern. Dagegen gab es vor Ort heftigen Widerstand und bundesweit Proteste. Ein Gericht hatte die Rodung, die von den Behörden genehmigt war, vorerst gestoppt.
Kohleausstieg: Hambacher Forst erhalten sei wünschenswert
Im Abschlussbericht der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" heißt es: "Die Kommission hält es für wünschenswert, dass der Hambacher Forst erhalten bleibt.
Darüber hinaus bittet die Kommission die Landesregierungen, mit den Betroffenen vor Ort in einen Dialog um die Umsiedlungen zu treten, um soziale und wirtschaftliche Härten zu vermeiden." In der Lausitz und im Rheinischen Revier sind mehrere Orte davon bedroht, dem Tagebau weichen zu müssen.
Vermummte werfen mit Steinen und Brandsätzen im Hambacher Forst
Immer wieder ist auch in den vergangenen Wochen zu Vorfällen im Hambacher Forst gekommen. Erst am 1. Weihnachtsfeiertag warfen nach Angaben der Polizei Vermummte Steine und Brandsätze. Auch sei ein Löschfahrzeug der Werksfeuerwehr angegriffen worden. Anschließend flüchtete die Gruppe unerkannt in den Wald. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, vorsätzlicher Brandstiftung und schweren Landfriedensbruchs.
RWE hatte den Wald nahe Köln zur Erweiterung des benachbarten Braunkohle-Tagebaus weitgehend roden wollen. Umweltschützer und andere Aktivisten wollten das mit einer Besetzung des Areals verhindern. Der Wald wurde von der Polizei geräumt. Vor Gericht unterlag RWE allerdings vorläufig. (dpa)
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