Unionsfraktionsvize kritisiert Spahns Vorstoß zu Fettabsaugungen
Exklusiv Bis zu drei Millionen Frauen in Deutschland leiden unter einer krankhaften Fettverteilungs-Störung. Jens Spahn will, dass die Krankenkassen eine OP bezahlen.
CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stößt mit seinem Vorstoß, dass Krankenkassen künftig die Kosten für Fettabsaugungen übernehmen sollen, auf scharfe Kritik. Der Gesundheitsexperte und stellvertretende Unionsfraktionvorsitzende Georg Nüßlein (CSU) warnte gegenüber unserer Redaktion vor neuen Milliardenkosten für das Gesundheitssystem. „Derart pauschal eine Zusage für Millionen Fälle zu machen, ist nicht in Ordnung“, sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion. „Es muss sichergestellt werden, dass kosmetische Eingriffe nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft gehen, zumal wir sicher von Kosten in Milliardenhöhe reden“, betonte Nüsslein.
Nüßlein will Spahn-Vorstoß zu Fettabsaugungen kritisch prüfen lassen
„Wir müssen uns erst einmal anschauen, wie sich Kosmetik von medizinischer Notwendigkeit unterscheidet“, sagte der CSU-Politiker. Nüßlein der im Unions-Fraktionsvorstand für Gesundheitspolitik zuständig ist, kritisierte zudem, Spahns Vorstoß gehe auch politisch in die falsche Richtung. „Da haben wir in der Gesundheitspolitik eine Reihe anderer Baustellen“, betonte Nüßlein. „Außerdem sollten wir uns davor hüten, vorschnelle Erwartungen zu wecken, die dann nicht zu erfüllen sind“, kritisierte der CSU-Politiker den CDU-Minister. „Sonst ist am Ende der Ärger groß.“
Spahn hatte am Freitag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gefordert, die gesetzlichen Krankenkassen künftig das Absaugen von Körperfett für bis zu drei Millionen Frauen mit krankhaften Fettverteilungsstörungen bezahlen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Sehr geehrter Herr Nüßlein,
es ist als Ausenstehender immer leicht sich eine Meinung zu bilden. Allerdings müssen Sie auch nicht mit den Schmerzen oder der psychischen Belastung dieser Krankheit leben.
Bitte informieren Sie sich erst richtig über diese chronische Krankheit bevor Sie sich ein Urteil über die Frauen erlauben.
Bei der Liposuktion bei einem Lipödem handelt es sich NIEMALS (!) um einen kosmetischen Eingriff "um hübscher auszusehen oder schön dünne Beine zu haben"! Es handelt sich um eine Liopsuktion die das krankhafte (ja schon fast bösartige) Fett aus dem Körper zu holen um den Damen wieder mehr Lebensqualität zu ermöglichen.
Denn die Konservativen Therapien wie manuelle Lymphdrainage oder die Kompression sind keine Mittel die wirklich helfen die Schmerzen zu lindern.
Es wäre einfach wünschenswert gerade als "Gesundheitsexperte" sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen bevor man solche Aussagen trifft.
Unterhalten Sie sich doch mit betroffenen Frauen um es evtl. zu verstehen.
Und die Aussage, der Rollstuhl wird ja bezahlt. Es tut mir wirklich leid, aber HALLO GEHTS NOCH?
Sind chronischkranke Frauen nichts wert? Ist es nicht wert alles für die Gesundheit zu tun? Denn Gesundheit ist immer noch eines der höchsten Güter!
Fakten zum LIPÖDEM inklusiver Forschungsauszüge!
■ Es handelt sich bei dem Lipödem um chronische und progrediente Erkrankung mit erheblichen Folgen auf körperlicher, psychischer, sozialer und beruflicher Ebene
■ 3,8 Millionen betroffene Frauen, Dunkelziffer vermutlich höher
■ Das Lipödem ist sport – und diätresistent
■ ICD – 10 Codierung E88.20 ff, Dekompression / Liposuction als Therapieoption in den Leitlinien enthalten
■ Nach BSG Urteil im Frühjahr 2018 fehlt es an bedarfsgerechter Versorgung, dieses schein übrigens verfassungswidrig zu sein.
■ Alle politische Instanzen (auch die Frauenbeauftragte) halten sich raus, verweisen ans BMG
■ Konservative Therapien nicht ausreichend
■ Fehlendes medizinisches Fachwissen / Stigmatisierung
■ Frauen werden allein gelassen
■ Operative Therapie kostengünstiger und lebensqualitätssteigernd
■ GBA – Erprobungsstudie weist erhebliche Schwächen auf
■ Frühestens sind in ca. 5 – 10 Jahren mit ersten Ergebnissen zu rechnen
■ Aktuell für Frauen und Familien eine unzumutbare Situation
Forschung Auszug(!) Inländisch von Fr. Dr. Bauer:
■ Das Lipödemgewebe weist hormonellen Veränderungen auf.
■ Diese betreffen u.a. das Leptin, Adiponectin, Interleukin -8, Aromatase, und die Adipozyten.
■ Es wurde eine Lipid – Akkumulierung beobachtet
■ Betroffene Patienten weisen weniger Leptin auf (u.a. verantwortlich für das Sättigungsgefühl) gemessen wurde.
■ Weitere kausale Zusammenhänge, insbesondere zwischen dem Lipödem und der Adipositas müssen weiter erforscht werden.
■ Hypothetisch scheint das Lipödem aber auch adipositasassoziiert zu sein
■ Gleichzeitig sind Zusammenhänge zwischen der Lipödemerkrankung und Entzündungsprozessen (Interleukin 8 Expression) sowie hinsichtlich der Fibromyalgie, Migräne und Depression nachgewiesen worden.
■ Einblicke in wichtige Studien, z.b. Arch Plast Surg. 2017 Jul;44(4):324-331. doi: 10.5999/aps.2017.44.4.324. Epub 2017 Jul 15.Liposuction in the Treatment of Lipedema: A Longitudinal Study. Dadras M1,2, Mallinger PJ3, Corterier CC1, Theodosiadi S1, Ghods M1.
■ 25 Patienten, 72 Liposuctionen, standardisierter Fragebogen, Prä – Post Design (Details siehe Anhang)
■ Follow Up nach 16 und 37 Monaten
Ergebnisse:
■ Signifikante Reduktion von Spontanschmerz, Druckempfindlichkeit, Spannungsgefühl, Blutergüssen, kosmetischer Beeinträchtigungen und allgemeinen Beeinträchtigungen der Lebensqualität
■ Nachweis ebenfalls, dass ein frühes Eingreifen in die Erkrankungen bessere Ergebnisse erzielt
■ Schlussfolgerung entnommen aus dem Paper:
“Liposuction is effective in the treatment of lipedema and leads to an improvement in quality of life and a decrease in the need for conservative therapy.”
■ Baumgartner A, Hüppe M. Schmeller W (2016); Long-term benefit of liposuction in patients with lipoedema: a follow-up study after an average of 4 and 8 years Brit J Dermatol 174: 1061-1067
■ Längsschnittdesign über 4 und 8 Jahren
■ 85 Patienten Prä – Post Design, nach Liposuction
■ Auch hier signifikante Verbesserung von Spontanschmerzen, Druckempfindlichkeit, Ödemen, Blutergüssen und Bewegungseinschränkungen sowie Verbesserung der Lebensqualität nach Selbsteinschätzung
■ Daraus entnommen:
“These results demonstrate for the first time the long‐lasting positive effects of liposuction in patients with lipoedema.”
■ Vgl. Psychol Health Med. 2018 Aug;23(7):846-853. doi: 10.1080/13548506.2018.1459750. Epub 2018 Apr 3.
■ Onlinestudie mit 329 befragte Patienten
■ “Depression and appearance-related distress in functioning with lipedema”.
■ Negativ psychische Auswirkungen belegt
■ Verminderte Lebensqualität
■ Einbußung der Mobilität bei Symptomzunahme
■ Depressionsvorhersage
Fazit:
Liposuction/ Dekompression als einzig fundierte Mittel zur Beseitigung des Lipödems ist, einhergehend mit einer verbesserten körperlichen und psychischen Lebensqualität.
Je früher eingegriffen wird, desto eher wird der chronische Verlauf und Folgeerkrankungen aufgehalten
Grundlage zur operativen Therapie und Übernahme in den Leistungskatalog bereits vorhanden
Vermehrte Forschung über Ursachen, Therapieverfahren und Auswirkungen dennoch notwendig
Belangen chronisch Kranker muss Rechnung getragen werden (Vgl. §2aSGB V)
Frauen dürfen nicht benachteiligt werden
Überarbeitung des Studiendesigns dringend notwendig, bis dahin müssen die Kosten übernommen werden (Menschenrecht auf Gesundheit, SGBV etc.)
Gleichzeitig braucht es Therapiestandards
Kritisch Prüfen lassen das ist Ihre Aussage???? Machen Sie sich ein Bild von Menschen die davon betroffen sind ?
Jeden Tag Schmerzen und trotzdem versucht man den Alltag irgendwie zu überwältigen. Mittlerweile kann ich kaum noch zu 100 Prozent meine Arbeit machen weil die Schmerzen so unerträglich geworden sind.
Und ich bin Filialleitung also können Sie sich vorstellen das ich immer 100 % geben möchte.
Ich finde es Traurig das man so wenig Unterstützung von einem Facharzt bekommt.
Und noch viel schlimmer ist es das man damit alleine steht.
Und keiner versteht das man Schmerzen hat.
Ich bin so wütend und traurig zugleich.....weil man kämpfen kann wie man möchte und am Ende hat man doch verloren.
Ihr gebt Tausende wenn nicht Millionen für die Versorgung aus......kompression sowie für die Lebenslange Lymphdrenage!!!
Eine O.p kostet im Schnitt zwischen 3.000 und 8.000 Euro und man wäre zum grössten Teil geheilt!
WAS GIBT ES DA ZU PRÜFEN!
MACHEN SIE MAL DIE AUGEN AUF!
Der Herr Nüßlein blamiert sich hier bis auf die Knochen. Gesundheitsexperte will er sein? (Da fragt man sich, ob sein Hund grüßen kann - okay, das ist ein Insidergag für alle Fans des Kängurus).
Es haben hier ja schon einige betroffene Frauen reagiert und aufgeklärt, dass es sich bei Lipödem keineswegs um eine kosmetische Sache handelt. Sogar Antenne Bayern hat im vergangenen Sommer bei einer ihrer Aktionen einer betroffenen diese OP bezahlt und dabei aufgeklärt, dass es sich eben NICHT um ein Problem von zuviel Essen und zu wenig Bewegung handelt. (Einige Hörer hatten gemeckert - so ähnlich wie Herr Nüßlein und Herr Juninger?)
Es ist unglaublich, dass es heutzutage noch solche Ignoranz gibt in der Medizin UND man könnte tatsächlich fast meinen, es geht ums Geschäft, denn auch wenn sich vllt. nicht Millionen Therapiekosten an einer Patientin einsparen lassen - so doch vllt. deutlich mehr als eine zweckdienliche OP kosten würde.
Der Hinweis, dass ein Rollstuhl bezahlt wird, ist mehr als zynisch.
Sehr geehrter Herr Nüsslein,
Sie sprechen von kosmetischen Eingriffen in Zusammenhang mit Betroffenen, die an einer Krankheit namens Lipödem erkrankt sind.
Das müssen Sie erklären!
Seit wann handelt es sich bei einer lymphologischen Liposuktion, die nur von ausgewählten Fach-Chirurgen durchgeführt werden kann und eine sehr spezielle Expertise erfordert, über die kein normaler Schönheitschirurg je verfügen würde, um einen "kosmetischen Eingriff"???
Haben Sie sich, ehe Sie sich zugemutet haben, über eine derart komplexe Erkrankung wie das Lipödem zu urteilen, überhaupt in das Thema eingelesen - Halt Stopp, nicht nur eingelesen (Sie wissen ja, das Internet kann trügerisch sein :) ) , sondern sogar mit FACH-ÄRZTEN, lymphologischen Chirurgen und vor allem Betroffenen gesprochen?!!!
Ich befürchte, das war nicht der Fall....
Darüber hinaus "sorgen" Sie sich um die Kosten der OPs,
verschweigen dem Leser aber leider, dass die Kosten der LEBENSLANGEN Therapien,
welche die Erkrankten in multipler Form mehrmals die Woche über Jahrzehnte hinweg
(und dennoch völlig erfolglos!!!!) auf sich nehmen müssen, WEIT (!!!!) über dem
liegen, was die OPs kosten würden!!!!
20.000 Euro OP Kosten versus MILLIONEN Therapiekosten
Was die OPs ermöglichen:
> Ein normales Leben
> Die Rettung vor der Arbeitsunfähigkeit
> Ein Leben ohne teure (und dennoch sinnlose) Therapien
> Ein Leben ohne Schmerzen
Was es bedeutet, KEINE OP durchzuführen:
Belastung der Kassen mit MILLIONEN von
> Therapiekosten - endend in dem von der Kasse bezahlten Rollstuhl,
welcher den Patintinnen freundlicherweise in Aussicht gestellt wird.
> Arbeitsunfähigkeit der Patienten (abermals Belastung des Staates)
Der G-BA redet sich seit Jahren damit heraus, es gäbe keine Studien zu den OPs
Ich werde jetzt mal deutlich: BULLSHIT! Es gibt Tausende von Frauen, die
sich auf eigene Kosten haben operieren lassen, weil sie vor Schmerzen nicht
mehr wussten, wie sie weiterleben sollen.
Diese Frauen stehen alle gerne für Studien zur Verfügung!!!
Die Chirurgen forschen selbst seit Jahren.
Nur schaut sich das niemand an.
Es ist auch egal - die Gegenseite wird sich ihre Argumente immer so drehen, wie
es passt.
Ich finde es dennoch eine SCHANDE, dass derart einseitig berichtet und argumentiert
wird und diejenigen, die mit dieser Krankheit tagtäglich leben müssen, der Spielball
für ignorante Ärzte (angebliche Experten....) und Befindlichkeiten-pflegende Politiker
sind.
Fragen Sie doch einfach mal Betroffene und Ärzte!
Sie werden staunen!
Freundliche Grüße von einer Patientin,
die kurz vor der Arbeitsunfähigkeit stand und seit
den selbst finanzierten OPs nun bereits seit Jahren
ohne Therapien ein ganz normales Leben führen darf
„Es muss sichergestellt werden, dass kosmetische Eingriffe nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft gehen, zumal wir sicher von Kosten in Milliardenhöhe reden“,
Georg Nüßlein, es ist Samstagabend, was tun sie gerade? Legen Sie, wie ich, nach einem arbeitsreichen Tag gerade die Beine hoch? SCHÖN, ist es das nicht? So gemütlich und wohltuend, oder? Nun, leider nein. Für Sie vielleicht, nicht jedoch für mich, denn meine Beine brennen wie Lava und ich überlege gerade, ob ich wirklich schon wieder ein Schmerzmittel nehmen sollte, um schlafen zu können. Aber naja - es geht ja nur um die Schönheit (die ich habe, danke lieber Gott, dafür brauche ich keinen Chirurgen)... und überhaupt: ist ja nur 'ne Frauenkrankheit! Ich wünsche Ihnen eine gute, schmerzlose Nacht, vielleicht träumen Sie ja weiter, dass ausgerechnet SIE der neueste Experte für dieses hochkomplexe Krankheitsbild sind.
Bitte um Sachlichkeit - es ist eine Krankheit - wichtige Info von einer Betroffenen
Habe eine RIESENGROSSE BTTE an alle, die momentan auf Überschriften oder zum Schutz "Ihrer Gilde" reagieren und argumentieren....
SICHT UND NOT DER BETROFFENEN FRAUEN UNF IHRER FAMILIEN:
es ist eine -vermutlich durch Gen-Defekt- bei Hormonschüben (typisch Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre) ausgelöste und leider weitestgehend unerforschte Krankheit, für die KEINE BETROFFENE etwas kann…
es liegt dummerweise leider in den Genen jeder 10. Frau...Männer können es nicht bekommen, sind aber Träger der Gene…
und bricht es einmal aus, ist es kaum zu stoppen…
und schon garnicht mit den konventionellen Methoden (Lymph-Drainage und das Tragen einer dicken und sehr unangenehmen Kompression - im schlimmsten Fall an Armen UND Beinen - idR 12-16 Stunden und wenn es einen ganz übel erwischt, auch noch nachts…
außerdem in der Regel Dauerschmerzen wie Weichteil-Rheuma, ebenfalls kaum beeinflussbar
also KEIN SPASS, KEIN "ICH WILL BISSCHEN SCHÖNER WERDEN" SONDERN EIN "ICH MÖCHTE EIN BISSCHEN AM LEBEN TEILNEHMEN KÖNNEN"
Ich verstehe, das die blöden und sehr missverständlichen Überschriften der Berichterstattung das in ein ungünstiges Licht setzen,
WERDE ABER NICHT AUFHÖREN; DIE FAKTEN ZU BENENNEN und wüsche nichtmal meinem ärgsten Feind, das er dieses Leben leben muß...und da bin ich noch nicht einmal beim Hochsommer, sondern im ganz normalen Leben.
Für alle, die nicht betroffen sind, einige wichtige Fakten, die der G-BA Artikel und die meiste der aktuellen Berichterstattung leider einfach „auslässt“
Durch das langwierige Verfahren sind seit über einem Jahr und für weitere Jahre Einzelfall-Entscheidungen NICHT mehr möglich und in dieser Zeit schreitet der Krankheitsverlauf weiter fort und es entsteht zahlreiche Sekundär-Erkrankungen
Die viel zitierten anerkannten konventionellen „Alternative-Behandlungen“ sind meist maximal zur Schmerzminderung, halten weitere Verschlechterungen seltenst auch nur auf und belasten die Allgemeinheit mit höheren Kosten als die Liposuktion.
Viele der Betroffenen werden Berufs- und Erwerbsunfähig, von den psychischen Belastungen der Betroffenen durch die Stigmatisierung, Schmerzen und Einschränkungen, mit massiven Auswirkungen auch auf Partner, Familien und vor allem der Kinder ganz zu schweigen .....
Wenn schon Fakten benennen wollen, DANN BITTE VOLLSTÄNDIG LIEBER G-BA und liebe JournalistInnen und natürlich auch liebe PolitikerInnen