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Zukunft
15.09.2017

Verliert Deutschland den digitalen Anschluss?

Wie wird die Digitalisierung das Handwerk wie hier die Sattlerei beeinflussen?
Foto: Arno Burgi, dpa

Viele Unternehmen leiden unter Funklöchern und dem schleppenden Breitband-Ausbau. Jetzt richtet die Wirtschaft einen Hilferuf an die Politik.

Das Unternehmen Delo ist einer der Hidden Champions in unserer Region. Es stellt Hightech-Klebstoffe her, die extrem fest, beständig und beispielsweise auch durchsichtig sind. Sie kommen zum Einsatz im Bau von Glastischen oder Duschkabinen – immer dann, wenn Metall und Glas fest verbunden werden müssen. Auch Sensoren oder Kameras moderner Autos werden geklebt. Die Kunden des Unternehmens finden sich weltweit, zum Beispiel auch in Asien.

Delo selbst aber sitzt in keiner Metropole – sondern am Rande der 3700-Einwohner-Gemeinde Windach im Kreis Landsberg am Lech. Von den über 620 Delo-Mitarbeitern sind über 500 hier beschäftigt. Delo-Mitinhaberin Sabine Herold kennt deshalb die Herausforderungen gut, vor denen ein global agierender Mittelständler in Bayern steht. Häufig, sagt sie, stockt die Digitalisierung eines Unternehmens bereits, weil schnelles Internet fehlt. Droht Deutschlands Industrie den Anschluss zu verlieren?

Fachleute erwarten, dass die Digitalisierung die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren umkrempelt. In der Industrie diskutiert man unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ wie Roboter selbst lernen und Maschinen in der Fabrik von morgen mit anderen Maschinen reden. Im Dienstleistungsbereich fragt man, ob Roboterautos bald den Taxifahrer überflüssig machen. Damit es nicht zu billig wird, Menschen durch Maschinen zu ersetzen, brachten Forscher bereits eine Robotersteuer ins Gespräch. Doch die Warnung, dass es bald keine Arbeit mehr gibt, scheint zum Teil auch übertrieben.

Fallen durch die Digitalisierung 1,5 Millionen Jobs weg?

Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarktforschung zufolge könnten bis zum Jahr 2025 zwar rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung in Deutschland wegfallen, es könnten aber auch 1,5 Millionen Jobs an neuen Stellen entstehen. Bildung und Fortbildung werden da noch wichtiger. Deutschland scheint hier Nachholbedarf zu haben. Online-Giganten wie Apple, Amazon oder Google sind in den USA entstanden, nicht in Deutschland.

Arbeitnehmer für das digitale Zeitalter zu qualifizieren, ist aufwendig. Noch fataler aber wäre es, die Digitalisierung nicht anzupacken, warnt das Institut. Deutschland würde ins Hintertreffen geraten, die Arbeitslosigkeit steigen. Doch um Digitalisierung voranzutreiben, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Und da hakt es.

„Der Mittelstand wird in Sonntagsreden als Rückgrat der Wirtschaft gepriesen, häufig aber hat er nicht einmal gescheiten Breitbandausbau“, kritisiert Sabine Herold. „Der Mittelstand sitzt nun einmal in der Provinz.“ Die Großstädte mögen wunderbar ans Internet angebunden sein. Auf dem Land sehe es anders aus. CSU-Minister Alexander Dobrindt hat unlängst damit geworben, dass über 75 Prozent der Haushalte ein Internetanschluss mit einer Datenleistung von 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung steht. Das reicht zum Beispiel, um ein Video zu streamen. „Für ein Industrieunternehmen ist das aber ein Witz“, kritisiert die Diplom-Ingenieurin. Die Zukunft verlange nicht 50 Megabit, sondern das hundertfache – fünf Gigabit. Die Praxis sieht anders aus: „Ich kenne Unternehmen, denen die Netzseite regelmäßig zusammenbricht“, sagt sie.

Ihr eigenes Unternehmen habe lange für eine gute Internet-Verbindung kämpfen müssen. Für heutige Anforderungen sei die bestehende 100 MBit-Leitung aber bereits „übersichtlich“. „Die nächsten Jahre kommen wir damit hin, dann muss es aber deutlich mehr werden“, sagt die Unternehmerin, die dem Mittelstandsbeirat des Bundeswirtschaftsministeriums angehört. In ihrer Not haben sich die 23 Mitglieder des Mittelstandsbeirats in einem offenen Brief an Minister Dobrindt gewandt.

Handwerkskammer: Berufe müssen sich wegen Digitalisierung neu ausrichten

Sie fordern mehr Tempo im Breitbandausbau. Die Unternehmer schlagen Alarm. Die Zeit drängt: „Der schleppende Ausbau der Datennetze verhindert eine wirtschaftlich gesunde Zukunft“, heißt es im Brief. „Ohne einen zügigen und umfassenden Breitbandausbau wird die deutsche Industrie den Anschluss an die Digitalisierung und an die Industrie 4.0 verlieren.“ Wie gemächlich das Land die Digitalisierung angeht, merkt Sabine Herold noch an einer anderen Stelle.

Wenn sie vom Wohnort in Dießen am Ammersee nach Windach fährt, kann sie die schöne bayerische Landschaft genießen. Telefonieren aber kann sie nicht. Der Grund: ein immer wiederkehrendes Funkloch.

Die Digitalisierung wird auch die Zukunft des Handwerks entscheidend bestimmen, sagt Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben. Er geht davon aus, dass sich Berufe wie Metallbauer, Zerspanungstechniker, alle Elektroberufe, aber auch Zahntechniker oder Hörgeräteakustiker neu ausrichten werden. Neue Technologien wie der 3D-Druck, das „Internet der Dinge“ oder das vernetzte Haus (Smart Home) werden das Handwerk vor Herausforderungen stellen, aber auch Chancen eröffnen.

Doch während Dax-Konzerne die Digitalisierung von sich aus stemmen, fordert vor allem das Handwerk mehr Unterstützung. „Damit die Digitalisierung gelingt, braucht es Konzepte, die speziell für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt werden“, sagt Wagner. Denn 99 Prozent der Unternehmen seien klein oder mittelständisch.

Wie das „Handwerk 4.0“ aussehen könnte, dazu läuft in Schwaben ein Projekt der Handwerkskammer und des Instituts „Fraunhofer IGCV“. Der Freistaat fördert es mit 1,55 Millionen Euro, die Handwerkskammer steuert 175000 Euro bei. Doch mit einem Projekt ist es nicht getan: „Auch Förderungen wie der Digitalbonus, den wir ja in Bayern haben, müssen für diese kleineren und mittleren Betriebe zur Verfügung gestellt werden“, fordert Wagner.

Und es geht nicht nur um Geld: Der Handwerksvertreter sieht auch bei den Rahmenbedingungen Nachholbedarf. „Neben einem flächendeckenden Netzausbau muss auch die IT-Sicherheit passgenau für kleinere Betriebe konzipiert werden“, sagt Wagner. Computerviren machen schließlich vor dem Handwerk nicht halt.

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