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  3. Analyse: War der große Flüchtlingszustrom von 2015 eine Ausnahme?

Analyse
04.10.2016

War der große Flüchtlingszustrom von 2015 eine Ausnahme?

2015 kamen so viele Flüchtlinge wie in noch keinem Jahr zuvor nach Deutschland.
Foto: Sven Hoppe/Archiv (dpa)

2015 kamen Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland. Wer das Ausmaß der Flüchtlingskrise verstehen möchte, muss einen Blick in die Vergangenheit und auf die Gegenwart werfen.

Hunderttausende Flüchtlinge kommen, Rechte greifen Asylunterkünfte an, die Politik streitet über Lösungen - mit diesen Herausforderungen kämpfte Deutschland auch Anfang der 1990er Jahre. Damals suchten vor allem Roma und Menschen aus dem Bürgerkriegsland Jugoslawien Asyl, wie Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) deutlich zeigen. Wiederholt sich zwei Jahrzehnte später also nur dieselbe Geschichte durch andere Konflikte auf der Welt?

Was die aktuelle Flüchtlingskrise von der Lage Anfang der 1990er unterscheidet und das Jahr 2015 zu einer Ausnahme macht, ist das wesentlich größere Ausmaß des Flüchtlingszustroms. Wie viele Menschen auf der Flucht seit Anfang der 1990er nach Deutschland kamen, zeigt laut BAMF bis einschließlich 2014 die Zahl der jährlich gestellten Asylanträge. Daran lassen sich der frühere Zustrom, eine lange Phase der Entspannung und der neue Anstieg sehen:

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Doch ab 2015 passen diese Zahlen nicht mehr zur Realität. Im vergangenen Jahr kamen in Wirklichkeit deutlich mehr Flüchtlinge nach Deutschland als im bisherigen Rekordjahr 1992 - und im ersten Halbjahr 2016 hat sich die Lage deutlich entspannt. Warum zeigt sich das nicht bei den Asylanträgen?

Wie viele Flüchtlinge kamen 2015 wirklich nach Deutschland?

Früher war es einfach: Wer als Flüchtling nach Deutschland kam, stellte wenig später einen Asylantrag. Doch mit der Flüchtlingskrise 2015 waren die Behörden völlig überlastet. "Gerade im Herbst letzten Jahres, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, war eine zeitnahe Asylantragstellung nicht immer möglich", heißt es vom BAMF.

Konkret bedeutet das: Viele Menschen mussten Monate warten, um einen Asylantrag stellen zu können - Hunderttausend hatten laut BAMF erst 2016 nachträglich die Gelegenheit dazu. Das erklärt, warum die gestellten Asylanträge seit 2015 nicht mehr den tatsächlichen Zustrom widerspiegelt.

Um ein realistischeres Bild der Lage zu zeigen, greift die Bundesregierung seit dem vergangenen Jahr zu einem Hilfsmittel. Sie legt offen, wie viele Flüchtlinge bei ihrem ersten Kontakt mit den Behörden registriert und damit in das sogenannte EASY-System eingetragen wurden:

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2015 gab es laut BAMF über eine Million Registrierungen, im ersten Halbjahr dieses Jahres kamen demnach mit etwa 222.000 deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland. Die EASY-Zahlen kommen der Wahrheit über das Ausmaß des Zustroms näher als die gestellten Asylanträge, entsprechen aber auch nicht ganz der Realität. "Da dabei keine persönlichen Daten erfasst werden, lässt sich nicht ausschließen, dass Flüchtlinge in verschiedenen Bundesländern mehrfach registriert werden", räumt das BAMF ein.

Im September 2016 korrigierte das Bundesinnenministerium die Flüchtlingszahlen für das Jahr 2015 vor allem wegen dieser Mehrfachregistrierungen nach unten: Demnach kamen im vergangenen Jahr etwa 890.000 Flüchtlinge nach Deutschland.

Das sind weniger als durch die EASY-Zahlen gedacht - aber immer noch doppelt so viele wie im bisherigen Rekordjahr 1992. Das macht den Zustrom von 2015 von den Ausmaßen her zu einer Ausnahme, die sich zumindest 2016 auch nicht wiederholen wird.

---Trennung _Warum 2016 weniger Flüchtlinge kommen_ Trennung---

Kommen 2016 deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland, weil sich die Fluchtursachen verändert haben? Ein Blick auf die häufigsten Herkunftsländer der Asylbewerber spricht dagegen:

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Ein Großteil der Flüchtlinge kommt aus dem Bürgerkriegsland Syrien, in dem weiterhin kein Frieden in Sicht ist. Syrer haben wegen des anhaltenden Konflikts auch die größte Chance, dass ihnen Schutz in Deutschland gewährt wird:

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Dass die Zahl der Asylbewerber so deutlich sinkt, ist demnach nicht auf eine Bekämpfung der Fluchtursachen zurückzuführen.

Flüchtlingszahlen sinken 2016 durch politische Entscheidungen

Schon in den 1990er Jahren sanken die Flüchtlingszahlen laut BAMF vor allem wegen politischer Entscheidungen wie verschärfte Grenzkontrollen. Reisen Flüchtlinge über ein anderes sicheres Land ein, werden seit 1993 wieder dorthin zurückgeschickt. Bis 2008 sanken die Zahlen bis auf 28.000, bevor sie durch neue Konflikte wieder stiegen.

Auch in der aktuellen Flüchtlingskrise haben politische Entscheidungen einen großen Einfluss. 2015 entschied sich die Bundesregierung, Syrer nicht mehr in sichere Drittstaaten zurückzuschicken und sogar in Ungarn gestrandete Flüchtlinge aufzunehmen - was als Auslöser der Flüchtlingskrise gilt.

Dass in diesem Jahr deutlich weniger Menschen nach Deutschland kommen, liegt nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière ebenfalls an politischen Maßnahmen: Er nannte bei der Vorstellung der Asylstatistik für das erste Halbjahr 2016 die geschlossene Balkanroute und das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei als Hauptgründe dafür, warum sich der Zustrom des neuen Rekordjahres 2015 in diesem Jahr nicht wiederholen wird.

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