Warnstreiks in Bayern gehen in nächste Runde
Am Mittwoch ist auch in Bayern mit Warnstreiks im öffentlichen Dienst zu rechnen. Davon sind nicht nur Kitas betroffen. Auch der Münchner Flughafen wird möglicherweise bestreikt.
In Bayern kommt es am Mittwoch erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Bereits seit dem heutigen Montag wird in anderen Teilen der Bundesrepublik gestreikt. Wie der Bayerische Rundfunk vermeldete, soll davon die breite Palette der Dienstleistungen von Bund und Kommunen betroffen sein. Bestreikt werde auch die Kinderbetreuung. So sollen unter anderem in München, Nürnberg und Regensburg Kitas geschlossen bleiben. Die Aktionen gehen zum Teil bis Donnerstag.
Treffen könnte es laut dem Bayerischen Rundfunk auch den Flughafen München, bei dem auch Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Diese Information wurde vom Sprecher der Gewerkschaft Verdi auf Nachfrage unserer Zeitung zunächst weder bestätigt noch dementiert. Im Lauf des Tages wird sich die Gewerkschaft zu den Warnstreiks in Bayern äußern.
Auch in Ulm, so wurde vom Verdi-Bezirk Ostwürttemberg-Ulm bekanntgegeben, ist in dieser Woche mit Warnstreiks zu rechnen. Einzelheiten wolle Verdi der Bevölkerung rechtzeitig mitteilen, heißt es in der Presseerklärung.
Bundesweit 2,1 Millionen Angestellte aufgerufen
Bundesweit sind 2,1 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen zu den Warnstreiks aufgerufen. Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter lägen "in wichtigen Punkten auseinander", sagte Verdi-Bundeschef Frank Bsirske am Freitag zum Abschluss zweitägiger Tarifverhandlungen in Potsdam. Gewerkschaften und Arbeitgeber streben nun eine Einigung bei der dritten Tarifrunde ab dem 31. März an.
Am heutigen Montag ist nach Verdi-Angaben in Brandenburg und Baden-Württemberg sowie in Berlin beim Zoll und der Rentenversicherung mit Arbeitsniederlegungen zu rechnen. Am Dienstag folgen Warnstreiks in Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Ab Mittwoch soll es auch in allen anderen Bundesländern zeitweilig Einschränkungen im öffentlichen Personennahverkehr geben. In der zweiten Wochenhälfte wollen zudem Angestellte des Bundes an Flughäfen ihre Arbeit niederlegen.
Infrastruktur des Landes in Streik einbeziehen
Verdi-Chef Bsirske hat vor einem großen Arbeitskampf im öffentlichen Dienst gewarnt. Der "Neuen Presse" (Hannover) sagte er: Der Arbeitskampf "würde nicht nur von Erzieherinnen, Müllwerkern und Busfahrern getragen, sondern würde die Infrastrukturbereiche in diesem Land breit einbeziehen - unter anderem die Flughäfen." Bsirske meinte: "Der Streik dient dazu, die Verhandlungen zu fördern und zügig zu einem Ergebnis zu kommen." dpa/afp/AZ
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