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Krieg in Syrien
21.03.2018

Warum sich viele Kurden vom Westen verraten fühlen

Frauen tanzen während des kurdischen Frühlings- und Neujahrsfest Newroz.
Foto: Yasin Akgul, afp (Archiv)

Die Kurden begehen ihr Neujahrsfest im türkischen Diyarbakir. Fröhlich geht es nicht zu - denn die türkische Offensive in Syrien überschattet die Feierlichkeiten.

Newroz ist das wichtigste Fest der Kurden und eigentlich eine fröhliche Angelegenheit, schließlich markiert es den Beginn des Frühlings. In der Türkei findet die größte Newroz-Feier am Mittwoch in der südöstlichen Metropole Diyarbakir statt, von ausgelassener Feierlaune ist dort aber allenfalls verhalten etwas zu spüren. Stattdessen herrscht eine Stimmung vor, die wie eine Mischung aus Wut, Niedergeschlagenheit und trotzigem Kampfeswillen wirkt. Der wichtigste Grund dafür: Drei Tage zuvor haben türkische Truppen und mit ihr verbündete Rebellen die nordsyrische Stadt Afrin erobert, die bis dahin unter Kontrolle der Kurdenmiliz YPG gestanden hat. 

Die Kurden in der Türkei sind keine homogene Gruppe

Die größte Partei im mehrheitlich kurdischen Südosten ist die pro-kurdische HDP. Die AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bekommt in der Region zwar deutlich weniger Stimmen, ist aber zweitstärkste Kraft. Kurden wie der Politikwissenschaftler Hüseyin Seyhanlioglu bekennen sich offen zur AKP. Der Dozent an der Universität in Diyarbakir folgt der Linie Erdogans und bezeichnet die YPG als Terrororganisation, die bekämpft werden müsse. Er sagt: "Sie sollte vernichtet werden."

Auf dem Newroz-Platz in Diyarbakir finden sich solche Stimmen nicht. Die Veranstaltung wird von der HDP und anderen Gruppen organisiert, die der PKK und ihrem syrischen Ableger YPG zumindest wohlwollend gegenüberstehen. Die Menge skandiert: "Lang lebe unser Anführer Apo" - Apo steht für den seit 1999 inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan. Im Publikum kritisiert ein Bauarbeiter namens Arda, westliche Staaten hätten die YPG in Syrien als Bodentruppen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingesetzt, um sie dann bei Erdogans Offensive im Stich zu lassen. "Was sie gemacht haben, ist Verrat." 

Auch deutsche Panzer sind für die Türkei im Einsatz

Auch die Deutschen kommen in den Gesprächen auf dem Newroz-Platz nicht gut weg, selbst wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel das Vorgehen der Türkei in Afrin am Mittwoch im Bundestag "inakzeptabel" nennt. Zu frisch sind die Bilder deutscher Leopard-Panzer, die die Türken bei ihrer "Operation Olivenzweig" gegen die YPG einsetzen. Der HDP-Abgeordnete Ziya Pir meint: "Das ist etwas, wofür die Deutschen sich schämen sollten." Ein Bauer namens Kadri sagt: "Wir haben immer gedacht, Deutschland unterstütze die Kurden."

Erdogan argumentiert, die Offensive gegen die YPG sei gegen eine Terrororganisation gerichtet und keinesfalls gegen die Kurden als solche. Tatsächlich stufen auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und US-Geheimdienste die YPG beziehungsweise die mit ihr verbundene syrische Kurdenpartei PYD als Ableger der PKK ein - und die PKK steht in der EU und in den USA auf der Liste der Terrororganisationen. Stellvertretend für viele Gesprächspartner auf dem Newroz-Platz sagt Bauarbeiter Arda dennoch: "Das ist eine Operation gegen das kurdische Volk. Es ist eine Operation gegen einen Kurdenstaat."

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Auf der Bühne wird unterdessen eine Botschaft der bisherigen Verwaltung Afrins verlesen, die ebenfalls die Tatenlosigkeit der internationalen Gemeinschaft kritisiert. "Hunderte unserer Leute sind tot, Tausende verwundet, Hunderttausende mussten ihre Häuser verlassen in Folge der unrechtmäßigen Invasion des türkischen Staates", heißt es dort. "Jeder sollte wissen, dass wir Widerstand leisten werden, bis wir unser Land zurückbekommen." Dieses Newroz werde in Afrin zwar unter Besatzung begangen. "Aber wir sind sicher, dass wir Newroz 2019 als befreite Stadt feiern werden."

Das erscheint angesichts des Vormarschs der türkischen Armee - der zweitgrößten der Nato - allerdings eher unwahrscheinlich. Erdogan hat damit gedroht, die YPG in Syrien entlang der gesamten türkischen Grenze zu vernichten und dann gegen die PKK im Nordirak vorzugehen. Bei der Feier in Diyarbakir, wo um 12 Uhr mittags das traditionelle Newroz-Feuer entzündet wird, setzt man angesichts dieser Übermacht aufs Prinzip Hoffnung. "Das Newroz-Feuer ist die Fackel, die uns den Weg heraus aus diesen schweren Zeiten weist", heißt es in einer Erklärung inhaftierter HDP-Abgeordneter, die verlesen wird. "Es ist die Fackel der Hoffnung, des Glaubens und des Widerstands."

Angesichts der offen regierungsfeindlichen Stimmung erscheint es fast verwunderlich, dass die Newroz-Feier in Diyarbakir überhaupt genehmigt wurde - schließlich herrscht in der Türkei seit dem Sommer 2016 Ausnahmezustand. Dass die Behörden es den Teilnehmern besonders leicht machen würden, kann man allerdings nicht behaupten. 

Besucher müssen mit strengen Kontrollen rechnen

Die Stadtverwaltung Diyarbakirs, die seit einiger Zeit unter staatlicher Zwangsverwaltung steht, hat am Mittwoch alle Busverbindungen zum Newroz-Platz eingestellt. Besucher müssen durch mehrere Polizeikontrollen, selbst Lippenstifte werden beschlagnahmt, weil damit Plakate gemalt werden könnten. Polizisten fotografieren den amtlichen türkischen Presseausweis und den Reisepass eines deutschen Korrespondenten gleich mehrfach ab, bevor er durchgelassen wird. Nach Angaben der HDP wurden noch am Morgen zwei Mitglieder des Organisationskomitees festgenommen. 

Der HDP-Abgeordnete Ziya Pir wirft den Behörden vor, die Teilnahme an den Feierlichkeiten zu behindern. Er sieht darin einen der Gründe, warum sich zum Auftakt des Festes nach seinen Angaben nur gut 100.000 Menschen auf dem Platz versammelt haben - vor drei Jahren, bei der letzten Newroz-Feier vor dem Ende des Friedensprozesses mit der PKK, war es ein Vielfaches davon. Bauer Kadri meint, der andere Grund sei staatliche Einschüchterung. "Sie haben die Kurden so verängstigt, dass sich viele nicht mehr trauen, Newroz zu feiern." (dpa)

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