Weiterer Rückschlag für Trump: Kandidat Puzder verzichtet auf Amt
Noch ein Rückschlag: Donald Trumps umstrittener Kandidat Andrew Puzder will nicht Arbeitsminister werden. Über die Gründe des Unternehmers kann nur spekuliert werden.
US-Präsident Donald Trump muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Trumps umstrittener Kandidat für den Posten des Arbeitsministers hat seinen Verzicht erklärt. Der Fast-Food-Unternehmer Andrew Puzder gab diese Entscheidung am Mittwoch ohne Angaben von Gründen bekannt. Hintergrund war offensichtlich sein mangelnder Rückhalt auch unter Trumps Republikanern im Senat, der die Kabinettsnominierungen zu bewilligen hat.
Trumps Kandidat äußert sich via Twitter
"Ich ziehe meine Nominierung für das Amt des Arbeitsministers zurück. Ich fühle mich geehrt, dafür in Betracht gezogen worden zu sein, und bin allen dankbar, die mich unterstützt haben", schrieb Puzder im Kurzmitteilungsdienst Twitter.
In einem von US-Medien veröffentlichten Statement nannte Puzder am Mittwoch keine Gründe für seine Rückzugsentscheidung. Darin hieß es lediglich, er habe seine Entscheidung "nach sorgfältiger Abwägung und Gesprächen mit meiner Familie" getroffen. Er sicherte dem Präsidenten und dessen "hochqualifiziertem Team" seine volle Unterstützung zu. Das Weiße Haus bestätigte Puzders Verzicht, nannte zunächst aber auch keine Gründe dafür.
Puzder habe "mit seinem Rückzug eine gute Entscheidung getroffen", erklärte der republikanische Senator Marco Rubio. Nach Informationen der "Washington Post" hatten mindestens sieben Senatoren von Trumps Partei dem Chef der Hamburger-Ketten Carl's Jr. und Hardee's die Unterstützung für das Ministeramt entzogen.
Puzder: ein umstrittener Kandidat
Der 66-jährige Puzder war einer der umstrittensten Kabinettskandidaten des neuen Präsidenten. Ihm wird vorgeworfen, für eine Aushöhlung der Rechte der Arbeitnehmer zu stehen.
Der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer, begrüßte Puzders Verzicht als "Sieg für den amerikanischen Arbeiter". Der Unternehmer hätte niemals von Trump für den Ministerposten nominiert werden dürfen, "und viele Republikaner sehen das klar genau so", erklärte der Demokrat.
Kürzlich hatte Puzder zudem zugeben müssen, jahrelang eine Immigrantin ohne Arbeitserlaubnis schwarz als Haushaltshilfe beschäftigt zu haben. Die Steuern und Abgaben für sie zahlte er nach.
Für Aufsehen sorgten auch Berichte über Puzders Scheidung aus dem Jahr 1987. Seine damalige Ehefrau hatte damals den Scheidungswunsch unter anderem mit häuslicher Gewalt begründet.
Wie wird Trumps Regierungsteam aussehen?
Für Trump bedeutet Puzders Absage einen weiteren Rückschlag bei der Aufstellung seines Regierungsteams. über seine dubiosen Kontakte zum russischen Botschafter zurückgetreten. Die neue Bildungsministerin Betsy DeVos hatte in der vergangenen Woche nur mit hauchdünner Mehrheit das erforderliche grüne Licht des Senats erhalten.
Puzder hatte sich in der Vergangenheit vehement gegen die Gesundheitsreform des früheren Präsidenten Barack Obama ausgesprochen und sich gegen die Forderung nach einer Erhöhung des landesweit geltenden Mindestlohns gestellt. Die Demokraten und Gewerkschaften sehen in ihm einen Unternehmer, der konsequent gegen die Interessen der Arbeiterschaft kämpfte. afp
Lesen Sie dazu auch:
Trump muss sich neuen Sicherheitsberater suchen: Seine US-Regierung ist noch nicht komplett, da muss Trump schon einen Nachfolger für Michael Flynn finden. Der scheiterte an Telefonaten mit dem russischen Botschafter.
: Die Affäre um den zurückgetretenen Sicherheitsberater Michael Flynn hält das Weiße Haus weiter in Atem.
Ethikbehörde fordert Ermittlungen gegen Trump-Beraterin Conway: Nach ihrer Gratis-Werbung für die Modemarke von Donald Trumps Tochter Ivanka wächst der Druck auf US-Präsidentenberaterin Kellyanne Conway.
Die Diskussion ist geschlossen.