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Afghanistan
15.02.2019

Werden die Taliban von der Terror-Gruppe zum Partner?

Taliban-Delegationen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr in den Hauptstädten der Welt. Diese beiden Vertreter der Islamisten warten in einer Moskauer Hotellobby auf einen Gesprächstermin.
Foto: Yuri Kadobnov, afp

Die Dschihadisten-Miliz galt viele Jahre als islamistische Terror-Gruppe. Nun verhandeln die USA mit ihnen. Afghanistan-Experte Erös hält das für richtig.

Der Krieg in Afghanistan dauert jetzt schon mehr als 17 Jahre, die Sicherheitslage ist in vielen Teilen des Landes katastrophal, die Korruption blüht mit dem Drogen-Mohn um die Wette. „In das Land zu reisen, macht nicht mehr so viel Freude. Man muss jeden Schritt sauber planen, braucht immer eine Alternative und doppelte Absicherung“, sagt der Afghanistan-Experte Reinhard Erös im Gespräch mit unserer Redaktion. In der Nacht auf Freitag kam der 61-Jährige, dessen Kinderhilfe in Afghanistan Schulen, Kindergärten und eine Universität errichtet hat, aus dem Osten des Landes zurück zu seiner Familie ins niederbayerische Mintraching.

Immerhin sieht er seine Projekte im Land nicht gefährdet. Es zahle sich aus, dass streng darauf geachtet werde, bei den Bildungsvorhaben auf Distanz zu Militär und Polizei zu bleiben. Nur so sei es möglich, nicht zwischen die Fronten zu geraten.

Zuletzt kam etwas Bewegung in den Konflikt

Zuletzt ist etwas Bewegung in den Konflikt gekommen. Einmal diplomatisch: So dürften sich bei der Münchener Sicherheitskonferenz viele Hintergrundgespräche um die zuverlässig wiederkehrenden Ankündigungen – manche sagen Drohungen – von US-Präsident Donald Trump drehen, einen großen Teil der derzeit offiziell knapp 8500 US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland abzuziehen. Das hätte Folgen. Schließlich stellen die USA rund die Hälfte der an der „Resolute Support Mission“, zu Deutsch „entschiedene Unterstützung“, beteiligten Soldaten. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte anlässlich der Verlängerung des wichtigsten deutschen Auslandseinsatzes: „Wenn diese Fähigkeiten der Amerikaner uns und anderen nicht mehr zur Verfügung stehen, können wir den mandatierten Auftrag nicht fortsetzen.“ Dieser Ansicht ist auch der frühere Bundeswehr-Offizier Erös. „Nur die Amerikaner sind in der Lage, den Verbündeten mit Hubschraubern oder Kampfjets zu Hilfe zu kommen, wenn es mal kracht.“

Allerdings ist Erös sich sicher, dass sich die USA auch unter Trump weiter in Afghanistan engagieren werden. Schon, weil der Präsident entschlossen ist, den benachbarten Iran in die Schranken zu weisen, sei die Präsenz dort unerlässlich. Auch gibt es 30 Jahre nach dem Abzug der Sowjets aus Afghanistan die Sorge, dass erneut die Russen oder die Chinesen, denen Trump zutiefst misstraut, in das entstehende Vakuum stoßen könnten.

Also werden die USA sich kaum ganz zurückziehen. Allerdings wandelt sich ihre Präsenz offensichtlich gerade. „Man sieht immer häufiger Männer mit breiten Schultern und Sonnenbrillen, die mit dunklen, schweren Autos unterwegs sind“, hat Erös beobachtet. Er ist davon überzeugt, dass die USA noch stärker Söldnertruppen wie Blackwater beauftragen. „Das ist viel billiger, als reguläre Truppen einzusetzen.“

In Washington hat man erkannt, dass es ohne Taliban nicht weitergeht

Parallel dazu setzt sich in den USA, aber auch bei den westlichen Verbündeten die Überzeugung durch, dass der Endlos-Konflikt ohne Übereinkünfte mit den Taliban nicht zu lösen sein wird. Bereits im Sommer startete Washington Direktgespräche mit den Taliban – von der Regierung in Kabul mit Argwohn beobachtet. Dazu passt die Meldung, dass die Bundesregierung vorgeschlagen hat, auch die Taliban an Friedensgesprächen in Deutschland zu beteiligen.

Erös hat in den letzten Jahren bei den Taliban, die bereits wieder rund 50 Prozent des Landes kontrollieren, einen Wandel wahrgenommen. Es handele sich nicht mehr um die Männer, die in den 90er Jahren ihre Macht über das Land missbraucht hatten, um einen rückwärtsgewandten Gottesstaat zu errichten. „Damals waren die Taliban bei einem Großteil der Bevölkerung verhasst, doch ihr Ansehen hat sich zuletzt wieder spürbar verbessert.“ Es sei kein Zufall, dass es im Juni 2018 bei einem dreitägigen Waffenstillstand zu verbürgten Verbrüderungsszenen zwischen Taliban-Kämpfern und der Bevölkerung gekommen sei. Etwas Vergleichbares sei mit Blick auf die ausländischen Kämpfer des Islamischen Staates (IS), die ebenfalls im Land operieren, kaum denkbar. Dem IS fehlt nach Überzeugung von Erös völlig die Vernetzung mit der Bevölkerung.

Erös sieht das deutsche Engagement kritisch

Das deutsche Engagement im Norden Afghanistans sieht Erös kritisch. Ursula von der Leyen und ihre Generäle würden nicht müde, immer wieder den deutschen Beitrag für die Ausbildung junger Afghanen zu Soldaten und Polizisten zu betonen. „Dabei wird gerne verschwiegen, dass sich nach der Grundausbildung rund 50 Prozent der Männer absetzen, oft mit ihrer Waffe und der Ausrüstung.“ Außerdem müsse man sich vor Augen halten, dass von den knapp 1300 deutschen Soldaten lediglich 100 tatsächlich ausbilden. „Man stelle sich vor, in einem Krankenhaus würden 1300 Menschen arbeiten, davon aber nur 100 als Ärzte und Pfleger. Das würde zu Recht heftig kritisiert werden.“

Dass sich Reinhard Erös trotz des andauernden Krieges nicht zum Schwarzseher entwickelt hat, hat einen Grund. „Die Jugend Afghanistans hat heute eine weit bessere Ausbildung als noch vor 20 Jahren. Die Leute wissen viel mehr über die Welt und den Westen. Smartphones sind verbreitet. Diese Entwicklung können auch die Taliban nicht zurückdrehen.“ Das sei für ihn der „Hoffnungsschimmer am Ende des Tunnels“.

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