Wie Kaiman Sammy zur "Mutter der Sommerloch-Tiere" wurde
Vor 25 Jahren entwischte Kaiman Sammy. Welch ein Glück! Denn seine Geschichte wurde zu einer legendären Sommerloch-Meldung.
Ach, hätte Knicksy doch ein besseres Timing gehabt. Dann gäbe es jetzt tägliche Knicksy-Suchtrupps und die Zeitungen hätten längst Knicksy-Sonderausgaben gedruckt. Am Ende wäre Knicksy vielleicht schon wieder in seinem Gehege, bei geregelten Mahl- und Ruhezeiten.
Warum das Känguru Knicksy im Augsburger Land viel zu früh entwischt ist
Das Känguru aber ist seinem Besitzer aus dem Kreis Augsburg Ende April entwischt. Viel zu früh, um in die Kategorie Sommerloch-Tiere zu fallen. Also die Abteilung, die für die Überwindung der gähnenden Nachrichten-Langeweile zwischen Juni und September zuständig ist.
Als Sommerloch-Tiere eigneten sich in der Vergangenheit vor allem Wesen, die einen gewissen Gruselfaktor mit sich brachten und in dieser Eigenschaft Besucher von Badeseen beunruhigten: 2001 „Killerwels“ Kuno, 2002 Geierschildkröte Eugen oder 2013 Schnappschildkröte Lotti im Ostallgäu; letztere wurde übrigens nie gesehen. Kuh Yvonne, die 2011 ausbüxte, war auch ein Sommerloch-Tier, wenngleich ihre Spezies selten im Wasser zu Hause ist.
Sommerloch: Dieses Tier wurde zur Mutter aller Sommerloch-Meldungen
Vielleicht hätten wir von Knicksy, Kuno und Lotti nie erfahren, wäre nicht vor exakt 25 Jahren Sammy in unser Leben getreten. Ein Brillenkaiman mit Überbiss, der von Herrchen an der Leine Gassi geführt wurde – was man mit Brillenkaimanen halt so macht – und sich unerwartet des Geschirrs entledigte.
Dummerweise an einem Baggersee. Fünf Tage helle Aufregung, bis man ihn wieder aufgabelte. Fortan war Sammy, obwohl männlich, die Mutter aller Sommerloch-Meldungen.
Aber das Leben ist noch lang. Vielleicht taucht demnächst schon Horror-Hecht Herbert auf.
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