Wie sich eine Beduinin gegen eine Welt von Frauenverachtung auflehnt
Plus Nahe der Metropole Tel Aviv leben Beduinen noch nach ihrem eigenen Recht. Ein Ehrenmord gilt für manche als Heldentat. Elham El-Kalamat will das nicht mehr.
Elham weiß, dass die Zeit gegen sie arbeitet. Vier Kinder hat sie ihrem Mann geboren, der zugleich ihr Cousin ist. In der Welt allerdings, in der sie lebt, ist ein Ehepaar mit drei Töchtern und einem Sohn keine glückliche Großfamilie, sondern von Allah gestraft. Zu wenige Männer! Wer etwas gelten will bei den Beduinen im Negev, braucht zwei, drei oder am besten noch mehr Söhne – und deshalb drängt sein Stamm Elhams Mann nun, sich noch eine weitere Frau zu nehmen. Sie selbst kann nur hoffen, dass er so schnell keine findet – oder sich in ihr Schicksal fügen. Würde sie ihren Adnan für einen anderen Mann verlassen, sagt Elham El-Kalamat, "wäre das mein Todesurteil".
Viele der 300.000 Beduinen leben nach alten, archaischen Regeln
Die 45-jährige steht in einem schmucklosen Container, in dem sich sonst die Männer von Rahat nach der Arbeit treffen, einer Beduinenstadt am Rande der israelischen Wüste eine gute Autostunde südlich von Tel Aviv. Auf dem Boden liegen wie einst in den Zelten der Beduinen Decken und dicke Kissen, die Klimaanlage surrt, es gibt schwarzen Kaffee und dazu ein paar Datteln. Ehrenmorde mitten in Israel, dem einzigen Rechtsstaat im Nahen Osten? "Das beduinische Recht ist hier sehr dominant", sagt Elham mit einem entschuldigenden Achselzucken.
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