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Analyse
07.11.2020

Wie ticken sie denn nun, diese Amerikaner?

Ein Mann joggt mit einer Nationalflagge der Vereinigten Staaten eine Straße in Houston (Texas) entlang.
Foto: David J. Phillip, AP/dpa

Nach der US-Wahl wird diskutiert: Machten sich alle zu wenig Mühe, die Anliegen von Trumps Anhängern zu verstehen? Vielleicht kann sich Amerika selbst nicht verstehen.

Die Welt blickt ratlos auf Amerika. Amerika blickt ratlos auf sich selbst. Und wir Journalisten? Blicken ratlos, auch auf uns selber. Haben wir (wieder) alles falsch eingeschätzt, lagen wir so verkehrt wie die Meinungsforscher, als wir mehrheitlich nicht für möglich hielten, dass jene zornige, fluchende, offen vulgäre, Anstand und Demokratie verhöhnende Person wirklich erneut so viel Rückendeckung quer durch das ganze Land erhält? Oder ist diese Art der Beschreibung von Donald Trump genau das Problem, das zu solchen Fehleinschätzungen führte?

Die amerikanische Presse könnte den Erfolg Trumps befeuert haben

"Sie müssten jetzt nicht so überrascht tun, wenn Sie über die Jahre ehrlich berichtet hätten, was in den USA wirklich los ist", schrieb mir ein Leser am Tag nach der Wahl. Andere regten an, wir hätten Trump nicht so verhöhnen dürfen, dann hätten auch nicht so viele Menschen für ihn gestimmt, unter anderem aus Mitleid mit dem armen Opfer.

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Es ehrt uns, dass man uns so viel zutraut, aber die Auslandspresse spielt bei US-Wahlen keine Rolle. Richtig ist aber, dass sich auch amerikanische Kollegen gerade ja fragen: Haben wir mit unserem Spott, vielleicht auch Hass, Trump eher geholfen? Und: Verstehen wir überhaupt (noch), wie jene Amerikaner "ticken", die eben nicht in New York wohnen oder in Los Angeles, sondern irgendwo in diesen meist wenig besiedelten ländlichen Gegenden, die manche arrogant "flyover counties" nennen, weil man die am liebsten höchstens von weit oben aus dem Flugzeug sehen möchte?

Joe Biden versucht, sich den weniger gebildeten Amerikanern zu nähern

Es ist ja nicht so, als habe es keine Versuche dazu gegeben. Die Demokraten haben sich bemüht, nach dem Wahl-Debakel von 2016 den "zornigen weißen Mann" auszuleuchten. Auch wir Journalisten sind ausgeschwärmt, um Abstiegsängstliche in West Virginia, in Ohio oder in Kentucky zu besuchen. Bald saß dort gefühlt fast an jedem Tresen ein Reporter, Bücher wie die "Hillbilly Elegies", die den vermeintlichen "Hinterwäldlern" ein Denkmal setzten, wurden Verkaufsschlager.

Man hat diese also besucht, aber vielleicht doch eher neugierig bestaunt. Offenbar hat man sie in jedem Fall kaum erreicht. Das kann auch daran liegen, dass Amerika ein landgewordener Widerspruch ist. Es stimmen beide Klischees: die vom amerikanischen Überflieger, der jeden Tag die Welt retten oder erobern will, manchmal beides. Du kannst in Washington oder New York oder Boston jede Menge 22-Jährige treffen, die alles gelesen haben, die dir die Welt voller Brillanz (oder Arroganz?) erklären.

"The Best and the Brightest" wollte schon Kennedy versammeln, die Besten und die Klügsten, allerdings begannen die auch den Vietnamkrieg. Umgekehrt gibt es natürlich jene Amerikaner, die gar nichts lesen, die Sushi für eine Möbelmarke halten und nur die TV-Fernbedienung für systemrelevant. Um sie zu erleben, musst du gar nicht immer weit raus aufs Land fahren, manchmal reicht es, in einer Stadt ein paar Straßen weiter zu gehen. Jeder Staat würde sich schwertun, dieses "E pluribus unum" zu vereinen, das amerikanische Motto, aus vielem das eine.

Joe Biden hat die wichtige Vorwahl im US-Bundesstaat South Carolina gewonnen.
12 Bilder
Senator, Vize, Präsident: Das Leben des Joe Biden
Foto: Matt Rourke/AP/dpa

Die Demokraten haben mit dem Kandidaten Joe Biden versucht, eine Brücke zu denen zu bauen, die nicht morgens die New York Times verschlingen und Podcasts hören. Er tat immer so, als sei er ein Kumpel aus Scranton, der am liebsten mit dem Nachbarn an der Hecke quatscht. Aber das war natürlich Unsinn. In einer TV-Debatte hat Trump geschimpft, Biden komme gar nicht echt aus Scranton. Klang irre, war aber vermutlich effektiv. Man dachte bei Biden immer eher an dessen Jahre im Senat, auch an Barack Obama – der wiederum gerne über Netflix philosophiert oder über den Preis von Rucola-Salat. Und der um sich Berater scharte, die in der Finanzkrise eher Banken retten als Banken bestrafen wollten und danach, wie Hillary Clinton, Millionen von Wall-Street-Firmen einstrichen.

Amerikaner haben keine Einwände gegen Steuersenkungen für Reiche

Wenn die "Absteiger" von den Demokraten enttäuscht sind, warum wählen sie dann die Republikaner, die vor allem Steuersenkungen für Superreiche wollen (die Trump radikal umsetzte) und ihnen nicht mal eine staatliche Krankenversicherung gönnen? Teils erklärt sich das kulturell. Viele Amerikaner haben etwa nichts gegen Steuersenkungen für Reiche – weil sie hoffen, irgendwann zu denen zu gehören. Ronald Reagans böser Scherz, der gefährlichste Satz sei: "Ich bin von der Regierung und komme, um Ihnen zu helfen", prägt immer noch das Bild vom Staat.

Schon früher verstanden es die Republikaner, Wähler gegen ihre eigenen Wirtschaftsinteressen stimmen zu lassen, indem sie Reizthemen wie Abtreibung oder Waffenbesitz befeuerten. Trump war noch geschickter. Obwohl Milliardär und jeder Empathiefähigkeit unverdächtig, wirkt er auf viele Abstiegsängstliche wie einer von ihnen. Als sei er, obwohl irrsinnig privilegiert, auch ein Opfer irrsinnig gewordener Eliten.

Das funktioniert jetzt wieder, da Trump vom Wahlbetrug raunt. In Amerikas TV-Runden ist jene Ohnmacht derer zu sehen, die sich über den neuesten Trump aufregen. Und zugleich der ohnmächtige Zorn derer, die das als Beleg sehen, dass die Elite sich über ihren Liebling lustig macht und damit über sie selbst.

Könnten diese beiden Lager einander besser verstehen? Oder gibt es Grenzen, wie man wirklich ins Gespräch kommen kann? Und droht Ähnliches in Deutschland, nur dass wir – zum Glück – bislang keine Figur wie Trump kennen? Aber den Rest schon?

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08.11.2020

>>Die Medien in Deutschland könnte man schon fast als Kontraindikator verwenden. ... Wenn 92 Prozent der ARD Volontäre Rot-Rot-Grün wählen würden, wundert die einseitige Berichterstattung bei der ARD auch nicht. Vermutlich sieht es bei den anderen, etablierten Medien nicht viel besser aus. Nur viele Menschen sehen sich nicht mehr neutral informiert und empfinden diese Parteinahme mit Abscheu. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ard-volontaere-wie-divers-ist-die-ausbildungs-generation-17038169.html <<

Vermutlich sind die Medien in Deutschland insgesamt auf einem hohen Niveau. Und vermutlich werden uns die meisten Gebildeten in den USA um dieses Niveau beneiden. Die Anhänger vom Kreationismus und America first vermutlich nicht. Die Bild-Leserinnen und RTL-Konsumenten in Deutschland empfinden vermutlich auch keinen Mangel an Qualität in unseren Medien.

Die in der FAZ dargestellte Untersuchung ist bemerkenswert. Dazu vier Anmerkungen:
1. Die Umfrageergebnisse sind nicht repräsentativ aber nach meinen Erfahrungen plausibel.
2. Noch vor einiger Zeit war es so, dass beim Bayerischen Fernsehen (nicht beim Rundfunk), ein großer Teil der jungen Journalisten Kinder von CSU-Politikern war. Das hat sich nach meiner Beobachtung geändert.
3. Junge Menschen, denen das Gemeinwohl, die Menschenrechte, die Freiheit, Chancengleichheit und die Umwelt wichtig sind, und die sich mit diesen Themen befassen, schlagen vermutlich häufig den Berufsweg Journalismus ein und neigen den Parteiprogrammen und PolitikerInnen zu, die diese Anliegen sich zu eigen machen.
4. Die auch durch die Eigentümer geprägten Strukturen in vielen Medien (Beispiel AZ, FAZ) haben in der Vergangenheit zu einer Berichterstattungstendenz geführt, in denen Kritik an Mächtigen wie den Energiekonzernen oder den Großkapitalbesitzern wenige Chancen hatten. Bei den Printmedien wurde das durch die Vielfalt der Zeitungen – von Springer bis zur taz - kompensiert. Allerdings nur dort, wo die Zeitungen kein Monopol hatten, wie leider die AZ in Schwaben hat.
4. Vermutlich haben wir in Deutschland insgesamt eine Medienqualität, um die uns in den USA die um das Gemeinwohl und Vernunft Bemühten beneiden.


Raimund Kamm

08.11.2020

Die Medien in Deutschland könnte man schon fast als Kontraindikator verwenden. Das zeigt die mangelhafte, oberflächliche Recherche und die Parteinahme vieler Medien. Wenn ausschließlich erzählt wird, wie schlecht Trump für das Land ist, ohne auch nur ansatzweise das Positive (aus Sicht seiner Wähler) seiner Präsidentschaft zu zeigen, muss sich niemand über die große Diskrepanz in den Wahlergebnissen wundern.

Wenn 92 Prozent der ARD Volontäre Rot-Rot-Grün wählen würden, wundert die einseitige Berichterstattung bei der ARD auch nicht. Vermutlich sieht es bei den anderen, etablierten Medien nicht viel besser aus. Nur viele Menschen sehen sich nicht mehr neutral informiert und empfinden diese Parteinahme mit Abscheu.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ard-volontaere-wie-divers-ist-die-ausbildungs-generation-17038169.html

08.11.2020

"Nur viele Menschen sehen sich nicht mehr neutral informiert und empfinden diese Parteinahme mit Abscheu!"

Alternativ suchen Sie dann ihre Informationen auf den Heimat-Kanälen von Frau Klum, den Geissens und Herrn Wendler. Was vermutlich zu einem IQ knapp unter der Körpertemperatur und zum Verlinken von derartigem Mist führt:

https://www.derwesten.de/politik/joe-biden-donald-trump-demenz-parkinson-dement-senil-wahlkampf-usa-praesident-gesundheit-arzt-krank-sleepy-joe-id230654766.html