Wird Gabriele Pauli am Sonntag Bürgermeisterin von Sylt?
Ob sie's wirklich packt? Am Sonntag will die frühere Ex-CSU-Rebellin und Fürther Landrätin Gabriele Pauli Bürgermeisterin von Sylt werden. Fünf Herren haben aber etwas dagegen.
Gabriele Pauli will es noch einmal wissen: Die ehemalige CSU-Politikerin und Fürther Landrätin will Bürgermeisterin von Sylt werden. Insgesamt sechs Kandidaten stellen sich an diesem Sonntag in der 13 000-Einwohner-Gemeinde zur Wahl. Die 57-Jährige, wegen ihrer Kritik an der Parteispitze früher gern als "CSU-Rebellin" tituliert, bewirbt sich als unabhängige Kandidatin.
Pauli hatte sich im August erstmals den Bürgern der Nordsee-Insel präsentiert. "Sylt ist paradiesisch", schwärmte sie da. "Wer sich hier verliebt hat, der bleibt." Mancher Zuschauer war damals verwundert: An die Politikerin mit Glamourfaktor, die einst mit Latexhandschuhen für ein Magazin posierte, erinnert nicht mehr viel.
Stattdessen setzt die promovierte Politologin und Mutter einer erwachsenen Tochter mit Wurzeln an der Mosel auf Sachkompetenz in der Kommunalpolitik. Die hat sie sich in ihren 18 Jahren als CSU-Landrätin in Fürth erworben. 2006 jedoch stellte sie sich öffentlich gegen CSU-Chef Edmund Stoiber - und beschleunigte so das Ende von Stoibers immerhin 14 Jahre währenden Amtszeit als Ministerpräsident in Bayern.
Gabriele Pauli hat auf Sylt fünf Gegenkandidaten
Nach einer gescheiterten Kandidatur als CSU-Vorsitzende ging Pauli zu den Freien Wählern, zog für sie in den bayerischen Landtag ein und in den Europawahlkampf - und überwarf sich mit ihnen. Bis 2013 blieb sie als fraktionslose Abgeordnete Mitglied des Landtags in München. Ihrer 2009 von ihr selbst gegründeten Partei, der Freien Union, war kein Erfolg beschieden. Seit 2010 ist Pauli parteilos.
Nun also Sylt. "Hier Bürgermeister zu sein, ist 'ne ganz besondere Ehre", sagte sie kürzlich. Um diese Ehre kämpfen auch der Kölner Markus Ballentin, Robert Wagner aus Aachen und der Sylter Lars Schmidt, ebenfalls als unabhängige Bewerber. Für die CDU geht Bernd Reinartz ins Rennen, die Sylter Wählergemeinschaft hat Nikolas Häckel aufgestellt. dpa
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