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Kommentar
08.08.2017

Wulff heuert bei Textilkette an: Geschäft hat ein Geschmäckle

Alt-Bundespräsident Christian Wulff vertritt jetzt eine Modefirma - das sorgt für Unmut.
Foto: Silvio Wyszengrad

Muss ein ehemaliger Bundespräsident bei einer türkischen Textilkette anheuern? Eigentlich erhält Christian Wulff seinen Ehrensold ja dafür, dass er das nicht tut. Ein Kommentar.

Auch der Tag eines ehemaligen Bundespräsidenten hat nur 24 Stunden. Christian Wulff ist, unter anderem, Schirmherr bei der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft und der Welthungerhilfe, er engagiert sich in Stiftungen, die sich um das Wohl von Kindern kümmern, um den Sport in seiner niedersächsischen Heimat und um die Integration ganz allgemein. Im letzten Wintersemester hatte er an der Universität in Essen eine Gastprofessur, und wenn die Kanzlerin oder der amtierende Präsident mal unabkömmlich sind, vertritt er die Bundesrepublik auch noch ganz offiziell – zum Beispiel bei der Trauerfeier für den saudischen König Abdullah vor zwei Jahren in Riad.

Ob Wulff will oder nicht: Er bleibt seinem Land verpflichtet

Muss ein Mann, dessen Leben so ausgefüllt ist, der von seinem Land einen jährlichen Ehrensold von fast 240.000 Euro erhält und der inzwischen auch wieder ein gefragter Vortragsredner ist, noch als Prokurist für eine türkische Modekette arbeiten? Nein. So ungeschickt er schon als Präsident agierte, als er seinen ersten Urlaub gleich in der Luxusresidenz eines befreundeten Unternehmers auf Mallorca verbrachte, so verstörend ist auch das jüngste Engagement des 58-Jährigen.

Der türkische Präsident lässt deutsche Journalisten und Menschenrechtler verhaften, die deutsche Außenpolitik droht im Gegenzug mit dem Entzug von Geldern und Sanktionen – und ein ehemaliger Bundespräsident heuert nahezu zeitgleich bei einem aufstrebenden türkischen Unternehmen an. Mit fehlendem Fingerspitzengefühl alleine lässt sich dieser Fauxpas kaum noch erklären. Offenbar geht es hier auch ums Geld.

Christian Wulff bekommt einen jährlichen Ehrensold von fast 240.000 Euro.
Foto: dpa

Wulff legt Wert auf die Feststellung, dass er kein Angestellter des Modelabels Yargici ist, sondern nur dessen Anwalt – mit der Prokura, Verträge für eben jenes Unternehmen abzuschließen (mehr dazu lesen Sie hier). Andererseits hat ihn niemand dazu gezwungen, dieses zweifelsohne gut dotierte Mandat anzunehmen. Im Gegenteil: Der Ehrensold, den er bezieht, soll seinen Empfänger ja von genau solchen Versuchungen unabhängig machen. Anders als ein früherer Minister, der nach einer Karenzzeit bei jedem x-beliebigen Verband oder Konzern anheuern kann, gibt ein scheidender Bundespräsident sein Amt nicht an der Pforte von Schloss Bellevue ab. Ob Wulff nun will oder nicht: Er bleibt seinem Land verpflichtet und wird, protokollarisch korrekt, auch als Ehemaliger sein Leben lang mit „Herr Bundespräsident“ angeredet.

Einen größeren Gefallen kann man Erdogan kaum tun

Im Umkehrschluss bedeutet das dann aber auch: Alles, was auch nur den Anschein eines Interessenkonfliktes oder gar der Geschäftehuberei erweckt, verbietet sich für einen Ehemaligen von selbst. So gesehen war schon die Eröffnung einer Kanzlei in einer der besten Gegenden Hamburgs eine Grenzverletzung. Wulffs Tätigkeit als Anwalt ist die Plattform für Engagements wie das bei der türkischen Textilkette oder bei einem großen Immobilienunternehmen in der Schweiz, die formell nicht zu beanstanden sind, die aber genau das haben, was der Schwabe gerne ein Geschmäckle nennt – etwas Unnötiges, Ungutes, Unangebrachtes.

Horst Köhler, sein Vorgänger, hat mit seiner Frau eine Stiftung für Menschen mit seltenen Krankheiten gegründet und engagiert sich bis heute in der Afrika-Hilfe. Christian Wulff dagegen, dessen Amtszeit als erster Mann im Staate keine zwei Jahre währte, vermarktet seine Kontakte und berät Unternehmen. Ausgerechnet ihm, der lange als Beispiel an Bescheidenheit und Bodenhaftung galt, sind die Maßstäbe verrutscht. Dabei müsste gerade ein gestandener Polit-Profi wie er wissen, dass nicht alles, was legal ist, am Ende auch legitim ist. Der ehemalige Bundespräsident als Prokurist einer türkischen Firma: Einen größeren Gefallen kann man Recep Tayyip Erdogan kaum tun.

Lesen Sie außerdem, wie nun eine Kürzung des Ehrensolds für den Alt-Bundespräsidenten Wulff gefordert wird.

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Die Diskussion ist geschlossen.

09.08.2017

Diese Institution BP sollte längst abgeschafft sein, außer Kosten ist diese Position für nix gut, außer Kosten viele MIO. Pro Jahr. Geld das von Steuerzahlern mit deren Arbeit erwirtschaftet werden muß.

09.08.2017

Geht das nun schon wieder los? War das, was man (= beinahe ausnahmlos die gesamte deutsche Presse mit Zustimmung des moralinsauren neidtriefenden Volkes) diesem Bundespräsidenten und Menschen angetan hat nicht ausreichend schlimm genug, dass man ihn nun sein Schmerzensgeld einstreichen lässt?

Schmerzensgeld, das vermutlich dazu verwendet werden wird, die Schulden abzutragen, die sich durch die Bestallung renommierter Rechtsanwälte während der Zeit der Hetzjagd auf ihn und zur Verteidigung vor Gericht ergeben haben.

Die Würde des Amtes verböte es, dass er als Rechtsanwalt und Prokurist arbeite? Mag sein. Aber hätten sich die Journalisten, die sich beim Nachfolger Gauck kein bisschen mehr darum kümmerten, ob alles was legal ist auch legitim sei - ein verheirateter evangelischer Pfarrer, der mit einer anderen Lebensgefährtin zum Repräsentieren durch Deutschland und die Welt reist, ist diesbezüglich ein Super-Gau(ck) – doch mal gefragt, ob ihre Hetzjagd auf einen Bundespräsidenten, der einem nicht präsidiabel genug erschien, mit der Würde dieses Amtes vereinbar war.

Man hat so lange gegen Wulff alles Mögliche wie Unmögliche berichtet, bis sich die Staatsanwaltschaft in Hannover gezwungen sah, Anklage zu erheben, um sich nicht irgendwelcher Kungeleien verdächtig zu machen. Was dabei herauskam ist bekannt.

Hätte sich Wulff das Leben genommen – es hätte keinen gewundert. Und wissen Sie was Herr Wais? Ich befürchte, Sie hätten noch kommentiert, dass er da selbst schuld dran sei.

Nach seinem Freispruch war die Presse eine klitzekleine Zeitlang einigermaßen zerknirscht – nicht ohne ihm eine Mitschuld durch ungeschicktes Verhalten zu attestieren. Selbiges was Sie nun wieder tun.

Ist es wirklich unehrenhaft und des Amtes eines Bundespräsidenten nicht würdig, seine Schulden begleichen zu wollen? Muss man die offen legen, damit die Presse Ruhe gibt? Darf man als ehemaliger Bundespräsident nicht wünschen, seinen Angehörigen trotz dieser Schulden einen guten und angemessenen Lebensstandard zu sichern? Maßt sich Presse wie Bevölkerung nun wieder an, Wulff vorzurechnen, was ihm an- wie zustände?

Man glaubt es kaum.

Vor wenigen Wochen wurde eine äußerst zwiegesichtige Person der Zeitgeschichte unter viel Pomp zu Grabe getragen. Alle applaudierten, laudierten, dabei hat diese in ihrer Familie nur Unheil angerichtet und nicht nur dort. Wulff hat seine Frau zurückgewonnen und ihr ihr übles Buch über sich verziehen. Ein großmütiges Zeichen der Liebe, die man ihm nie glaubte. Er hat als junger Mann seine sterbenskranke Mutter gepflegt und für die Familie gesorgt. Christian Wulff ist ein wackerer aufrechter Mensch. Vielleicht zu gut für die Politik und diejenigen, die sich in ihrem Fahrtwasser aufhalten. Ihr Süppchen mit ihr kochen wollen.

Lasst ihn endlich in Ruhe!

09.08.2017

Sehe ich auch so ähnlich wie Sie. Er kann machen was er will. So einfach sehe ich das und so einfach ist das. Soll mir doch niemand von Politik und Presse von einem Art "Codex" kommen. Ist eh ein Fremdwort für beide Berufsgruppen.