Zentralbankbereitet dieZinswende vor
Anleihenkäufe sollen
In Euro-Europa rückt die Zinswende näher: Die Europäische Zentralbank steuert auf ein Ende ihrer umstrittenen Anleihenkäufe zu und pumpt in Zukunft weniger Geld in den Markt. Ab Oktober will sie nach eigenen Angaben das Volumen der monatlichen Käufe zunächst von derzeit 30 Milliarden Euro auf 15 Milliarden Euro verringern. Ende Dezember soll das Programm dann ganz auslaufen. Damit wäre das Tor zu einer Normalisierung der Geldpolitik weit aufgestoßen, auch wenn die EZB ihren Leitzins zunächst noch bei null Prozent belässt.
Gegenwärtig kauft sie jeden Monat Staats- und Unternehmensanleihen für 30 Milliarden Euro auf. Innerhalb von drei Jahren hat sie so Papiere im Gesamtwert von 2,4 Billionen Euro erworben. In mehreren großen Euroländern, darunter auch die Bundesrepublik, nähert sich der Anteil der von der EZB erworbenen Staatsanleihen dem kritischen Punkt von einem Drittel aller umlaufenden Schuldtitel. Diese Grenze hat sich die Zentralbank selbst gesetzt, um sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, sie betreibe Staatsfinanzierung mit Hilfe der Notenpresse.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar und einen ausführlichen Bericht in der Wirtschaft. (AZ)
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