Zentralrat der Juden wählt neuen Präsidenten
Der neue Präsident des Zentralrats der Juden wird in Frankfurt gewählt. Der derzeitige Präsident Dieter Graumann tritt nicht mehr an. Einziger Kandidat ist ein Würzburger Arzt.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland wählt am Sonntag in Frankfurt einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Dieter Graumann tritt nach vier Jahren nicht mehr an. Einziger Kandidat für seine Nachfolge ist der Würzburger Arzt Josef Schuster. Der 60-Jährige war zuletzt Vizepräsident des Zentralrats. Dieser vertritt rund 110 jüdische Gemeinden mit mehr als 100.000 Mitgliedern. Die Ratsversammlung mit ihren 95 Delegierten ist das oberste Entscheidungsgremium.
Bayerischer Arzt soll Präsident des Zentralrats der Juden werden
Schuster ist bereits Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Der Internist wurde 1954 in Israel geboren, kurz darauf kehrten seine Eltern nach Deutschland zurück. Er gehört wie Graumann zur ersten Generation, die den Nationalsozialismus und den Massenmord an den europäischen Juden nicht mehr selbst erlebt haben.
Graumann (64) hatte im Oktober überraschend erklärt, dass er nicht mehr für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. Er begründete seinen Schritt damit, dass das Ehrenamt außerordentlich viel Zeit und Kraft gefordert habe. dpa/lby
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