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Pfingsttreffen
06.06.2017

Zusammen gegen den Nationalismus in Europa

Szenen vom Sudetentag: Dort trafen Ministerpräsident Horst Seehofer, die tschechischen Minister Daniel Herman und Pavel Belobradek und der Sprecher der Sudetendeutschen, Bernd Posselt (von links), aufeinander. Deutsch-tschechische Wurzeln verbinden Monika Hanika und Gabriela Prokesova (unten rechts).  
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Szenen vom Sudetentag: Dort trafen Ministerpräsident Horst Seehofer, die tschechischen Minister Daniel Herman und Pavel Belobradek und der Sprecher der Sudetendeutschen, Bernd Posselt (von links), aufeinander. Deutsch-tschechische Wurzeln verbinden Monika Hanika und Gabriela Prokesova (unten rechts).  

Die Sudetendeutschen verstehen sich mittlerweile als Brückenbauer. Zuspruch kommt aus Bayern, Hessen und Tschechien

Es hat sich viel getan in der Verständigung zwischen Sudetendeutschen und Tschechen. Das wurde beim alljährlich stattfindenden Pfingsttreffen der Heimatvertriebenen deutlich, zu dem Tausende in die Augsburger Messehallen gekommen waren. Doch den Beteiligten ist auch bewusst, dass noch ein langer Weg vor ihnen liegt – auf politischer Ebene, aber auch und gerade in der Bevölkerung.

Zwei sehr unterschiedliche Frauen machen vor, wie gut die Zusammenarbeit funktionieren kann. Monika Hanika ist 70 Jahre alt und Familientherapeutin, Gabriela Prokesova gerade einmal 18. Beide verbindet, dass sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen. Hanika unterstützt Prokesova auf der Suche nach ihrem Urgroßvater, der im Zweiten Weltkrieg in Russland gefallen ist. In ihrer Familie stieß die junge Tschechin auf eine Mauer des Schweigens – zu groß ist die Angst, dass der Mann eine Verbindung zu den Nationalsozialisten hatte. Doch die 18-Jährige gibt nicht auf, sie will wissen, wo ihre Wurzeln liegen, und sich über alte Gräben hinwegsetzen.

Das klare Bekenntnis zur Verständigung zwischen Sudetendeutschen und Tschechen sowie zu einem starken Europa stand im Mittelpunkt des diesjährigen Sudetendeutschen Tages. Das jahrzehntelang angespannte Verhältnis erfährt seit zwei Jahren eine Annäherung, die sich mittlerweile darin niederschlägt, dass hochrangige tschechische Politiker zu den Pfingsttreffen kommen.

Grundlage dafür ist eine Änderung in der Grundsatzerklärung der Sudetendeutschen, die seit 2015 auf eine Wiedergewinnung ihrer ursprünglichen Heimat sowie eine finanzielle Entschädigung verzichten. Nach dem vorläufigen Höhepunkt dieser Verständigung im vergangenen Jahr, als der tschechische Kultusminister Daniel Herman zum Sudetendeutschen Tag kam, sprach diesmal Vizepremierminister Pavel Belobradek ein Grußwort in Augsburg. Ein Zeichen, das dem Sprecher der Sudetendeutschen, Bernd Posselt, zufolge immer noch viel Mut erfordere. An seine Kritiker in Tschechien gerichtet, aber auch als Standpunkt für die Sudetendeutschen, sagte Belobradek: „Ich bin nicht hierhergekommen, um mich zu entschuldigen, wie es mir in Tschechien zum Teil vorgeworfen wird.“ Vielmehr gehe es darum, offen über die Vergangenheit zu sprechen und die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Sudetendeutsche und Tschechen seien Landsleute mit gemeinsamer Kultur und Tradition.

Der Vizepremier sprach sich für eine starke EU aus und berief sich auf deren Grundsatz „Einheit in Vielfalt“. Dem schloss sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer an. Er forderte zugleich mehr Engagement und eine stärkere Verantwortung der Nationalstaaten für Europa. Seehofer sprach von vier Kernthemen, die die einzelnen europäischen Staaten nur gemeinsam bewältigen könnten: Sicherheit, freier Welthandel, Umweltschutz und Migration. Die Sudetendeutschen lobte Seehofer als Brückenbauer. Sie stünden mittlerweile aus ihrer inneren Überzeugung heraus für Völkerverständigung.

Häufig kam das politische Jahr 2016 zur Sprache. Posselt warnte vor der Zerbrechlichkeit der Europäischen Union sowie dem Erstarken von Nationalismus und bezog sich dabei auf den Brexit und die Präsidentschaftswahl in Frankreich, zeigte sich durch deren Ausgang aber auch optimistisch. Hass und Nationalismus seien ein Ausdruck von Dummheit, dem man mutig entgegentreten müsse, sagte der CSU-Politiker. Die „grausame Geschichte“ habe den Sudetendeutschen die Aufgabe gegeben, eine Brückenfunktion zwischen Bayern und Tschechien auszuüben.

Bei dem Pfingsttreffen verleiht die Sudetendeutsche Landsmannschaft auch den Europäischen Karlspreis, der nach Kaiser Karl IV. benannt ist. In diesem Jahr zeichneten sie den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier als engagierten Europäer aus. In seiner Dankesrede erinnerte er an die Bedeutung Europas für Frieden und Freiheit. Der CDU-Politiker appellierte zugleich an die Menschlichkeit im Umgang mit allen Volksgruppen und Minderheiten.

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