Zwölf Strafverfahren nach "Trauermarsch" in Köthen eingeleitet
Sie zeigten den Hitlergruß und riefen "Sieg Heil": Nach einer Kundgebung zum Tod eines 22-Jährigen in Köthen ermittelt die Polizei gegen mehrere Rechtsextreme.
Nach dem sogenannten Trauermarsch in Köthen hat die Polizei zwölf Strafverfahren eingeleitet. Der polizeiliche Staatsschutz ermittle unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung, hieß es am Dienstag. Nach der von der AfD angemeldeten Demonstration am Montagabend seien zudem vier Strafanzeigen gestellt worden. In Köthen war in der Nacht zum Sonntag ein 22-jähriger Deutscher nach einem Streit mit zwei Afghanen an Herzversagen gestorben. Am Sonntagabend hatten sich rund 2500 Menschen an einem "Trauermarsch" beteiligt, unter ihnen nach Angaben der Sicherheitsbehörden etwa 500 Rechtsextreme aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Am Montagabend hatten sich an einem weiteren "Trauermarsch" bis zu 550 Menschen beteiligt.
Demonstranten zeigen bei "Trauermarsch" in Köthen den Hitlergruß
Am Dienstagabend sollte ein Trauergottesdienst stattfinden. Die rechte Szene hatte ihre Anhänger nach den Vorfällen in Chemnitz und Köthen auch für eine Demonstration in Halle mobilisiert. Dort wurde am Montagabend aus dem Protestzug heraus mehrfach der Hitlergruß gezeigt und von einigen der rund 450 Teilnehmer "Sieg Heil" gerufen, wie die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd mitteilte. Manche Demonstranten seien stark alkoholisiert gewesen und hätten Polizisten bespuckt. (dpa)
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