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Antiker Sarkophag enthüllt: Herkules' überraschende Schwäche in einem Trinkgelage

Archäologie

Die Schwäche des Herkules

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    Auf dem 1700 Jahre alten römischen Sarkophag ist der schwankende Herakles abgebildet, der das Wetttrinken mit Dionysos, dem Gott des Weines, verloren hat.
    Auf dem 1700 Jahre alten römischen Sarkophag ist der schwankende Herakles abgebildet, der das Wetttrinken mit Dionysos, dem Gott des Weines, verloren hat. Foto: Emil Algam, Israel Antiquities Au

    Was hat der antike Halbgott Herkules der Sage nach nicht alles an Heldentaten vollbracht: Den nemeischen Löwen erlegt, die kerynitische Hirschkuh eingefangen und die neunköpfige Schlange Hydra getötet. Nur drei der zwölf legendären „Herkulesaufgaben“, die der Muskelprotz ohne mit der Wimper zu zucken, erledigt hat.

    Doch was Forscherinnen und Forscher schon lange ahnten, hat sich nun bestätigt. Sogar Herkules, Sohn des römischen Göttervaters Zeus und der Alkmene, hatte eine große Schwäche. Scheinbar war es mit seiner Trinkfestigkeit nicht weit her. Wie sonst ist es zu erklären, dass Archäologen bei Ausgrabungen in Israel auf einen spektakulären Fund aus dem prallen antiken Leben gestoßen sind.

    Herkules stützt sich von Wein beseelt auf einem Löwenfell ab

    Auf einem 1700 Jahre alten römischen Marmor-Sarkophag ist Herkules zu sehen, wie er sich bei einem Trinkgelage von Wein beseelt und kaum mehr Herr seiner Sinne auf einem Löwenfell abstützt. Die Szene erschließt sich allerdings erst vollends mit Blick auf die andere Seite des Sarges. Auf dieser ist der triumphierende Weingott Dionysos in einer Prozession mit merkwürdigen Kumpanen zu sehen, mit denen er seinen Sieg im Wetttrinken über Herkules feiert.

    Reise ins Jenseits als vielversprechender Auftakt in ein befreites Dasein

    Man bemerke: Viel hat sich seit der Antike im gesellschaftlichen Leben nicht verändert. Nur, dass dem Trinkwettkampf der Götter gleich so viel Wertschätzung entgegengebracht wurde, dass eine Sargverzierung daraus wurde. Die Reise ins Jenseits wurde damals als vielversprechender Aufbruch in ein befreites Dasein gedeutet. Nicht ganz zufällig also angeführt von Dionysos – auch Gott der Ekstase und der Fruchtbarkeit – der den muskelbepackten Helden Herkules nur mit einem kleinen Weinbecher in die Knie gezwungen hat.

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