
Auf Druck Ungarns: EU verzichtet auf Sanktionen gegen Patriarch Kirill

Es wird keine Sanktionen der EU gegen das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, geben. Ungarn hatte sein Veto dagegen eingelegt.

Die Europäische Union will nun doch keine Sanktionen gegen das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, erheben. Ungarn hatte Druck gemacht, auf Sanktionen gegen ihn zu verzichten. Offenbar erfolgreich.
Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presseagentur bestätigten, wurde das sechste EU-Sanktionspaket am Donnerstag von Vertretern der EU-Staaten ohne die eigentlich gegen Kirill geplante Strafmaßnahme gebilligt. In dem Sanktionspaket ist auch das teilweise Öl-Emgarbo gegen Russland enthalten sowie der Ausschluss der Sberbank, der größten russischen Bank, aus dem Zahlungssystem Swift. Außerdem sollen mehrere russische Nachrichtensender in der EU verboten werden.
Keine Sanktionen gegen Kirill: Patriarch unterstützt Krieg
Eigentlich sollte Kirill wegen seiner Unterstützung des russischen Präsidenten sanktioniert werden. Kirill gilt als enger Vertrauter Putins, er ist auch Fürsprecher des Angriffskrieges in der Ukraine. Er hatte zuletzt in einer Predigt gesagt, Russland habe noch nie ein anderes Land angegriffen. Ungarn verhinderte nun aber die Sanktionen gegen den Kirchenmann. Regierungschef Viktor Orban rechtfertigte die Haltung seines Landes mit religiösen Gründen. So stellte er die "Frage der Glaubensfreiheit ungarischer Religionsgemeinschaften" als Grund dar. Diese sei "heilig und unveräußerlich".