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Bayern soll zur Rüstungsschmiede für Europas stärkste konventionelle Armee werden

Aufrüstung

Bayern bewaffnet Deutschland

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    Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bei Airbus Helicopters in Donauwörth offiziell das erste Exemplar des Leichten Kampfhubschraubers vom Typ H145 M für die Bundeswehr übernommen.
    Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bei Airbus Helicopters in Donauwörth offiziell das erste Exemplar des Leichten Kampfhubschraubers vom Typ H145 M für die Bundeswehr übernommen. Foto: Wolfgang Widemann

    Ob nun der Getriebehersteller Renk in Augsburg, der Hubschrauber-Produzent Airbus Helicopters aus Donauwörth oder die Schrobenhausener Lenkwaffen-Hersteller MBDA: Sie alle werden von der massiven Aufrüstung in Deutschland und Europa profitieren. Und sie sind nicht allein - nicht einmal in Bayern. Mehr als 50 Teilnehmer aus Industrie, Politik, Behörden und Militär hatte am Donnerstag der Rüstungsgipfel in der Münchner Staatskanzlei. Das erklärte Ziel der Runde: ein Viertel der neuen deutschen Rüstungsaufträge soll bei Firmen im Freistaat landen.

    Deutschland soll Europas stärkste Armee bekommen

    „Das Geld ist da“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Blick auf die Beschlüsse von Berlin und die aktuelle Diskussion über die Höhe der Rüstungsausgaben. Für diese gilt keine Schuldenbremse mehr, sondern die Maxime, das Land schnellstmöglich verteidigungsbereit zu machen. Die stärkste konventionelle Streitmacht Europas will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Deutschland schaffen und ein erklecklicher Anteil der Waffen soll in Bayern hergestellt werden.

    Denn dort gebe es Deutschlands größte Ansammlung von Rüstungsfirmen, so Hans-Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Verteidigungs- und Rüstungsindustrie. Panzer, Raketen oder Kampf-Drohnen: Was früher verpönt war, soll nun zu einem neuen Merkmal der bayerischen Industrie werden.

    Derzeit beschäftigt die Rüstungsbranche nach Angaben aus dem Wirtschaftsministerium 45.000 Menschen direkt, weitere 90.000 Jobs hängen indirekt an der Rüstungsbranche, die im Freistaat rund vier Milliarden Euro umsetzt, Tendenz stark steigend. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger möchte gerne mittelständischen Firmen den Zugang ebnen, etwa aus dem Bereich der kriselnden Automobil-Zulieferer. Aiwanger: „Wir müssen schneller werden.“

    In Bayern arbeiten 45.000 Menschen in der Rüstungsindustrie

    Neben Geschwindigkeit beim Einkauf fordern die Rüstungsfirmen langfristige und verlässliche Bestellungen, um ihre Investitionen abzusichern. Atzpodien: „Wir brauchen klare Aussagen, was man von uns haben will.“ Zudem weit oben auf dem Wunschzettel: Erleichterungen beim Export von Rüstungsgütern. Söder zeigte sich aufgeschlossen und forderte zudem, das bayerische Bundeswehrgesetz bundesweit zu übernehmen.

    Das sagt Markus Söder zur Wehrpflicht

    Dieses ermöglicht unter anderem, dass das Militär die Forschungsergebnisse von Hochschiulen nützen kann und erleichtert der Bundeswehr die Nachwuchswerbung an bayerischen Schulen. Der Nachwuchsmangel der Truppe soll mit Freiwilligen behoben werden. Seine persönliche Überzeugung sei aber, dass am auf Dauer um eine Wehrpflicht nicht herumkommen werde, so Söder.

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