Die deutschen katholischen Bischöfe lehnen die Streichung eines Feiertages zur Ankurbelung der Wirtschaft und mit Blick auf die geplanten Milliardenschulden des Bundes entschieden ab. Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, sagte unserer Redaktion am Freitagmorgen: „Christliche Feiertage prägen die Kultur und Tradition unseres Landes und ermöglichen die gemeinschaftliche Religionsausübung zu zentralen religiösen Ereignissen. Wir sehen daher nicht, dass die Folge der Schuldenaufnahme als Erstes die Abschaffung eines christlichen Feiertags sein soll.“
Ob eine solche Maßnahme, so Kopp weiter, „in dem gewünschten Ausmaß und vor allem nachhaltig zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beiträgt, ist zudem fraglich“. Und: „Der religiöse und kulturelle Verlust wäre aber dauerhaft.“ Dies habe auch die Abschaffung des Buß- und Bettags gezeigt. Kopp sagte zudem: „Insoweit sind wir dankbar, dass sich CDU/CSU in ihrem Wahlprogramm zum Schutz der christlichen Feiertage bekennen.“

CSU-Fraktionschef Holetschek: „Wir stehen klar zu unseren Feiertagen“
Gerade aus der CSU sind die Stimmen laut, die sich gegen die Streichung eines Feiertages aussprechen. So lehnte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dies kategorisch ab. „Bayern wird definitiv keinen Feiertag abschaffen“, sagte er. Auch CSU-Fraktionschef Holetschek äußerte sich nun so. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte er: „Wir sind ein christlich geprägtes Land und stehen klar zu unseren Feiertagen. Sie gehören der Familie. Hier gibt es keinerlei Änderungsbedarf.“ Holetschek weiter: „Wir setzen vielmehr auf andere Möglichkeiten, um die Wirtschaft und Produktivität in Deutschland zu stärken: günstige Energiepreise, Reform der Unternehmenssteuer, steuerfreie Überstunden, flexiblere Wochenarbeitszeit. Diese Ansätze sind gerade Teil der Koalitionsverhandlungen.“
In Bayern gibt es 13 Feiertage, und damit mehr als in anderen Bundesländern. Augsburg hat sogar mit dem Friedensfest am 8. August einen zusätzlichen. Die Debatte um die Streichung eines Feiertages ist in den vergangenen Tagen vor allem von Wirtschaftsexperten befeuert worden. Unter anderem der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hatte sich dafür in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgesprochen, um „das Arbeitsangebot der Menschen zu steigern“.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden