Friedrich Merz ist kein Mann fürs Marketing. Klar, die puddingfarbene Krawatte neulich, die hätte man auch in einer hippen Werbeagentur auftragen können, nur eben Anfang der 90er. Abgesehen davon ist der künftige Kanzler eher graubrotartig unterwegs. Das muss kein Nachteil sein in diesem Amt, das Angela Merkel oder Helmut Kohl schließlich genau wegen dieser Graubrothaftigkeit so lange bekleidet haben.
Es droht allerdings zum Nachteil zu werden, wenn man es dem Sauerländer überlässt, den Namen der neuen Koalition zu kreieren. Wir sind uns ja alle einig, dass GroKo angesichts der Schrumpfung von Union und SPD etwas überdimensioniert wirkt, oder oversized, wie Marketing-Mann Merz sagen würde. Aber der Alternativvorschlag, mit dem der CDU-Vorsitzende selbst ins Rennen gegangen ist? Nun ja.
Markus Söder hat sicher eine Idee
„Schwarz-rote-Arbeitskoalition“ will er seine Regierung allen Ernstes taufen. Daran müsste man noch arbeiten. Markus Söder würde schon etwas einfallen. BOG etwa – Bündnis ohne Grüne. Olaf Scholz soll angeblich schon „Fritzes Tünkram-Truppe“ an die Medien durchgestochen haben.
Gut machen sich werbetechnisch auch Anleihen aus Kino und Musik. „Status Quo“ würde passen, „Merz & the Gang“ oder „Friedrich und das Panikorchester“. Auch „Die üblichen Verdächtigen“ wäre denkbar. Oder: „Der mit der Schuldenbremse tanzt“. Wir wissen nur nicht, wie das mit den Markenrechten ist. Nicht, dass auch noch ein Sondervermögen für Plagiatskosten fällig wird.
Also wird es doch so was Graubrotiges werden wie „Regierung-ohne-richtigen–Namen-die-trotzdem-das–Land-wieder-in-Ordnung-bringen-soll-Koalition“.
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