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Bundestagswahl 2025: Poststreik sorgt für Frust bei deutschen Wählern

Bundestagswahl 2025

Poststreik sorgt für Frust bei deutschen Wählern

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    Vielen Deutschen im Ausland bleibt die Briefwahl verwehrt.
    Vielen Deutschen im Ausland bleibt die Briefwahl verwehrt. Foto: Oliver Berg, dpa

    Wie groß der Ärger bei vielen Deutschen ist, die in Belgien leben und gerne gewählt hätten, lässt sich in den sozialen Medien ablesen. Auf Facebook etwa tauschten sich in den vergangenen Wochen Hunderte Nutzer darüber aus, ob der Wahlschein nun endlich im Postkasten lag – oder nicht. Bis zuletzt warteten zahlreiche Auslandsdeutsche auf ihre Briefwahlunterlagen, obwohl sie längst von den entsprechenden Ämtern verschickt wurden. Sie habe erfahren, dass ihr Brief am 10. Februar in Wuppertal versandt wurde, schrieb eine Frau frustriert. Bei einem anderen Nutzer wurde der Stimmschein schon am 8. dieses Monats von Essen nach Belgien geschickt. Angekommen sind offenbar beide nicht.

    Das Problem: In der Region Brüssel-Hauptstadt und in der Wallonie streikte fast zwei Wochen lang die Post. Hunderttausende Sendungen stapelten sich zwischenzeitlich in den Sortierzentren von Lüttich, Charleroi und Brüssel. Erst seit Mittwochabend ist der Arbeitsausstand beendet – zu spät für all jene Auslandsdeutsche, deren Unterlagen für die Bundestagswahl in den Briefbergen versanken. Denn selbst wenn ein Wunder passieren würde: Auf dem belgischen Postweg dauert es mindestens drei Werktage, bis eine Sendung in Deutschland ankommt. Damit wird auch ein am Donnerstag abgegebener Brief nicht mehr rechtzeitig die Heimat erreichen.

    Botschaft schickt Last-Minute-Flieger

    Derweil konnten alle Bürger, die ihre Dokumente in den vergangenen Wochen erhalten hatten und nicht auf das Streikende bei der Post warten wollten, ihre Scheine in der Botschaft in der belgischen Hauptstadt abgeben. Am Mittwoch nahm „ein diplomatischer Kurier“ die Briefe mit nach Berlin. Wegen des „Bpost“-Ausstands machte die Vertretung zudem ein Last-Minute-Angebot. Sie wollte Wahlbriefe, die bis Donnerstagabend in der provisorischen Urne abgegeben wurden, an diesem Freitagmorgen mit einer Sonderfahrt nach Aachen transportieren und von da an die Wahlämter verschicken. „Das sollte in den meisten Fällen reichen, damit die Briefe rechtzeitig in den Wahlbüros der Gemeinden ankommen“, hieß es. Eine Garantie aber gebe es nicht. Die Botschaft in Brüssel schätzt, dass ungefähr 35.000 deutsche Stimmberechtigte und etwa genauso viele Doppelstaatler in dem Königreich leben.

    Wer die Unterlagen nicht erhalten hat, aber auf das Votum trotzdem nicht verzichten will, für den hat die Botschaft einen letzten Tipp: Man könne am Sonntag in die Heimat reisen und in jener Gemeinde, wo man zuletzt gemeldet war, „unter Vorlage eines Ausweisdokuments den übersandten, aber (noch) nicht angekommenen Wahlschein für ungültig erklären lassen und dann mit einem neuen Wahlschein vor Ort wählen“.

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