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Bundestagswahl 2025: Warum kann man in Bayern nicht die CDU wählen?

Bundestagswahl

Warum kann man in Bayern nicht die CDU wählen?

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    Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder stehen beim Weißwurstessen am 19. Januar 2025 in der Schützenhalle nach ihren Reden gemeinsam auf der Bühne.
    Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder stehen beim Weißwurstessen am 19. Januar 2025 in der Schützenhalle nach ihren Reden gemeinsam auf der Bühne. Foto: Oliver Berg, dpa

    Der Wahlkampf für die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar läuft auf Hochtouren. Und während sich derzeit Menschen in 15 Bundesländern in Deutschland sehr wohl überlegen, ob sie oder ob sie nicht die Christlich Demokratische Union (CDU) wählen, stellt sich diese Frage in Bayern gar nicht. Denn dort regiert die Christlich-Soziale Union (CSU). Auf den Wahlzetteln sucht man vergebens nach einer Möglichkeit, CDU anzukreuzen. Zwar treten CDU und CSU in der Bundespolitik gemeinsam auf und bilden eine Fraktion. Dennoch handelt es sich um zwei eigenständige Parteien. Warum können Menschen in Bayern aber nur die CSU wählen?

    Die CSU war schon immer unabhängig von der CDU

    Die Antwort darauf liefert ein Blick in die Chroniken der beiden Parteien. Nach Kriegsende kamen in ganz Deutschland bürgerliche und konservative Kräfte zusammen, um ein politisches Gegengewicht zu SPD und KPD zu bilden. Dabei formierte sich die Christlich-Soziale Union in Bayern im Sommer 1945. Die offizielle Parteigründung erfolgte wenig später.

    Zwei Jahre darauf, 1947, wurde eine „Arbeitsgemeinschaft der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Deutschlands“ als Bindeglied zwischen den Zonen- und Landesverbänden der Unionsparteien gegründet. Doch die CSU lehnte am 14. Januar 1948 einen Zusammenschluss offiziell ab.

    Im Mai 1950 schlossen sich die Landesverbände der CDU zusammen, um eine CDU-Bundespartei unter Konrad Adenauer zu gründen. Allerdings hatte sich die CSU dieser Unionspartei bis heute nie angeschlossen und ist daher immer noch unabhängig.

    Auch vor Gericht keine Chance: Keine CDU auf bayerischen Wahlzetteln

    Immer wieder gab es Fälle, bei denen bayerische Bürgerinnen und Bürger erreichen wollten, dennoch die CDU zu wählen. Etwa, indem ein CDU-Verband in Bayern gegründet werden sollte. Das versuchte beispielsweise das ehemalige CSU-Mitglied Michael Kosmala. 2016 wollte er in Bayern den sogenannten „CSDU-Verband“ gründen. Eine Einheit aus CDU und CSU. Doch der Bundesverband der Union erhob eine einstweilige Verfügung, damit scheiterte das Vorhaben.

    Auch in Nürnberg gab es im selben Jahr den Fall eines Rechtsanwaltspaars, das bis vor das Bundesverfassungsgericht zog und damit großes Medienaufsehen erregte. Das Paar wollte, obwohl es in Bayern lebte, die CDU wählen können. Die Karlsruher Richter gaben dem Paar jedoch nicht recht. Sie waren überzeugt, dass ihre Wahlfreiheit nicht eingeschränkt sei, hieß es damals. Denn das Bundeswahlgesetz sehe nicht vor, dass eine Partei bundesweit antreten muss.

    Die CSU gilt im Allgemeinen als konservativer als ihre Schwesterpartei CDU und hat zudem einen starken regionalen Fokus in der Politik.

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