Immer mehr Eltern lassen auch kleine Kinder gegen Corona impfen
Die Stiko empfiehlt eine Immunisierung zwar nur für Risikogruppen, öffnet die Tür aber auch für alle Mädchen und Jungen ab fünf Jahren. Kinderärzte spüren eine hohe Nachfrage.
Obwohl die Ständige Impfkommission das nicht explizit empfiehlt, wollen immer mehr Eltern auch kleinere Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat den Biontech-Impfstoff für Mädchen und Jungen ab fünf Jahren zugelassen. Die Experten der Stiko hatten sich am Donnerstag allerdings nur dafür ausgesprochen, Kinder bis elf Jahre immunisieren zu lassen, die vorerkrankt sind oder engen Kontakt zu Risikopatienten haben. Für viele Eltern war aber ein Zusatz der Erklärung entscheidend: Auch gesunde Kinder können auf Wunsch und nach individueller Aufklärung geimpft werden.
Das Gremium begründet seine Zurückhaltung mit fehlenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Christian Voigt, Obmann der Kinderärzte in Augsburg und Schwaben Nord, kann das nachvollziehen. „Die Abwägung ist auch für die Familien natürlich weiterhin schwierig, weil wir eine relativ dünne Datenlage über die Impfung bei Kindern haben. Aber wir haben eben auch eine dünne Datenlage über das Virus an sich und die Frage, was es bei Kindern und Erwachsenen, vielleicht auch langfristig, anrichten kann“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Nachfrage nach Impfungen für Kinder sei aktuell sehr hoch.
Stiko-Chef Thomas Mertens verweist auf fehlende Daten
Doch manche Eltern hadern damit, dass sich die Impfkommission eher vage ausgedrückt hat. „Es gibt zwar keinen direkten Hinweis auf ein Risiko der Impfung in dieser Altersgruppe, aber es gibt eben auch keine ausreichend sichere Datenbasis, um die Sicherheit abschließend zu bewerten“, hatte Stiko-Chef Thomas Mertens erklärt. Zur Erinnerung: Auch für Kinder ab zwölf Jahren hatte man zunächst nur eine teilweise Impfempfehlung abgegeben und sie nach Analyse weiterer Daten dann doch auf die gesamte Altersgruppe ausgeweitet.
In den USA haben bereits rund fünf Millionen Kinder zwischen fünf und elf Jahren mindestens eine Spritze erhalten. Auch in Kanada und Israel wurden zehntausende kleinere Kinder geimpft. Von ernsthaften Nebenwirkungen ist nichts bekannt. Kollegen aus den USA hätten berichtet, dass es dort „sehr wenige, gut verlaufene Fälle von Herzmuskelentzündungen“ gegeben habe, sagte Mertens. Expertinnen und Experten betonen zugleich, dass die Wahrscheinlichkeit, solche Symptome durch eine Infektion zu erleiden, deutlich größer sei als durch den Impfstoff.
Kinderarzt: Es geht nicht nur um drohende Infektion, sondern auch um Schäden an der Seele
Für Kinderarzt Voigt ist es eine Frage der Abwägung: „Das Virus ist ein unbekannter Angreifer, den wir mit einem zugelassenen Impfstoff gezielt abwehren können. Und es geht ja nicht nur um die Risiken einer Infektion, sondern auch um drohende Schäden an der Seele durch die dauerhafte Reduzierung sozialer Kontakte, durch Quarantäne, geschlossene Kindergärten und Schulen.“
Fest steht, dass die Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen besonders hoch sind. Das Robert Koch-Institut meldet in der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen eine Inzidenz von rund 900 – etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
Da es bei Kindern bislang selten zu harten Verläufen kam, sind viele Eltern hin- und hergerissen. Berichte, die Omikron-Variante habe in Südafrika vermehrt Mädchen und Jungen ins Krankenhaus gezwungen, schüren neue Verunsicherung, obwohl Experten sie für noch nicht belastbar halten.
Wichtiger wäre eine höhere Impfquote bei stärker gefährdeten Gruppen
Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, wäre es zwar wichtiger, die Impfquote in den Gruppen zu erhöhen, die große Gefahr laufen, auf der Intensivstation zu landen. Doch auch wenn sich insgesamt mehr Menschen – also auch Kinder – impfen lassen, kann die Ausbreitung des Virus gebremst und die Situation in den Kliniken entschärft werden.
Für Kinderarzt Voigt hat das einen faden Beigeschmack: „Ich finde es sehr bitter, dass sich so viele Erwachsene nicht impfen lassen und deshalb nun auch die Kinder den Karren aus dem Dreck ziehen müssen.“
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Kinder, die unter der Drlta- Variante fast nie auf Intensivstation müssen, werden trotzdem im Blick auf die Gesamtimpfquote in die Pflicht genommen. Die Wissenschaft sagt seit langem : Wir brauchen eine hohe Impfquote, um das Virus einzudämmen und die Ansteckungsmöglichkeiten in der Bevölkerung zu verringern. Um diese zu erreichen, müssten sich fast alle Erwachsenen impfen lassen. Für jeden Erwachsenen, der nicht mitmacht, muss jetzt ein Kind mitmachen. So verstehe ich die Aussage des Artikels, respektive von Dr. Voigt und finde diese Rechnung vollkommen logisch und nachvollziehbar.
Sie vergessen in Ihrem Artikel aber das wir in Deutschland eine Krankenhaus Ampel haben! Inwieweit Kinder, die nicht auf der Intensivstation liegen den Karren aus den Dreck ziehen sollen vergisst der Kinderarzt Voigt zu erwähnen. Oder hat nur der Autor Herr Stifter schlecht seinen Beitrag geschrieben. Es wäre empfehlenswerter Herr Stifter bleibt bei seinem Bereich und schreibt über Politik Berlin, diesen hat er leider in den vergangenen Monaten völlig außer Acht gelassen ( Stichwort Spahn ).
PS
Aus gegebenen Anlass weiße ich darauf hin, ich greife Herr Stiftler nicht persönlich als Mensch oder Privatperson an sondern Kritisiere seine Arbeit und die damit im Zusammenhang stehender schlechten Berichterstattung im Zusammenhang mit der Pandemie.
Das Problem steht aber auch in diesem Artikel drin. Die Impfquote bei den Erwachsenen und dort vorallem bei den Senioren. Bei Kinder bewirkt in erster Linie eine Impfung die Reduzierung der Infektiosität. Zur Erhöhung der Reduzierung der Wahrscheinlichkeit einer Infektion und schweren Verlaufs bei ungeimpften Erwachsenen. Gefährdet sind die akinder bisher nicht. Abgesehen von wenigen Ausnahmen. Und bei Omnikron muss man noch abwarten.
Die Kinder sollen nun nach Maske in der Schule die Ignoranz der Wissenschaft einiger Erwachsener wieder ausbaden.... Deshalb. Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 30 Jahre. Im Gegenzug Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen. Und wer die Impfung verweigert wird auch nicht mehr on Krankenhäusern versorgt. Auf die Plätze haben nicht wenige Krebspatienten lange genug verzichtet. Wer weiss wieviele nun unheilbar krank sind, z.b. wegen Bildung von Metastasen, weil ein paar Verschwörungstheoretiker und Esoteriker die Wissenschaft und Mediziner ignoriert haben. Aber bei denen helfen bestimmt auch Vitamin D Pillen, Eisenpillen oder Heilsteine genauso wie bei einigen Coronatoten.