Der Spargel ist der FC Bayern unter den Gemüsesorten. Zum einen, weil er als König der Gemüsesorten gilt. Die Kicker aus München strahlen auch einen gewissen Herrschaftsanspruch aus. Spargel und Fußballer eint, dass ihnen kaum jemand gleichgültig gegenübersteht. Interessanterweise hat im Verlauf der Jahre die Ablehnung des Nobel-Gewächses zugenommen. Von den 18- bis 24-Jährigen, der sagenumwobenen Generation Z (das sind die, die eine vernünftige Balance zwischen Freizeit und Berufsleben haben wollen), sagen 42 Prozent: Spargel? Nein danke. Von den über 55-Jährigen sind das lediglich 19 Prozent. Junges Gemüse kann mit dem Stangengemüse wenig anfangen.
Geschmäcker verändern sich. Genauso, wie sich Sprache verändert. Nicht wahr, Digger? Möglicherweise scheuen die jungen Menschen aber auch schlicht die Arbeit. Womit wir wieder bei der Work-Life-Balance werden. Der Spargel ist keine Kartoffel. Da muss schon recht intensiv hingeschnitzt werden. In der Generation Z aber ist man es gewohnt, dass alles immer und sofort zur Verfügung steht. Netflix, Spotify, Tinder – viele Wünsche können schleunig erfüllt werden. Ist ja auch schön. Außer für die Spargelbauern, die sich nach der schockierenden Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ernsthaft Gedanken machen müssen, ob es sich noch lohnt, ausländische Arbeitskräfte zu Niedriglöhnen Spargel stechen zu lassen.
Diese Gedanken immerhin muss sich der FC Bayern immerhin nicht machen. Dort werden die ausländischen Fachkräfte von jeher ausreichend entlohnt.
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