Ukrainisches Kind bei Brand in Flüchtlingsunterkunft in Apolda gestorben
Im thüringischen Apolda gerät eine Unterkunft für Geflüchtete in Brand. Für ein Kind kommt jede Hilfe zu spät, zehn weitere Menschen werden verletzt. Die Brandursache ist bislang unklar.
Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist nach Angaben des Thüringer Innenministers ein Kind aus der Ukraine ums Leben gekommen. "In Apolda starb heute ein Kind, das mit seiner Familie bei uns Schutz vor Putins Bomben gesucht hat. An solchen Tagen könnte man verzweifeln", schrieb Minister Georg Maier (SPD) am Sonntagabend auf Twitter.
Nach dem Brand am frühen Sonntagmorgen hatte die Polizei von einem Todesopfer gesprochen. Ein neun Jahre alter Junge werde seit dem Feuer vermisst, hieß es. Ob es sich bei der toten Person tatsächlich um den ukrainischen Jungen handelt, könne aber erst eine gerichtsmedizinische Untersuchung mit abschließender Sicherheit sagen, so die Polizei.
"Ich werde alles daransetzen, dass die Brandursache aufgeklärt wird. Es muss hier vollständige Klarheit herrschen", schrieb Maier bei Twitter weiter. Am Sonntag war die Brandursache noch unklar. Die Ermittlungen liefen weiter, so die Polizei.
Bei dem Feuer waren laut Polizei auch mehrere Menschen verletzt worden. Die Brandursache war noch unklar.
Innenministerin Faeser drückt ihr Mitgefühl aus
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den Betroffenen nach dem Brand in einer Geflüchtetenunterkunft in Apolda ihr Mitgefühl ausgedrückt. "Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Die Sicherheitsbehörden des Bundes stehen mit der Thüringer Polizei in ständigem Austausch und jederzeit zur Unterstützung bereit", schrieb sie zudem auf Twitter.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. In solchen Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.
Das Feuer sei am frühen Sonntagmorgen im Wohnbereich der Unterkunft ausgebrochen, sagte der Polizeisprecher. Die Brandursache sei bislang unklar. Die Kriminalpolizei ermittle.
300 Menschen leben in der Unterkunft
In der Unterkunft leben einer Sprecherin des Landratsamts Weimarer Land zufolge etwa 300 Menschen. Da das Gebäude nach dem Feuer unbewohnbar sei, würden die Menschen mit Bussen in eine Erstaufnahme für Geflüchtete nach Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis gebracht.
In dem Gebäude seien früher eine Schule und später ein Kinderheim gewesen, so die Sprecherin des Landratsamts. Seit 2003 befinde sich darin die Unterkunft für Geflüchtete. (dpa)
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