Es ist erschreckend. Die Gewaltkriminalität unter Kindern stieg im Vergleich zu 2023 um mehr als elf, bei Jugendlichen um rund vier Prozent. Das hat vielfältige Ursachen, beim Blick auf die Statistik zeigt sich aber: Wir haben ein Problem mit Männlichkeit. Insgesamt sind drei Viertel aller Tatverdächtigen männlich, das setzt sich bei Kindern und Jugendlichen fort. Grund dafür ist ein Männerbild, in dem der Mann sich als stark beweisen und Schwächeren überlegen sein muss.
Um dem entgegenzuwirken, braucht es feministische Erziehung in Elternhaus und Schule. Kinder sollten ohne Geschlechterstereotype aufwachsen. Niemand sollte Jungen suggerieren, dass sie nicht weinen dürfen.
Jungen müssen lernen, Zugang zu ihren Emotionen zu entwickeln
Wenn Jungen lernen, einen gesunden Zugang zu ihren Emotionen zu entwickeln und Zärtlichkeit zuzulassen, ist das ein Baustein, um ein dominantes und gewaltvolles Männerbild zu durchbrechen. Konflikte löst man nicht über das Recht des Stärkeren, sondern über Kommunikation. Und die lässt sich lernen.
Eine Erziehung, die auf Gleichberechtigung fußt, kann nicht nur der Gewalt durch Kinder und Jugendliche vorbeugen, sondern auch im Erwachsenenalter fortwirken. Sie ist damit ein wichtiger Baustein, um endlich auch die erneut gestiegene Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.
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