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Hoffnung und Zuversicht: Die Kraft der Veränderung in Krisenzeiten

Kommentar

Ein Hoch auf die Hoffnung in schwierigen Zeiten

Margit Hufnagel
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    Es gibt durchaus Hoffnungsschimmer in dieser Welt – man muss sie nur wahrnehmen.
    Es gibt durchaus Hoffnungsschimmer in dieser Welt – man muss sie nur wahrnehmen. Foto: kyodo/dpa

    Es ist leicht, in diesen Zeiten den eigenen Zynismus zu mästen. Der US-Präsident verbrennt mit seiner Politik nicht nur Milliardenwerte, er befördert auch die liberale Demokratie gleich mit auf den Scheiterhaufen. Sein russischer Amtskollege Wladimir Putin lässt am helllichten Tag Bomben auf Kirchgänger regnen und bekommt dafür auch noch einen Platz in der ersten Reihe bei dem, was die US-Administration paradoxerweise Friedensverhandlungen nennt. In Deutschland gedeiht an den Rändern eine Bewegung, die das Heil der Menschheit in radikalen Parolen verortet. Hohe Lebenshaltungskosten, ein wankendes Sicherheitsgefühl, ein designierter Kanzler, der ohne Vertrauensvorschuss ins Amt starten muss: An Gründen, zu hadern mit dem Zustand der Welt, mangelt es nicht. Für den Nachschub an schlechten Nachrichten ist beständig gesorgt.

    Hoffnung ermöglicht Handeln trotz Krisen

    Gewonnen ist mit dem Dauer-Pessimismus freilich nichts. Vielleicht bietet gerade Ostern, dieses große christliche Versprechen, die Möglichkeit, innezuhalten und sich auf das zu besinnen, was die Dinge verändern kann: Hoffnung und Zuversicht. Denn während Trostlosigkeit lähmt, macht uns die Hoffnung zu Handelnden.

    Und selbst Realismus muss den dringend benötigten Optimismus nicht ausschließen. Im Gegenteil. Sogar wer politisch andere Ansichten vertritt, kann gerade halbwegs beruhigt nach Berlin blicken. Anders als es die öffentliche Ungeduld suggeriert, haben Union und Sozialdemokraten sich dort recht rasch auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Allein das ist alles andere als selbstverständlich, wurden die politischen Gräben doch gefühlt immer tiefer geschaufelt in den vergangenen Monaten. Doch anders als in Ländern wie den USA ist jene gesellschaftliche Mitte, die auf Dialog setzt, hierzulande eben noch längst nicht erodiert. So hart die Wortgefechte auf der Bühne auch sein mögen, die Hand reichen können sich die meisten Parteien im Anschluss noch immer. Und was sie vorhaben, ist – bei aller berechtigten Kritik an Details – durchaus zum Wohl der Bürger gedacht. Der Kompromiss mag nicht immer die größte und unmittelbarste Kraft entwickeln, doch er lehrt uns, die Perspektive des jeweils anderen zu verstehen und ernst zu nehmen.

    Die Erinnerung zeigt: Es ist nicht alles schlecht

    Und auch wirtschaftlich gibt es durchaus Gründe, die eigene Verzagtheit zumindest herunterzudimmen. Ja, das Wachstum ist ausgebremst, doch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und damit auf den Wohlstand eines jeden einzelnen sind noch überschaubar. Zur Erinnerung: Es gab Jahre in Deutschland, da waren fast fünf Millionen Menschen ohne Job – aktuell sind es nicht ganz drei Millionen. Das Geldvermögen der Privathaushalte ist auf rund neun Billionen Euro gestiegen.

    Und noch eine Erinnerung könnte uns dazu dienen, wieder mehr Hoffnung zu wagen: 80 Jahre sind vergangen, seit die Alliierten dem Grauen des Zweiten Weltkriegs ein Ende bereitet haben. Sie befreiten die Menschen aus den Konzentrationslagern, stoppten Hitlers Helfer. Die Welt schien damals einzustürzen, die Menschlichkeit hatte sich längst in Luft aufgelöst. Millionen weinten um ihre toten Angehörigen. Der Krieg zeigte: Menschen können zu Monstern werden, aber auch zu Helden, zu Befreiern. Und die Hoffnung, dass dies nicht das Ende ist, dass ein Neuanfang gelingen könnte, entfaltete eine Energie, die die Welt zu einer anderen machte.

    Und diese Welt, zumindest so viel ist sicher, wird nicht aufhören sich zu verändern. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind enorm, genauso die ökologischen und ökonomischen. Wie wir sie gestalten, ist kein Automatismus, sondern ein Auftrag. Mit Hoffnung lässt er sich leichter erfüllen.

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    1 Kommentar
    Marianne Böhm

    Ich denke nicht dass in Europa, der Welt es noch schlimmer werden kann und dieses ganze Unheil, Böse nur von ein paar Menschen ausgeht.. sondern eine gewachsene Verantwortungslosigkeit, Unmenschlichkeit, Unterdrückung und eine ganz extreme Form von Narzissmus usw. von vielen Menschen ist. Es sind nicht nur die Politiker, Medien, Wirtschaftsbosse, Reichen sondern inzwischen fühlt sich schon der einfache Bürger dazu berufen, jedem und überall zu sagen was jeder zu tun und lassen hat und das auch mit Gewalt und Drohungen einzufordern. Wir haben in den letzten Jahren selbst erfahren dürfen, wie weit man mit einzelnen Menschen, Gruppen, ganze Völker mit Druck, Zwang unterwerfen kann. Und ich denke dass da viele erkannt haben was für eine Macht diese Weltpolitik hat. Das schwierige Zeiten zu nennen ist harmlos. wie wir an den Kriegen sehen können, wo das Töten an erster Stelle steht. Wir leben in einer Welt des Lügens, der Verharmlosung und der existenten realen Angst der Menschen.

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