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Interview
01.04.2023

Leutheusser-Schnarrenberger über Pandemie-Politik: "Teils überzogene Einschränkungen"

FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war von 1992 bis 1996 und von 2009 bis 2013 Bundesjustizministerin.
Foto: dpa

Die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnte anfangs einsam vor zu einschneidenden Corona-Maßnahmen. Später gaben ihr die Gerichte recht.

Nach drei Jahren enden an Ostern die letzten Corona-Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz, allen voran die Maskenpflicht in Arztpraxen. Sind Sie glücklich darüber, dass der Ausnahmezustand in der Pandemie endgültig zu Ende geht?

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Es ist gut, dass jetzt die Infektionsschutzgesetz-Regelungen auslaufen. Sie haben zweieinhalb Jahre lang unser Leben ganz entscheidend geprägt, teils mit notwendigen, teils mit überzogenen Einschränkungen. Es wäre falsch, diese Regelungen mit Blick auf eine mögliche neue Pandemie beizubehalten. Stattdessen sollten wir uns rückblickend mit den einzelnen Maßnahmen, dem Agieren der Politik und den Problemen während der Pandemie auseinandersetzen und überlegen, was wir für ähnliche Krisen der Zukunft lernen können.

Sie zählten zu den ganz wenigen Politikern, die schon zu Beginn der Pandemie den Finger gehoben hatten und warnten, tiefgreifende Maßnahmen wie die Ausgangssperren seien nicht durch die Verhältnismäßigkeit gedeckt. Damals sind Sie kritisiert worden, später sah es das Bundesverwaltungsgericht genauso ...

Leutheusser-Schnarrenberger: Man sollte auch im Rückblick nicht als Besserwisser unterwegs sein. In den ersten Monaten der Pandemie wusste man zu wenig über die Gefährlichkeit des Coronavirus und war im Blindflug unterwegs. Man wollte retten, was zu retten ist. Aber dennoch gilt es auch in solch schwierigen Situationen zu überdenken, was tiefgehende Beschränkungen mit den Menschen machen und ob man Entscheidungen erklären kann. Die Ausgangsbeschränkungen, das bayerische Verbot, einsam auf einer Parkbank zu sitzen oder die mit Absperrbändern verschlossenen Kinderspielplätze haben uns allen verdeutlicht, dass das Wort Verhältnismäßigkeit nicht nur ein Begriff für ein paar Verfassungsjuristen ist, sondern eine ganz wichtige Bedeutung für die Freiheit der Menschen hat. Es ist gut, wenn dies die Justiz immer wieder klarstellt.

Der Riss in der Abwägung zwischen Freiheit und Grundrechten ging quer durch die Parteien. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, der Staat habe die Aufgabe, jedes Leben zu schützen und, wenn es geht, zu retten. Der damalige CDU-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble betonte, dem Schutz von Leben in der Krise könne nicht alles untergeordnet werden. Hilft die Verfassung aus diesem Dilemma?

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Leutheusser-Schnarrenberger: Eine Rangordnung, dass alles dem Schutz des Lebens unterzuordnen ist, gibt es in unserem Grundgesetz nicht. Aber die Grundrechte helfen in einer Krise, weil sie in Deutschland auch bei Katastrophen nicht außer Kraft gesetzt werden können. Grundrechte sind nicht nur für Schönwetterzeiten da, sie entfalten vor allem dann ihre Wirkung, wenn sie bedroht sind. Und deshalb muss man Einschränkungen in das Recht auf Schulbildung, in die Bewegungs-, Versammlungs- oder Berufsausübungsfreiheit gerade auch in der Krise besonders gut begründen. Spätestens nach der ersten Pandemiewelle lagen immer mehr Fakten vor, weshalb man die späteren Einschränkungen stärker kritisieren kann als die Entscheidungen, die in ersten Monaten in einer Zeit der Unsicherheit getroffen wurden.

Auch in den weiteren Wellen gab es große Zustimmung in der Bevölkerung für eine harte Linie, nur eine Minderheit tendierte mehr zur Freiheit. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus?

Leutheusser-Schnarrenberger: Wenn Menschen Angst haben und durch Ereignisse von außen verunsichert sind, die sie selbst nicht beherrschen können, neigen viele dazu, Freiheitsrechte zur Debatte zu stellen. Das ist nicht nur bei der Bedrohung durch ein unsichtbares Virus so, sondern oft bei Wellen der Kriminalität. Da herrscht in Deutschland bei der Mehrheit oft das Gefühl vor, jetzt muss der Staat ran, um die Menschen zu schützen und Freiheiten könnten zurückstehen. Diesen Mechanismus habe ich mein ganzes politisches Leben immer wieder erlebt: Man gerät schnell in eine Minderheitenposition, wenn man darauf dringt, dass man mit Freiheitsrechten ganz vorsichtig und behutsam umgehen muss. Das war auch beim großen Lauschangriff so. Die öffentliche Meinung ändert sich meist, wenn das Verfassungsgericht entscheidet. Dann ist die Mehrheit froh, dass es am Ende doch wieder stärkere Grundrechte gibt. Deshalb ist es notwendig, immer wieder für die Bedeutung der Freiheitsrechte einzustehen, für sie zu werben und zu verdeutlichen, wie wichtig sie für unsere Gesellschaft und für uns alle sind.

Aber hat das in der Pandemie funktioniert? Bis das Bundesverfassungsgericht Entscheidungen getroffen hat, verging viel Zeit …

Leutheusser-Schnarrenberger: Schnellere Entscheidungen wären sicher kein Fehler gewesen, aber das Verfassungsgericht hat viele aus dem Moment der Krise getroffene politische Entscheidungen nicht beanstandet. In den Instanzen darunter gab es aber zuvor immer wieder vorsichtige Korrekturen beim Versammlungsrecht oder Gottesdiensten, die auch in der Pandemie mit Auflagen im Sinne der Religionsfreiheit erlaubt werden mussten. Insgesamt hat die Rechtsprechung auch in der Krise funktioniert.

Die Pandemie war für die Gewaltenteilung nicht nur für die Justiz eine Belastungsprobe. Regierungschefs und der Bundesgesundheitsminister erhielten eine hohe Machtfülle, die Parlamente konnten meist nur noch abnicken …

Leutheusser-Schnarrenberger: Mit sogenannten Verordnungsermächtigungen wurden die Entscheidungen sehr einseitig und weitgehend auf die Regierungen, also die Exekutive verlagert und die Parlamente blieben relativ weit außen vor. Es wurde, wie man so sagt, durchregiert. Am Anfang ging es sicher um Schnelligkeit. Aber insgesamt muss uns dieses Vorgehen sehr nachdenklich machen. Verordnungsermächtigungen sind nicht dazu gedacht, ganze Bereiche mit tiefen Grundrechtseingriffen, die weit über den Gesundheitsbereich hinausgehen, zu regeln. Wir sollten daraus lernen, dass man grundlegende Entscheidungen in einem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren treffen muss, beschleunigt aber auf demokratische Weise. Dann kann man auch besser Sachverständige einbinden, die einen möglicherweise rechtzeitig auf Fehler hinweisen.

Heute besteht Einigkeit darin, dass einer der größten Fehler der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen war – vor allem mit den langen Schulschließungen. Hätten man dies zum Beispiel durch eine bessere Einbindung der Parlamente verhindern können?

Leutheusser-Schnarrenberger: Gerade, was Schulen und Kitas anging, aber auch die Universitäten, sehen wir, dass die jungen Menschen bis heute unter den Nachwirkungen der in der Pandemie getroffenen Entscheidungen leiden. Es gab durchaus Fälle, wo Schulministerinnen nur auf großen Druck widerstrebend den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz gefolgt sind und Entscheidungen für falsch hielten. Man ist oft zu schnell über kritische Stimmen hinweggegangen. Auch hier gilt, dass man die ersten Monate anders als den Rest der Pandemie beurteilen muss. Doch die viel zu langen Schulschließungen sind ein Beispiel, wo andere Entscheidungsverfahren mit besserer Einbeziehung von Fachleuten und mit den Parlamenten uns vor Fehlern hätten bewahren können. All das muss uns zum Nachdenken bringen, damit Vergleichbares nicht noch einmal passiert.

Welche Lehren sollte man daraus ziehen?

Leutheusser-Schnarrenberger: Man hätte in der Pandemie von Anfang an einen Sachverständigenrat einrichten sollen, der aus unterschiedlichen Fachrichtungen besetzt ist, eben auch mit Fachleuten aus der Kindermedizin und der Psychologie. Die Politik zählt ja auch in Nicht-Krisenzeiten auf Sachverständige. Ich glaube, es ist noch zu früh, um aus der Pandemie allgemeingültige Konsequenzen für andere Herausforderungen, etwa die Klimakrise, zu ziehen. Aber eine Lehre lautet sicher: Wir sollten dem Einzelnen sehr viel mehr zutrauen. Und wir sollten den Einzelnen auch nicht überfordern. Zum Beispiel zeigt sich heute umso mehr, dass es eine sehr gute Entscheidung des Bundestags war, keine Impfplicht zu beschließen. Ich werbe für das Impfen und bin viermal geimpft. Aber diese Entscheidung muss man dem Einzelnen überlassen. Und man darf es nicht einfach abtun, wenn eine solche Entscheidung für viele Menschen tief ins Emotionale geht. 

Zur Person: Die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war von 1992 bis 1996 und von 2009 bis 2013 Bundesjustizministerin. Die 71-jährige Patentrechtsjuristin war lange Jahre bayerische FDP-Chefin und ist seit 2019 Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

02.04.2023

@Michael K.
"Viel weiter werde ich auf Ihre billigen versuche sich mit verstorbenen und dem Leid der Hinterbliebenen zu rechtfertigen nicht eingehen."
Tausende Tote sind Realität und keine billigen Versuche. Dieser Satz zeigt mir nur allzu deutlich, wie interessenlos Sie dem Schicksal anderer Menschen gegenüberstehen. Mehr ist von meiner Seite nicht zu sagen.

02.04.2023

Diejenigen, die sich jetzt so empört geben, sollten wissen, dass es bei der nächsten Pandemie wieder ähnlich sein wird: Wir werden zwar technisch und mit Ausrüstung besser darauf vorbereitet sein, aber die Übertragungswege, die Ansteckungsgefahr, die Schwere der Krankheit, die Mutationsrate des Virus, die Langzeitfolgen und das Risiko für einzelne Bevölkerungsgruppen werden monatelang unbekannt sein und man wird die ein oder andere Maßnahme ins Blaue hinein treffen müssen, die sich im Nachhinein als falsch oder überzogen erweisen wird. Das liegt in der Natur der Sache. Und ein kluger Mensch versteht und akzeptiert das.

03.04.2023

Falls Sie mich meinen:
Ja, es wird wieder so laufen. Und wieder wird man nach Monaten und ggf. Jahren nicht etwa die getroffenen Maßnahmen evaluieren, nach links und rechts schauen, was andere machen (oder auch nicht) und was dabei rauskam, und gegebenenfalls korrigieren, sondern wie gehabt Angst schüren, die Leute gegeneinander aufwiegeln und stumpf weitermachen.
In gewisser Weise kann ich das sogar nachvollziehen. Wenn sich ein Verantwortlicher hingestellt hätte, und gesagt:"Wir haben nun neue Erkenntnisse. Die getroffene Maßnahme XY hat nicht den erhofften Erfolg gebracht, bzw. der Risiko/Kosten/Nutzenfaktor hat sich als ungünstig erwiesen, wir machen es ab sofort anders.", dann wäre er vermutlich erledigt gewesen.
In unserer Politik und Gesellschaft fehlt leider eine Fehlerkultur, wie sie in Risikoberufen mittlerweile gang und gäbe ist.
Ein kluger Mensch versteht das, tut sich aber schwer, das zu akzeptieren.

03.04.2023

"Maßnahmen ins Blaue hinein" => da muß man sich wirklich fragen, ob Virusverbreitungen, -erkrankungen usw. nicht halbwegs unter Spezialisten bekannt sind. Überzogene Maßnahmen gab es z.B. in Bayern noch 1,5 Jahre nach Auftauschen des Virus. Ich denbke z.B. an Freiluftsport, der so gut wie nbicht gestattet war. Sie mögen das akzeptieren - ich nicht.

01.04.2023

Wie gesagt, heute kann man leicht schlauer sein. Wer aber jemand durch das Virus verloren hat oder einige Menschen kennt, die ihre Lieben dadurch verloren haben, weiß, wovon er redet.

02.04.2023

"Wie gesagt, heute kann man leicht schlauer sein." Manche werden nie schlauer. So wie uns jetzt die Klimaextremisten der Grünen schikanieren und alle wirtschaftlichen Grundlagen zerstören. Danach kann man dann wieder sagen: "Wie gesagt, heute kann man leicht schlauer sein."

01.04.2023

(edit/mod/NUB 7.2/argumentieren Sie sachlich)

01.04.2023

Heute ist es leicht nachzutreten, wenn man heil aus der Pandemie rausgekommen ist. Am Anfang wusste man überhaupt nicht, was auf uns zukommt, deswegen bin ich den zuständigen Politikern dankbar, dass sie harte Einschnitte gewagt haben, auch wenn es für alle eine schwere Zeit war. Dass manche Maßnahme überzogen war, kann man HEUTE leicht sagen, zu Anfang der Pandemie, wo sich einerseits die Intensivstationen füllten, sich die Särge in den Krematorien stapelten, während sich gleichzeitig Menschen zu "Corona-Parties" trafen, um sich gegenseitig zu "immunisieren", war gar nichts klar. Man wusste wenig über das Virus, es gab noch keinen Impfstoff und kein Medikament. Im Seniorenheim in unserer Nähe starben zwei Drittel der Patienen, viele Menschen auch in unserem Landkreis haben Angehörige verloren. Hätte man die Schulen nicht geschlossen und es wären Kinder an dem Virus gestorben, was wäre das für ein Theater gewesen, wie hätte man die Politiker dann beschimpft, weil sie die Schulen nicht geschlossen haben? Nun, wer heute tönt, er habe "seinen Frieden" mit denen gemacht, die vorsichtig waren und deswegen die Maßnahmen mitgetragen haben, der hat vielleicht einfach Glück gehabt, dass er keinen seiner Lieben durch die Pandemie verloren hat oder dass er einfach ohne Long Covid davongekommen ist. Für die vielen Toten, die man schon längst vergessen zu haben scheint, ist das eher ein Hohn ebenso für deren Angehörige. Wer nicht nur an sich, sondern auch an sein Umfeld gedacht hat, für den wurden Freunde, die man lange nicht sehen durfte, nicht zu Feinden oder zum "personalisierten Bösen", sondern man hielt sich mittels Telefon und Internet über Wasser, um sich gegenseitig Mut zu machen. Dass es für die Kinder eine schwierige Zeit war, ist mir klar, aber diejenigen, die als Eltern nicht nur sich selbst bemitleidet haben, konnten auch diese Zeit gut überstehen. "Wunden die vielleicht nie verheilen werden", sind die Menschen, die sich heute unter der Erde befinden und teilweise jämmerlich erstickt sind – wer aus der Pandemie heil rausgekommen ist, sollte sich vielleicht einmal überlegen, WARUM es so ist. Die "Spaziergänger" haben es sicher nicht bewirkt, auch wenn sie sich nach wie vor ziemlich wichtig nehmen.

01.04.2023

Zwar sehr selten,
aber manchmal kann ich sogar auch mal einen Beitrag (wie den hier z.B.) unterschreiben, Frau @Maria Reichenauer,
Sie müssten nur vielleicht "öfters" von Ihrem "Hohen Ross" heruntersteigen und auch andere Menschen, als "völlig normal" einstufen, Danke.

Ich, der einst ein ganz "großer Impfbefürworter" war bin heute schon etwas zum "Zweifler" geworden, nachdem ein "Schachkollege" mit dem ich einige Debatten, er als totaler "Impf-Gegner" geführt habe/hatte (Wir verkehren aber heute immer noch sehr freundlich miteinander) gesagt hat:

>>Ihr wisst doch gar nicht was für ein Gift, ihr Euch in den Arm spritzen lasst<<

Ich habe es schon mehrmals geschrieben: Meine Frau (gleich in der ersten Phase an Corona stark erkrankt) sind nach Genesung (meine Frau 4 x) und ich zuvor nicht erkrankt, jedoch Ende September 2022, zum 5. mal geimpft worden, aber leider zugleich auch noch die jährliche Grippeschutz-Impfung mitgemacht, (Was ich heute als große Dummheit bezeichne) und eine Woche später waren wir Beide positiv, jedoch ohne große Folgen!

Seit Juli 2022, fingen bei mir immer stärker werdende Schmerzen in der linken Schulter an, die nun am 4. April (Gott sei Dank, ich kann keine Nacht mehr durchschlafen) operiert wird.

Vor etwa 2 Monaten, fingen bei meiner Frau auch Schulterschmerzen an (allerdings rechts, wo Sie die Grippeschutz-Impfung rein bekam) bin ich heute fast schon der Meinung, dass diese "Scheiß-Impferei" etwas damit zu tun haben könnte???

Ich jedenfalls, sowie meine Frau und die beiden Töchter mit Ihrem Anhang (alle 3 x geimpft) werden sich künftig jedoch "nicht" mehr impfen lassen!

Wenn ich in einigen Beiträgen leider lesen musste, dass da "Freundschaften" zerbrochen sind (was ja wirklich sehr bedauerlich ist) da sollten sich aber dann doch auch Alle zusammen fragen, wie ist man denn da mit dem "Gegenüber" umgegangen???

Damit will ich es aber jetzt bewenden lassen.

01.04.2023

Wenn man nicht wußte was auf einen zukam - glaube ich nicht. Es handelte sich um einen Virus und es war beileibe nicht der erste, der die Menschheit überfallen hat. Spezialisierte Virologen konnten die Lage ziemlich genau einschätzen - aber die Politik entschied eben. Ich verzichte auf Beispiele auf irrwitzige Beispiele aus Bayern, da sie den meisten bekannt sind. Dafür hatte und habe ich kein Verständnis.

01.04.2023

Frau Reichenauer,
es geht, wie bei jeder "Manöverkritik", nicht darum "nachzutreten", sondern um eine ehrliche Analyse, was falsch gelaufen ist und was man hätte besser machen können, mit dem Ziel, für die nächste Krise zu lernen, auch wenn das für den einen oder anderen unangenehm ist.
Natürlich wußte man am Anfang wenig, und daß man dann als Verantwortlicher eher vorsichtig ist, ist konsequent und nachvollziehbar.
Die Pandemie und die Zeit der "strengen Maßnahmen" ging aber über 2 Jahre, und daß man ab bestimmten Perioden manches hätte schon wissen können und so manche "harte Maßnahme" nur Angst, Populismus, oder der Tatsache, daß ein Umsteuern gleichzeitig ein Eingestehen, daß man bisher falsch lag bedeutet hätte (also lieber weiter so), steht für mich nicht zur Debatte.
Auch die Medien dürfen gerne in Klausur gehen und sich fragen, ob sie ihrem Auftrag als "4. Gewalt" genügend nachgekommen sind.
Auch daß man die Kinder noch als "Virenschleudern" behandelt, isoliert, "Homeschooling" betrieben usw. hat, und am liebsten eine Impfpflicht ab 12 oder noch früher eingeführt hätte, obwohl man es schon längst hätte besser wissen können, ist für mich eine Tatsache.
Herr K. beklagt nicht pauschal die "Vorsichtigen", sondern jene, die Impfgegner und -Skeptiker als asoziale, egoistische "Covidioten" abgestempelt und entsprechend behandelt haben, und auch das noch zu einer Zeit, wo schon längst klar war, daß die Impfung eben nicht vor Übertragung des Virus schützt, eben nicht 100%ig sicher und längst nicht so wirksam ist, wie man es verkauft hat. Und das waren nicht wenige, und Politik und Medien haben den Druck sogar insgeheim begrüßt und verstärkt.

"aber diejenigen, die als Eltern nicht nur sich selbst bemitleidet haben, konnten auch diese Zeit gut überstehen".
Hatten Sie, vielleicht als Berufstätige, während der Lockdowns mehrere kleine Kinder, die Sie im "Homeschooling" und dem damit verbundenen Selbsstudium oft bis zum Abend gleichzeitig beschulen durften, während diese über Wochen und Monate mehr oder weniger isoliert waren? Oder live miterlebt, wie Kinder immer verschlossener und deprimierter werden, da kein Ende absehbar war? Vermutlich nicht.

"wer aus der Pandemie heil rausgekommen ist, sollte sich vielleicht einmal überlegen, WARUM es so ist."
Das stimmt, gilt aber auch für Ungeimpfte (besonders jüngere), die nicht an "plötzlichen und unerwarteten" Thrombosen, Gerinseln, Infarkten, Herzmuskelentzündungen etc. erkrankt sind.

Ein Bürgermeister hat es während der Pandemie sehr treffend auf den Punkt gebracht:
"Wir sollten immer zwei Dinge bedenken:
1.) Wir werden auch nach dieser Zeit miteinander umgehen müssen.
2.) Wir sollten immer in Erwägung ziehen, daß derjenige mit der anderen Meinung vielleicht doch recht hat"

02.04.2023

Es ist zu einfach jetzt alles auf die Unwissenheit und die Verstorbenen abzutun.
Alleine in den beiden Sätzen wo Sie mein Kommentar einbauen ist wohl deutlich zu lesen, auch 3 Jahre später gibt es Menschen die es immer noch nicht wissen.

Viel weiter werde ich auf Ihre billigen versuche sich mit verstorbenen und dem Leid der Hinterbliebenen zu rechtfertigen nicht eingehen.

01.04.2023

Erwachsene Menschen haben Mobbing betrieben, haben andere ausgegrenzt und haben mitgemacht. Und genau diese Menschen, die mitgemacht haben, werden keine Hemmungen haben wieder mitzumachen.

>>> Man sollte auch im Rückblick nicht als Besserwisser unterwegs sein.<<<
Schwer, sehr schwer. Ich persönlich habe meinen Frieden mit den Politikern, mit den Medien ( insbesondere mit der Berichterstattung der AZ ) und den Menschen, welche sich als geimpfte als was besseres fühlten gemacht. Aber ob ich jemals wieder diese Menschen zu meinen Freundeskreis zählen möchte/werde, kann ich selbst heute nicht sagen. Wenn ein Teil der „Freunde“, Trauzeugen usw jemanden von heute auf morgen als das personalisierte Böse ausmachen, dann hinterlässt es seelische Wunden die vielleicht nie verheilen werden.



01.04.2023

" Aber ob ich jemals wieder diese Menschen zu meinen Freundeskreis zählen möchte/werde, kann ich selbst heute nicht sagen."
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Das stimmt, geht mir genauso.
Aber andererseits haben sich auch sehr viele neue Freunde gefunden, z.B. bei den MontagAbendSpaziergängen in Wertingen.
Da hat sich eine eingeschworene Gemeinschaft gebildet........................................