Erstes Todesurteil im Zuge der Proteste: 23-Jähriger wird im Iran hingerichtet
Er gab sein Leben für die Proteste: Im Iran wurde ein 23-Jähriger hingerichtet, der im Zuge der Proteste festgenommen wurde. Es ist das erste Todesurteil dieser Art.
Ein 23-Jähriger musste für die Proteste sein Leben lassen. Im Iran ist fast drei Monate nach Beginn der Unruhen das erste Todesurteil vollstreckt worden. Die Justizbehörde teilte auf ihrer Website Misan Online mit, dass ein Mann hingerichtet wurde. Er soll während einer Straßenblockade in Irans Hauptstadt Teheran ein Mitglied der Basidsch-Milizen verletzt haben. Einer paramilitärischen Gruppe.
Proteste im Iran: Todesurteil von Regime – Schekari hingerichtet
Bei dem Hingerichteten handelt es sich um Mohsen Schekari. "Mohsen gab sein Leben für die Freiheit. Er wollte ein normales Leben. Eine weitere tapfere Seele, die von diesem blutigen Regime getötet wurde", schrieb die iranische Journalistin und Aktivistin Masih Alinejad auf Twitter: "Er war erst 23 Jahre alt. Heute Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, hat das islamistische Regime im Iran Mohsen Shekari hingerichtet, einen Protestler, den sie in Tehran verhaftet hatten."
Schekari war am 1. November von einem Revolutionsgericht in Teheran verurteilt worden. Am 20. November wurde die Berufung vom Obersten Gericht im Iran abgewiesen. Die Vollstreckung es Urteils war damit besiegelt. Die Justizbehörde gibt an, dass Schekari "in der Absicht zu töten, Terror zu verbreiten und die Ordnung und Sicherheit der Gesellschaft zu stören" gekämpft und eine Waffe gezogen habe. Er soll am 25. September als "Randalierer" den Sattar-Khan-Boulevard in Teheran blockiert haben. Dabei soll er einem Basidschi in die linke Schulter gestochen haben.
Iran News: Rund 470 Demonstranten gestorben
Seit der Festnahme und dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini toben im Iran Proteste gegen das Regime. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei festgenommen worden, da sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen hatte. Viele Aktivistinnen und Aktivisten werfen der iranischen Polizei vor, Amini misshandelt zu haben.
Nach Einschätzungen von Menschenrechtsorganisationen haben im Iran seit dem Beginn der Proteste rund 470 Demonstrierende ihr Leben verloren. 18.000 weitere sollen verhaftet worden sein. Neben Schekari erwartet auch noch elf weitere Angeklagte der Tod im Zuge der Proteste. Ihre Todesurteile wurden bereits bestätigt. Das Regime in Teheran bezeichnet die Demonstrierenden als "Randalierer". Es wird den USA und weiteren westlichen Ländern vor, die Proteste zu unterstützen. Auch kurdische Exil-Gruppen macht es verantwortlich.