Der Jemen-Krieg breitet sich auf die Arabische Halbinsel aus
Schon jetzt hat der Krieg im Jemen Hunderttausenden das Leben gekostet. Die Gegner attackieren inzwischen auch zivile Ziele.
Als sicheres und liberales Land präsentieren sich die Vereinigten Arabischen Emirate für Geschäftsleute und Touristen. Doch nun geraten Städte wie Abu Dhabi ins Visier der Huthi-Rebellen aus dem mehr als tausend Kilometer entfernten Bürgerkriegsland Jemen. „Wir raten ausländischen Unternehmen, die Emirate zu verlassen“, warnte Huthi-Sprecher Yahya Saree drohend.
Inzwischen greifen die vom Iran unterstützten Huthis zivile Einrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Saudi-Arabien mit Raketen und Drohnen an. Beide Länder haben moderne Flugabwehrsysteme, können die Angriffe bisher aber nicht stoppen: Der Jemen-Krieg, der bereits 400.000 Menschen das Leben gekostet hat, breitet sich über die Arabische Halbinsel aus.
Wieso hat sich der Konflikt im Jemen weiter zugespitzt?
Mitte Januar bombardierten die Huthis erstmals Öleinrichtungen in Abu Dhabi und beschossen den Flughafen. Drei Menschen starben. Vorige Woche wurden zwölf Menschen beim Einschlag einer Huthi-Rakete auf dem Flughafen der saudischen Stadt Abha rund hundert Kilometer nördlich der Grenze zum Jemen verletzt. Zuvor hatten die Huthis im Roten Meer ein unter Vereinigten Arabischen Emirate-Flagge fahrendes Schiff gekapert. Bis dahin hatten die Huthis eine direkte Konfrontation mit den Sultanat vermieden.
Nun erhält der seit sieben Jahren anhaltende Krieg im ärmsten Land der arabischen Welt eine neue Dimension. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate auf der einen und der Iran auf der anderen Seite tragen in Jemen ihren regionalen Machtkampf aus. Opfer sind die Zivilisten: Unter den Todesopfern des Konflikts sind fast 300.000 Kinder, fünf Millionen Menschen im Land droht der Hungertod.
Neue Offensive der Huthis nach Biden-Entscheidung
Dass der Konflikt jetzt eskaliert, liegt nach Einschätzung von Experten zum einen an Rückschlägen für die Huthis auf den Schlachtfeldern im Jemen. Dort kämpfen die Rebellen gegen die international anerkannte Regierung und die von Saudi-Arabien angeführte Allianz. Im vergangenen Jahr waren die Huthis in den ölreichen Provinzen Marib und Schabwa vorgerückt. Doch dann wurden sie zurückgeschlagen, vor allem, weil ihre Gegner Hilfe von einer den Vereinigten Arabischen Emirate treuen Miliz erhielten, der so genannten „Brigade der Riesen“. Als Vergeltung feuerten die Huthis ihre auf Abu Dhabi.
Gerald Feierstein, ein früherer US-Botschafter im Jemen, sieht noch einen anderen Grund für die Verschärfung des Konflikts. Die neue US-Regierung unter Joe Biden hatte nach ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr ihre Unterstützung für den saudischen Krieg im Jemen reduziert. Was als Zeichen der Deeskalation gemeint war, wurde von den Huthis jedoch als Zeichen der Schwäche und als Chance für neue Offensiven aufgefasst.
Saudische Allianz bombardiert ziviles Regierungsgebäude
Die Huthis hätten zudem erkannt, wie wichtig das Image von Ruhe und Sicherheit für die Vereinigten Arabischen Emirate sei, sagt der Nahost-Experte Kristian Coates Ulrichsen von der US-Universität Rice. Die Rebellen hofften, dass die Luftschläge auf Abu Dhabi die Emirate dazu bringen könnten, ihr Engagement in Jemen herunterzufahren, sagte Ulrichsen in einem Videogespräch mit der US-Denkfabrik Arab Center. Möglicherweise wirkt die Warnung: Die „Brigade der Riesen“ halten sich nach Medienberichten in jüngster Zeit bei den Kämpfen gegen die Huthis zurück.
Dafür verstärkt die saudische Allianz ihre Luftangriffe auf die von den Huthi gehaltene Hauptstadt Sanaa. Anfang der Woche bombardierten sie erstmals ein ziviles Regierungsgebäude: Am Ministerium für Telekommunikation wurde nach Angaben der Allianz eine Leitzentrale zerstört, von der aus die Huthis ihre Drohnenangriffe lenkten.
Experte: Im Jemen ist eine Eskalationsspirale in Gang gekommen
Auch die USA werden im Jemen-Konflikt wieder aktiver. Washington schickte zusätzliche Kampfflugzeuge in die Vereinigten Arabischen Emirate, die bei der Abwehr von Huthi-Raketen helfen sollen. Auch ein amerikanisches Kriegsschiff im Persischen Golf steht dafür bereit. Damit deute alles darauf hin, dass der Krieg noch schlimmer werde, meint Nahost-Experte Ulrichsen: Im Jemen sei eine neue „Eskalationsspirale“ in Gang gekommen, die vorerst nicht zu stoppen sei.
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Einfach zugespitzt formuliert:
"Wieviel verdient z.B. die Lürssen-Werft in Bremen oder Rheinmetall an jedem erschossenen jemenitischen Kind?"
Diese Heuchelei und Doppelmoral ist zum K......!
Gegenfrage wieviel verdient unser Staat daran, und was Verdient sich Amerika damit! Das ist Geopolitische Weltpolitik zur Rohstoff Sicherung. Abgesehen davon, sollte es ja schon längst kein Erdöl mehr geben. Vor 40 Jahren hieß es schon das es nur noch für 30 Jahre reicht!