Was der Tod von Benedikt XVI. für Papst Franziskus bedeutet
Plus Mit einem Schlag treten in der katholischen Kirche wieder Befindlichkeiten hervor, die lange verborgen waren. Etwa der große Unmut des konservativen Flügels.
Im Lager der katholischen Traditionalisten rumort es. Als Benedikt XVI. am Silvestertag starb, läuteten die Glocken des Petersdoms nicht. Es folgte auch nicht, wie vor päpstlichen Begräbnissen üblich, eine feierliche Prozession der Kardinäle, um den Leichnam in den Petersdom zu begleiten. Papst Franziskus unterbrach auch nicht die Tradition der Generalaudienzen. Der Vatikan verfügte nicht einmal einen Feiertag für seine Angestellten am Tag der Begräbnisfeier. Der in der Kurie und einschlägigen Internetforen erhobene, aber wohl unzutreffende Hauptvorwurf lautet: Franziskus hat den Namen seines Vorgängers in seiner Trauerpredigt nur ein einziges Mal erwähnt und damit insgeheim seine Geringschätzung gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck gebracht.
Tod und Begräbnisfeier Benedikts XVI. haben die verborgenen Gefühlszustände in der katholischen Kirche offengelegt. Die konservative, traditionalistische Fraktion macht aus ihrer Abneigung gegen Papst Franziskus keinen Hehl. Bereits seit Amtsbeginn ist ihnen Jorge Bergoglio ein Dorn im Auge. Insbesondere die Neuerungen zu Beginn des Pontifikats, wie etwa die Zulassung wieder verheirateter Geschiedener zu den Sakramenten, war für sie Anlass zu heftigen Protesten. Mit der Fortdauer des Pontifikats nahm auch die Kraft des Papstes aus Argentinien zu Reformen und damit die Schlagkraft seiner Kritiker ab. Franziskus hat außerdem die meisten seiner einflussreichen Gegner im Vatikan entmachtet, sodass in den vergangenen Jahren die Reibungen nicht mehr so deutlich zum Vorschein kamen. Der Tod Benedikts hat diesen Prozess nun vorläufig beendet. Die Empfindlichkeiten treten mit einem Schlag wieder deutlicher hervor.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Schade, daß dieser Artikel ein weiterer ist, der die Unfähigkeit des Autors an den Tag legt, neutral zu berichten. Kardinäle mit dem Attribut aufmüpfig zu titulieren grenzt an Beleidigung.
Es ist die Aufgabe der Medien, Transparenz herzustellen.
Sie, Herr W., äußern sich nicht in der Sache sondern verunglimpfen hier den Journalisten.
Aus der kath. Kirche in Deutschland treten in Scharen die Mitglieder aus. Angeblich kommen nur noch 5 % der verbliebenen zum sonntäglichen Gottesdienst. Viele Aussagen und Weisungen aus Rom halten offensichtlich viele auch nach Orientierung und Halt Suchenden für indiskutabel.
Wenn da nicht Journalisten versuchten hinter die Kulissen zu leuchten, verfehlten sie ihren Beruf.
Ich wünsche mir bald eine fundierte Kritik von Herrn Gänsweins neuem Buch mit dem anmaßenden Titel.
Raimund Kamm