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Kommentar: Auf Merz könnte bald den „Anführer der freien Welt“ spielen müssen

Kommentar

Merz könnte bald den „Anführer der freien Welt“ spielen müssen

Michael Pohl
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    Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht am Sitz der EU bei einer Pressekonferenz. (zu dpa: «Zwischen Offensive und Defensive: Kanzler Merz in Brüssel»)
    Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht am Sitz der EU bei einer Pressekonferenz. (zu dpa: «Zwischen Offensive und Defensive: Kanzler Merz in Brüssel») Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

    Im europäischen Ausland werden mit dem neuen Bundeskanzler mehr Hoffnungen verbunden als im Inland. Zwar löst die von Friedrich Merz vollzogene Asylwende wenig Begeisterung in Nachbarländern aus, die Migranten gerne nach Deutschland durchgewunken haben. Doch zugleich erwarten fast alle vom großen deutschen Partner eine starke Führungsrolle, die Olaf Scholz stets scheute.

    Bei der Tarurus-Lieferung wird Merz die Ukraine vorerst enttäuschen müssn

    Nirgendwo werden mehr Hoffnungen mit Merz verbunden, als in der unter Russlands Angriffskrieg leidenden Ukraine. Und das, obwohl man dort weiß, dass Merz Erwartungen – wie Lieferungen des Marschflugkörpers Taurus – auf absehbare Zeit enttäuschen wird. Denn noch lange werden die USA unter Donald Trump die Ukraine-Politik bestimmen, allerdings auf unberechenbar chaotische Weise. Umso wichtiger ist, dass Kiew in Merz einen verlässlicheren Partner findet als im zaudernden Scholz.

    Ähnlich wie Angela Merkel in der ersten Trump-Ära wird man nun bald auch Merz in die Rolle eines „Anführers der freien Welt“ drängen. Merz wird rasch beweisen müssen, ob auch er die Herausforderungen eines internationalen Krisenmanagers erfüllen kann.

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    3 Kommentare
    Helmut Eimiller

    Man sollte sich nicht so sehr um einen neuen Anführer, sondern mehr um einen gerechten Ausgleich der unterschiedlichen nationalen Interessen bemühen. Ob das Trump, Oberbefehlshaber der größten Militärmacht, auch so sieht, bezweifle ich sehr. Jedenfalls hat Selenskyj 2019 nicht Merkel, sondern Trump bewundert. – vgl. „Memorandum des Telefongesprächs zwischen US-Präsident Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj vom 25. Juli 2019“ unter bpb: „Wir haben viele Ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse genutzt“ sagte da Selenskyj zu Trump. Und als Trump gegen Europa und Angela Merkel wetterte, stimmte Selenskyj zu. („Not only 100%, but actually 1000%.“)

    Wolfgang Boeldt

    Dieser Spruch gehört in die TV-Sendung "Schlachthof". Viellericht hatte ich einen mehrjährigen Winterschlaf gehabt => aber Merkel war doch nie "die Anführerin der freien Welt" - das waren und sind immer noch die USA. Die Europäer haben doch 3 Jahre den Krieg in der Ukraine befeuert, diplomatische Offensiven?Ü 100% Fehlanzeige. Erst seit Trump ist doch Bewegung in den Konflikt gekommen - noch nicht ganz erfolgreich, was aber an den mehr oder weniger desinteressierten, uneinsichtigen Kontrahenten liegt.

    Wolfgang Schwank

    Bei der Überschrift läuft es mir kalt den Rücken runter. "Deutsche Anführer" - da wird sich die Welt freuen. Werte Redaktion, geht es nich auch ein paar nummern kleiner?

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