Es ist ein Albtraum – nur einen Tag nach dem Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche für die Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 zerfetzten am Freitagabend die schrecklichen Bilder von der Todesfahrt in Magdeburg die vorweihnachtliche Stimmung. Zunächst schienen die Parallelen offensichtlich. Ein Mann aus Saudi-Arabien pflügte mit seinem Wagen mehrere hundert Meter durch die Menschen, die den Weihnachtsmarkt um das Magdeburger Rathaus besuchten. Zurück blieben mehrere Tote und mehr als 200 Verletzte.
Der Todesfahrer von Magdeburg war ein islamkritischer Aktivist
Die Tat eines Islamisten – dieser erste Gedanke schien alles andere als abwegig. Doch der zweite Blick offenbart, dass die Tat von Magdeburg einem ganz anderen, wenn auch nicht weniger schaurigen Drehbuch folgte als die Bluttat von Berlin. Der Amokfahrer war als islamkritischer Aktivist bekannt. Der 50-jährige Arzt lebte seit 2006 in Deutschland, hatte sich von seinem früheren Glauben abgewandt.
Natürlich ist dies kein Trost für die Angehörigen der Opfer dieser Irrsinnstat. Dennoch sollte eben dieser zweite Blick dazu beitragen, innezuhalten, bevor dieser Fall als unvermeidliche Folge einer unverantwortlichen Masseneinwanderung umgedeutet wird. Es ist beunruhigend, dass schon bald nach dem Anschlag Hetzer versuchten, mit Fake News von einer koordinierten Terroraktion und einer weiteren Schießerei in der Stadt Panik zu schüren. In die Kategorie Hetzer fällt auch der Tech-Milliardär Musk, der Kanzler Olaf Scholz mit Blick auf Magdeburg zum Rücktritt aufforderte.
Schwer nachzuvollziehen ist, warum der 50-Jährige nicht von Pollern oder Betonsperren gestoppt wurde. Solche Sicherheitsvorkehrungen gelten als Standard – gerade bei derart großen Weihnachtsmärkten wie in Magdeburg. Der Horror von Magdeburg wird den Bundestagswahlkampf verändern, das ist sicher. Verantwortungsvolle Politiker müssen sich daran messen lassen, dass sie Populisten, die dieses Verbrechen für Hass und Spaltung ausnutzen, ruhig und entschlossen entgegentreten.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Tat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt es im Liveticker:
"Schwer nachzuvollziehen ist, warum der 50-Jährige nicht von Pollern oder Betonsperren gestoppt wurde. Solche Sicherheitsvorkehrungen gelten als Standard" - Nicht in Augsburg, da wollen Stadt und swa ihre nicht barrierefreie Haltestelle am Rathaus unbedingt weiter in Betrieb halten, obwohl der Moritzplatz gleich ums Eck liegt. - www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-wie-gut-ist-der-christkindlesmarkt-wirklich-geschuetzt-103743463 - "Lücken sind aber unvermeidlich"
Man kann keine vollkommene Sicherheit erreichen. Es sind immer auch Abwägungen bezüglich Notzugang, Brandschutz, Versorgungsfahrzeuge etc. zu betrachten. Außerdem möchte man sicherlich nicht, dass Besucher eine Art Hindernisparcour überwinden müssen. Ein Restrisiko wird immer bleiben. Auch wenn Sie einen Festplatz rundherum einzementieren, wird ein potenzieller Täter Möglichkeiten finden.
Einfluss auf den Wahlkampf ist zwar zu befuerchten. Aber akzeptabel und nachvollziehbar ist das nicht. Es geht um eine Bundestagswahl. Was hat denn bitte die Bundesregierung oder das Bundesparlament mit diesem Anschlag zu tun ? Der Taeter ist nicht einmal ein den Bundesbehoerden durch die Lappen gegangener Islamist Deshalb sehe ich die Verantwortung ziemlich komplett bei der Stadt Magdeburg. Allgemeine Warnungen von Bundesseite gab es ja.
Der gleichen Meinung bin ich auch Frau Rasper
"Was hat denn bitte die Bundesregierung oder das Bundesparlament mit diesem Anschlag zu tun ?" - Vielleicht Politik die sich um Qualität der Asylzuwanderung kümmert oder Sicherheitsorgane die nicht nur bei Beleidigungen gegen den Vizekanzler tätig werden?
Also sich anti islamisch äußernde Saudische Ärzte nicht einwandern lassen? Ich würde diesen Mann schon fast überintegriert beschreiben!
Es gibt bei Ihnen wohl eine gänzlich andere Sichtweise, was überhaupt Integration bedeutet. Schon seit dem 11. September dominiert eine falsche Grundannahme linke Politik, dass hier höhere Bildung Radikalität und Gewalt mindern würde.
Herr Pfleiderer, nur weil Sie und die faschistische AfD einen anti intellektuellen Ethnostaat haben wollen in dem man wieder mal so richtig alles an die Wand stellen darf was einem nicht so ganz passt heißt nicht dass andere ein abstruse Weltbild haben. Dieser Mann ist Fleisch aus dem Fleisch der AfD, ein rechtsradikaler Spinner. Also passt er ganz gut zu Ihnen
"Was hat denn bitte die Bundesregierung oder das Bundesparlament mit diesem Anschlag zu tun ?" --------------------- Um mich zu zitieren gibt es eigentlich die Antwort-Funktion. Ich habe das auch geschrieben, als der Mann in den Meiden noch als eher harmlos beschrieben wurde. Genaueres ist erst seit kurzem bekannt. Viel mehr Integration als die Arbeit in einer oeffentlichen Anstalt geht kaum. Offenbar wurde er aber schon beobachtet und haette vor Gericht erscheinen muessen. Als Islamkritiker waere ihm eine Auslieferung nach Saudi-Arabien (wie von dort gewuenscht) wohl sehr schlecht bekommen. Dass da von unseren Behoerden Abwaegungen vorgenommen wurden, ist anzunehmen.
Sehr geehrter Herr Goller Das ist genau mein Humor: „nur weil Sie und die faschistische AfD einen anti intellektuellen Ethnostaat haben wollen in dem man wieder mal so richtig alles an die Wand stellen darf was einem nicht so ganz passt heißt nicht dass andere ein abstruse Weltbild haben. … ein rechtsradikaler Spinner. Also passt er ganz gut zu Ihnen„ Mehr abstruses Weltwild, anti-intellektuelle ideologische Voreingenommenheit und humorloses verbales personalisiertes Draufhauen, was Lichtjahre von einem demokratischen Dialog entfernt ist, geht wohl kaum. Spannend auch, dass Sie bereits den vollständigen Überblick zum Psychogramm des Täters haben: „ein rechtsradikaler Spinner“. Das traute sich noch nicht mal Frau Faeser. Kann der Fall dann damit zu den Akten?
Sehr geehrte Herr Goller sich antiislamisch äußernden Ex-Muslime die ich kenne, (z.B Hamed Abdel-Samad, Ali Utlu , Ahmad Mansour, Seyran Ates)stehen z.T. unter Personenschutz, weil sie massiven Bedrohungen ausgesetzt sind. In Frankreich wurde solchen Menschen, wie uns durch den Urteilsspruch gerade wieder in Erinnerung gerufen wird, der Kopf vom Rumpf getrennt. Woran könnte es liegen, dass der sich selbst „islamkritisch“ gerierende Mörder von Magdeburg keinen solchen Repressionen ausgesetzt war?
Der pöse pöse linksgrüne ist Schuld an allem bösen in der Welt und nur solche Grande wie Herr Pfleiderer und Sie durchschauen das,gell? Meine These:rechtsradikaler Spinner, was ist Ihre?
Peter Pfleiderer, anhand Ihrer Kommentare lässt sich allerdings feststellen, dass Sie eben so wie der Attentäter zu den Unzufriedenen gehören und das auch noch in der gleichen Ausrichtung.
Sehr geehrter Herr Goller Einen noch zum Schluss, nicht das hier eventuell Desinformation betrieben wird. Sie schreiben: „Also sich anti islamisch äußernde Saudische Ärzte nicht einwandern lassen?“ Als der Kindermörder von Magdeburg 2006 in Deutschland einreiste, war er weder Facharzt noch hat er sich „anti islamisch“ geäußert.
Hallo Herr Goller, vielen Dank für diesen emotionalen Ausbruch, ich kann mich dem nur anschließen. Ich habe das Gefühl, Herr Pfleiderer und Herr Thürer radikalisieren sich gerade. Was ich von diesen beiden Herren lese, macht mich nicht nur betroffen, da stockt mir der Atem, dass es soviel Rückwärtsgewandtheit gibt. Ja, es ist richtig, die AfD wirkt – und wie!
Sehe keinen Grund warum dieses Vorkommnis den Wahlkampf ändern soll oder kann.
Lübcke, Halle, Magdeburg - AfD wirkt!
Als ich als Kind auf Weihnachtsmärkte oder Volksfeste gegangen bin, hat es keine Überlegungen zur Abwehr terroristischer Gefahren gegeben. War nicht notwendig. Was nur ist anders geworden, dass dies Heute notwendig ist? Und wäre es nicht eine Überlegung wert, wieder gesellschaftliche Verhältnisse anzustreben, in denen man sich solche Gedanken nicht mehr machen muss? Und könnten solche Überlegungen den Bundestagswahlkampf beeinflussen?
Herr Thürer, als ich ein Kind und eine junge Erwachsene war, gab es keine AfD und nur eine Handvoll Rechtsextreme. Wir haben gegen den Vietnamkrieg und für Frieden demonstriert. Und gegen die Menschen, die aus dem Dritten Reich Ansichten herübergerettet haben, wie sie auch jetzt wieder in diesem Forum auftauchen. Sie waren nicht die Mehrzahl, aber es gab sie leider. Aber welch paradiesicher Zustand war es doch, dass es keine rechtsextremistischen Parteien wie die AfD gab, die in diesem Ausmaß Hass, Hetze und die Forderung nach einem Systemwechsel verbreitet haben. Diesen gesellschaftlichen Zustand sollte man wieder herstellen. Und wäre es nicht eine Überlegung wert, denen Pflichtunterricht zu erteilen, die glauben, es gäbe keine deutschen Straftäter? Wenn Sie schon von Kindermörder sprechen – sicher kennen Sie die Geschichten von Mario S. und Erwin Hagedorn, wahrscheinlich nicht die einzigen Verbrechen (abgesehen vom Staatsterror), die in der DDR unter den Teppich gekehrt wurden.
unglaublich, dass man Poller und Polizeiaufgebote als notwendigen Standard ansieht. Ich habe noch andere Erinnerungen an Weihnachtsmärkte. Ich bin wohl schon zu alt und kann mich mich mit der neuen Realität nicht mehr anfreunden......
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