Aufrüsten um jeden Preis. Aufrüsten, um US-Präsident Donald Trump zu besänftigen. Das ist die Strategie hinter der Ankündigung, die Verteidigungsausgaben Deutschlands künftig auf 5 Prozent der Wirtschaftsleistung anzuheben. Das sind im Jahr 200 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so viel wie bisher. Das ehrwürdige Wort Strategie ist für diesen Ansatz unpassend, Furcht ist in diesem Falle der richtige Begriff.
Mit einer großen Zahl, die in das Schaufenster gestellt wird, soll der US-Präsident von seinen Gedanken abgebracht werden, amerikanische Soldaten aus Europa abzuziehen. Voller Angst versucht die Bundesregierung nun, den drei Jahrzehnte währenden Sparkurs bei der Verteidigung durch hektisches Geldausgeben auszugleichen. Was passieren wird, kann sich jeder Steuerzahler leicht ausrechnen.
Deutschland will aufrüsten: Das kann weitreichende Folgen haben
Die Rüstungskonzerne verdoppeln die Preisschilder, die am Kriegsgerät kleben, weil sich die Bundesrepublik in ein Eldorado verwandelt. Ohne vorausschauende Bedarfsplanung wird bei den Waffenschmieden gekauft, was im Lager steht und womöglich künftig gar nicht gebraucht wird. Der Bundeswehr fehlen schon heute Soldaten. Wer soll die neuen Waffen eigentlich bedienen, die nun angeschafft werden? Die Bereitschaft der jungen Generation, für Volk und Vaterland in die Kasernen einzurücken, ist sehr überschaubar. Jetzt rächt sich, dass die Armee über Jahrzehnte gesellschaftlich schlecht gemacht wurde.
Ach ja, Platz für Rekruten hat die Truppe gar nicht, weil in den zurückliegenden Jahrzehnten etliche Standorte dichtgemacht wurden. Bereits die Verwendung des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro hat gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, in das Schwarze Loch Bundeswehr Geld hineinzuwerfen. Die versprochene Straffung des Apparates ist nicht erfolgt. Wie soll es besser werden, wenn der gleiche Fehler wiederholt wird? Trotz der unabdingbar notwendigen Erhöhung der Ausgaben für Sicherheit, hat der Bundestag die Verantwortung, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Auch an anderer Stelle im Staat ist der Bedarf groß.
„Die Rüstungskonzerne verdoppeln die Preisschilder, die am Kriegsgerät kleben“. Von wegen „kopflos“, das ist doch genau das, was sich die Lobbyisten wünschen. („Wir unterstützen Deutschland in der Zeitenwende", sagte der Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger bereits 2023 beim Lobbyverband „Wirtschaftsrat der CDU e.V.“, und zwar bei der Sektion Düsseldorf.)
Herr Eimiller, so leicht lassen sich im Rüstungssektor Preise nicht erhöhen, da diese Branche stark reguliert ist.
Das würde mich interessiern, Herr Leonhard, welche Regularien es gibt, damit die Rüstungspreise nicht explodieren. Ist mir bis heute nicht bekannt.
Das ist schon richtig so. In der derzeitigen Welt muss man Prioritäten setzen auch wenn das manche noch nicht begriffen haben was das weltpolitisch vor sich geht....
Diese Geldverschwendung ist miserable Politik. Wir brauchen zwar infolge des russischen Imperialismus unter Putin eine starke Bundeswehr. Doch bei der militärischen Abschreckung und im hoffentlich nicht kommenden Ernstfall militärischen Verteidigung müssen viele Rädchen ineinander greifen. Waffen ohne Soldaten oder Waffen, die nicht im Verbund eingesetzt werden könnten, schrecken nicht ab. Raimund Kamm
Ich glaube ich bin im falschen Film. Bezeichnet man das als Aktionismus was sich da in einigen Köpfen gerade abspielt, wäre das meilenweit untertrieben. Vielleicht war der Plan Cannabis wieder zu verbeiten doch kein so schlechter Gedanke. =:))
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